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Eder, Josef Maria
Geschichte der Photographie (Band 2) — Halle (Saale), 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.27416#0410

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980

Sechsundneunzigstes Kapitel.

12 Bände (in numerierten Exemplarenx) erschienen, welche für die
damalige Zeit sehr wichtig sind.

Am 15. November 1854 wurde in Paris die „Societe frangaise
de Photographie“ gegründet.

Über die Geschichte der Pariser Photographischen Ge-
sellschaft („Societe framj. de Phot.“), gegründet 1854, erschien eine Broschüre
von P e c t o r („Notice historique“ 1905) mit den Porträts der Präsidenten Reg-
nault,Balard, Peligot, Janssen, Marey, Lippmann, Lausse-
dat, Davanne und S e b e r t.

Der „Sa'on International d’Art photographique de Paris“ wird regelmäßig
von der Soc. Pranc. Phot, und dem Photo-Club zur Ausstellung künstlerischer
Photographien veranstaltet.

Diese überflügelte bald alle anderen älteren photographischen
Vereinigungen Frankreichs und erlangte durch ihr seit 1855 er-
scheinendes noch heute bestehendes Vereinsorgan „Bulletin de la
Societe frangaise de Phot.“, sowie durch Preisausschreibungen einen
großen und bleibenden Einfluß auf die Fortschritte auf dem Gebiete
der Photographie.

Die „Societe Frangaise de Photographie“ verfügte auch über
Ehrenmedaillen, wie die vom Chemiker Peligot gestiftete „Peligot-
Medaille“, welche die Porträte von Niepce und Daguerre trägt,
(s. Abb. 57 auf Seite 328).

Hier sind insbesondere die erfolgreichen Preisausschreibungen
und zahlreichen Anregungen der Pariser Photographischen
Gesellschaft zu erwähnen. Den größten Erfolg hatten die Preis-
ausschreibungen des Herzogs von Luynes vom Jahre 1856.
Der Herzog hatte die ersten von P o i t e v i n (s. S. 773) mit Drucker-
schwärze hergestellten u.nd 1855 ausgestellten photographischen
Kopien in Paris gesehen und wollte angesichts der allerdings noch
sehr unvollkommenen Proben die Lösung des Problems, unver-
änderliche photographische Drucke herzustellen, beschleunigen.
Er schrieb 1856 durch die Pariser photographische Gesellschaft zwei
Preise aus, die zur Erfindung des Pigmentdruckes, Gummidruckes,
zur Photolithographie und zum Lichtdruck führten (s. S. 776).

In Paris wurde im vorigen Jahrhundert eine groß angelegte
Fachschule für das Buchgewerbe errichtet, die „Ecole municipale
Estienne“1 2) oder „Loole de Livre“. Sie ist die älteste Lehranstalt

1) Ein komplettes Exemplar dieser Zeitschrift erwarb Eder für die Bibliothek
der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.

2) Der Name stammt von der berühmten französischen Buchdrucker- und
Gelehrtenfamilie Estienne, deren Buchdruckerei schon im Jahre 1501 er-
 
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