Photographische Fachliteratur, Fachgesellschaften und Bildungsstätten. 1003
Kuchinka machte den ganzen Weltkrieg als Frontsoldat mit; zunächst
den beschwerlichen Feldzug gegen Rußland in den Karpathen, später am süd-
lichen Kriegsschauplätze; er erkrankte in Albanien am Fieber. Nach dem Kriege
kehrte er nach Wien zurück, wo er am 13. Juli 1930 plötzlich einem Herzschlag
erlag (s. Nekrolog auf E. Kuchinka im Jahrbuch f. Photogr. Bd. 31).
Abb. 354 zeigt das Porträt E. Kuchinkas. Sein Nachfolger als Kustos
war Adolf Schwirtlich.
Im Jahre 1923 legte Eder nach Erreichung der vollen Dienst-
zeit die Direktorstelle der „Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt
in Wien“ nieder und trat in den Ruhestand. Ihm folgte in der Direk-
tion Prof. E. Valenta, der 1924 in den Ruhestand trat, dann der
Graphiker Prof. Dr. Rudolf Junk, während Prof. Otto Krum-
pel Vorstand der Versuchs-Abteilung wurde und als Chemieprofessor
Dr. Jos. Daimer wirkt. (S. Jahrbuch f. Phot. 1921—1927.
Bd. 30, S. 2.)
Nach dem Rücktritte von Eder und Valenta, durch welche
die Verbindung der Graph. Lehr- und Versuchsanstalt mit der Lehr-
kanzel für Photochemie an der Technischen Hochschule aufrecht er-
halten worden war, sah sich das Professoren-Kollegium der Tech-
nischen Hochschule veranlaßt, in dem neu erbauten chemischen Hoch-
schullaboratorium (VI. Getreidemarkt 9) für entsprechende Labora-
torien und Ateliers für Photographie vorzusorgen (vgl. S. 667).
Die Kinematographie und die graphische Industrie wurde
an der Technischen Hochschule in Wien durch den seit 1920 für
diese Fächer habilitierten Professor Dr. Paul Ritter von
Schrott, der früher als Oberingenieur in der Hof- und Staats-
druckerei in Wien tätig war, vertreten, dem zweckmäßige Labo-
ratorien zur Verfügung stehen.
Spätere deutsche photographische Lehranstalten.
Die „Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie, Lichtdruck
und Gravüre“ in München wurde vom Süddeutschen Photographen-
Verein mit staatlicher und städtischer Unterstützung gegründet und
im Oktober 1900 eröffnet.
Der erste Direktor G. H. Emmerich war der Inhaber einer
Photohandlung und hatte als solcher gute Beziehungen zu Fach-
kreisen. Er organisierte die Anstalt und leitete sie bis Januar 1919.
Ihm folgte in der Direktion Professor Hans Spörl; als Photo-
chemiker wirkt Studienrat Prof. W. Urban.
Im Jahre 1906 erfolgte die Angliederung des Unterrichtes für
Lichtdruck und Gravüre, und die Änderung des Titels der Schule in
„Lehr- und Versuchs-Anstalt für Photographie, Lichtdruck und Gra-
vüre“. 1909 erhielt die Schule an Stelle des früher benützten Barak-
kenbaues einen größeren Bau durch die kostenlose Überlassung des
Kuchinka machte den ganzen Weltkrieg als Frontsoldat mit; zunächst
den beschwerlichen Feldzug gegen Rußland in den Karpathen, später am süd-
lichen Kriegsschauplätze; er erkrankte in Albanien am Fieber. Nach dem Kriege
kehrte er nach Wien zurück, wo er am 13. Juli 1930 plötzlich einem Herzschlag
erlag (s. Nekrolog auf E. Kuchinka im Jahrbuch f. Photogr. Bd. 31).
Abb. 354 zeigt das Porträt E. Kuchinkas. Sein Nachfolger als Kustos
war Adolf Schwirtlich.
Im Jahre 1923 legte Eder nach Erreichung der vollen Dienst-
zeit die Direktorstelle der „Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt
in Wien“ nieder und trat in den Ruhestand. Ihm folgte in der Direk-
tion Prof. E. Valenta, der 1924 in den Ruhestand trat, dann der
Graphiker Prof. Dr. Rudolf Junk, während Prof. Otto Krum-
pel Vorstand der Versuchs-Abteilung wurde und als Chemieprofessor
Dr. Jos. Daimer wirkt. (S. Jahrbuch f. Phot. 1921—1927.
Bd. 30, S. 2.)
Nach dem Rücktritte von Eder und Valenta, durch welche
die Verbindung der Graph. Lehr- und Versuchsanstalt mit der Lehr-
kanzel für Photochemie an der Technischen Hochschule aufrecht er-
halten worden war, sah sich das Professoren-Kollegium der Tech-
nischen Hochschule veranlaßt, in dem neu erbauten chemischen Hoch-
schullaboratorium (VI. Getreidemarkt 9) für entsprechende Labora-
torien und Ateliers für Photographie vorzusorgen (vgl. S. 667).
Die Kinematographie und die graphische Industrie wurde
an der Technischen Hochschule in Wien durch den seit 1920 für
diese Fächer habilitierten Professor Dr. Paul Ritter von
Schrott, der früher als Oberingenieur in der Hof- und Staats-
druckerei in Wien tätig war, vertreten, dem zweckmäßige Labo-
ratorien zur Verfügung stehen.
Spätere deutsche photographische Lehranstalten.
Die „Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie, Lichtdruck
und Gravüre“ in München wurde vom Süddeutschen Photographen-
Verein mit staatlicher und städtischer Unterstützung gegründet und
im Oktober 1900 eröffnet.
Der erste Direktor G. H. Emmerich war der Inhaber einer
Photohandlung und hatte als solcher gute Beziehungen zu Fach-
kreisen. Er organisierte die Anstalt und leitete sie bis Januar 1919.
Ihm folgte in der Direktion Professor Hans Spörl; als Photo-
chemiker wirkt Studienrat Prof. W. Urban.
Im Jahre 1906 erfolgte die Angliederung des Unterrichtes für
Lichtdruck und Gravüre, und die Änderung des Titels der Schule in
„Lehr- und Versuchs-Anstalt für Photographie, Lichtdruck und Gra-
vüre“. 1909 erhielt die Schule an Stelle des früher benützten Barak-
kenbaues einen größeren Bau durch die kostenlose Überlassung des