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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0012

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Dritte Platte.

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er Plan von Tirynth,' welcher hier gegeben wird, erscheint zwar auf
den ersten Anblick für das Verständnifs der' cyklopischen Baukunst nicht
von'Belange allein j er dürfte die zuerst von Rath'Hirt in Berlin auf-
gestellte scharfsinnige Hypothese* bestätigen, dafs die Mauern der Cy-
Mopen keine Thürrae hatten. Und iivderThat fällt es auf, dafs in den
beiden Burgen von Tirynth und Mycenä zwar viereckte Massen, die
man in ihrem gegenwärtigen Zustande dafür nehmen könnte, aber keine
eigentlichen, über die Courtine als Schutzwehr vorspringenden Thürme
zu sehen sind. Es liefse sich vielleicht die Zeit nachweisen, in wel-
cher die Thürme zuerst in die griechische Kriegsbaukunst eingeführt
wurden; wenigstens fanden sie sich in mehrern sehr alten Burgen nicht.
Die Feste ist ungefähr 220 Yards lang und 60 breit, und lange bevor
noch der Plan davon in dem civilisirten Europa bekannt wurde, hatte
der gelehrte1 Bryant die Vermuthung aufgestellt, dafs die Form von
dem Schiffe des Danaus, Vorfahrs von Prötus, dem Gründer der Fe-
stungswerke, entnommen ward, welcher vielleicht bei dem Orte, der
damals viel näher als gegenwärtig am Gestade lag, gelandet hatte. Es
läfst sich wirklich kein Grund denken, warum dje kleine Felshöhe, auf
der Tirynthus steht, andern höhern, abschüssigem, freiliegendem Punk-
ten .. in der Nachbarschaft vorgezogen würde, wenn nicht damals ein
kleiner Hafen in seiner Nähe lag. Die ursprüngliche Ansiedlung scheint
von Tiryns, einem Sohn des Peläsgus" und Nachkommen des Phoroneus,
ausgegangen zu seyn. Die Mauern sind an einigen Stellen 25 Fufs dick
und enthalten eine doppelte Linie fünf Fufs breiter paralleler Gänge.
Diese sind von Ungeheuern Felsblöcken gebildet, welche in einiger

Gell, Probestücke von alt-griechischen Städtemauern. 2
 
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