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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0036

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U P H A G O S.

Dreizehnte Platte.

JUie Mauern von Buphagos oder Buphagium scheinen so sehr von den na-
türlichen Formen der Steine und den Schichten von Kalkstein, aus wel-
chen sie genommen sind, abgehängt zu haben, dafs, obgleich die Bau-
art in Polygonen dem Architekten entschieden bekannt war, wie sich
aus manchen der Blöcke ersehen läfst, doch das Ganze dem Anschein
nach mehr von dem wagerechten als dem polygonalen Baustyle hat.

Dieselbe Bemerkung mag auch von der grofsen Mehrzahl arkadi-
scher Städte gelten, deren Mauern natürlich von dem Charakter der
Kalksteinschichten in der Nähe in sich aufgenommen.

Die Stadt Buphagos lag nach Pausanias auf dem Wage von Heräa
nach Megalopolis, 40 Stadien von Melanea, welches von Melaneus, dem
Sohne Lykaons, erbaut ward. Melanea war, wie dieser Schriftsteller
sagt, zu seiner Zeit verlassen und von stagnirendem Wasser überdeckt.
Die hier gegebenen Ruinen finden sich in einer Entfernung von 40 Sta-
dien über den Sumpfspuren auf dem Bezirk von Melanea, in der Nahe
der Ouelle des kleinen Flusses Buphagos, der zwischen den Heräen-
sern und Megalopolitanern die Gränze bildet.

Seinen Namen erhielt der Flufs von dem Helden Buphagos, dem
Sohne des Japetus undThornax, nach Pausanias \ den Gründer der Stadt
aber kennt er nicht. Nachdem er schon früher gesagt, dafs LykoSura
die älteste Stadt sey, konnte er unmöglich annehmen, dafs ein Held aus
so hohem Alterthume Buphagos gegründet haben konnte. Es gab in den
Zeiten des Hercules einen gewissen Buphagos zu Pheneos; allein die-
ser stand in keinem Bezug mit der Stadt an den Ufern des Buphagos
und Alpheus.

Gell, Probestücke von alt-griechischen Städtebauern. ^

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