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IERUNDZWANZIGSTE PLATTE.
ie Mauern und das Thor von Abä in Phocis gehören zu den inter-
essantesten Probestücken alter Befestigungskunst. Das Thor, welches
mehrere Fufs tief verschüttet ist, besteht nicht, gleich so vielen an-
dern , aus einer Folge von Näherungssteinen, sondern hat zwei Blöcke,
welche durch die Neigung einer ihrer Seiten den Zwischenraum etwas ver-
kürzen, und den Architravstein tragen. Ueber diesen legte man Blöcke,
die, nach einem oder zweien auf der linken Seite zu schliefsen, einiger-
mafsen die Form derer hatten, die bei dem Bau von Schwibbogen be-
nutzt und gegen das Centrum zu kleiner werden. Zu bedauern ist, dafs
nicht noch mehrere dieser Blöcke vorhanden sind, da sie vielleicht so
eingerichtet waren, dafs sie den Druck auf den Architraven verminder-
ten. Die Mauer in der Nähe des Thores ist, wie wir überall finden,
regelmäfsiger als an andern Theilen. Der Thurm, PI. 25, zeigt aber
ein Specimen von Mauerwerk, das von allem bisher untersuchten völ-
lig verschieden ist. Die Steinmassen scheinen nacb der von Vitruv
empfohlenen Methode durch Anwendung von Bleistücken an einander
gepafst, welche in die Form eines bereits gelegten Steines gekrümmt,
an die rohen an Ort und Stelle liegenden Steinfragmente gelegt wer-
den, bis sich eines Jindet, das der verlangten Figur in Etwas gleicht,
wo dann mit Hülfe des Meifsels vollends nachgeholfen wird. Die Steine
zu Abä sind mit gröfster Genauigkeit in einander gefügt. Diese Art
zu bauen aber scheint sehr mühevoll und langsam. gewesen zu seyn.
Nichts weist bei diesem Thurm auf ein auffallend rohes Zeitalter hin.
Die Steinblöcke sind alle mit Rücksicht .auf ihre feste Lage angebracht;
ein das Princip ist mangelhaft, da offenbar der obere Stein zur Reeh-
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IERUNDZWANZIGSTE PLATTE.
ie Mauern und das Thor von Abä in Phocis gehören zu den inter-
essantesten Probestücken alter Befestigungskunst. Das Thor, welches
mehrere Fufs tief verschüttet ist, besteht nicht, gleich so vielen an-
dern , aus einer Folge von Näherungssteinen, sondern hat zwei Blöcke,
welche durch die Neigung einer ihrer Seiten den Zwischenraum etwas ver-
kürzen, und den Architravstein tragen. Ueber diesen legte man Blöcke,
die, nach einem oder zweien auf der linken Seite zu schliefsen, einiger-
mafsen die Form derer hatten, die bei dem Bau von Schwibbogen be-
nutzt und gegen das Centrum zu kleiner werden. Zu bedauern ist, dafs
nicht noch mehrere dieser Blöcke vorhanden sind, da sie vielleicht so
eingerichtet waren, dafs sie den Druck auf den Architraven verminder-
ten. Die Mauer in der Nähe des Thores ist, wie wir überall finden,
regelmäfsiger als an andern Theilen. Der Thurm, PI. 25, zeigt aber
ein Specimen von Mauerwerk, das von allem bisher untersuchten völ-
lig verschieden ist. Die Steinmassen scheinen nacb der von Vitruv
empfohlenen Methode durch Anwendung von Bleistücken an einander
gepafst, welche in die Form eines bereits gelegten Steines gekrümmt,
an die rohen an Ort und Stelle liegenden Steinfragmente gelegt wer-
den, bis sich eines Jindet, das der verlangten Figur in Etwas gleicht,
wo dann mit Hülfe des Meifsels vollends nachgeholfen wird. Die Steine
zu Abä sind mit gröfster Genauigkeit in einander gefügt. Diese Art
zu bauen aber scheint sehr mühevoll und langsam. gewesen zu seyn.
Nichts weist bei diesem Thurm auf ein auffallend rohes Zeitalter hin.
Die Steinblöcke sind alle mit Rücksicht .auf ihre feste Lage angebracht;
ein das Princip ist mangelhaft, da offenbar der obere Stein zur Reeh-