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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0042

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E L A T E A

Sechzehnte Platte.

Ülatea war nach Delphi, wie Pausanias sagt, die gröfste Stadt von
Phocis, ihr Ursprung aber bestritten. Die Einwohner behaupteten, dafs
Elatus, der Sohn des Arkas, Gründer ihrer Stadt gewesen, und dafs
er mit einer Colonie Arkadier zur Züchtigung der Phlegyer, wegen
einer Plünderung des delphischen Tempels, gekommen, sich in Phocis
niedergelassen und Elatea gebaut habe.

Diese Angabe scheint die Gründung Elatea's ungefähr ins Jahr
1330 zu setzen, nah an die Zeit, da Perseus mit der Erbauung von
Mycenä beschäftigt war, mit welchem jedoch die Ruinen nicht die ge-
ringste Aehnlichkeit haben. Auf der andern Seite verrathen sie auch
nicht viel Zusammenhang mit denen Lykosura's, was sich wegen ihres
Ursprungs vielleicht hätte erwarten lassen. Sie tragen das Gepräge
eines sehr hohen Alterthums, sind sehr roh gearbeitet, und mögen
vielleicht mehr den Mauern von Abä gleichen, von denen sie nicht
mehr als die einer andern griechischen Feste entfernt sind. Das hier
gegebene Mauerstück ist fast Alles, was bis auf unsere Zeit übrig ge-
blieben; allein es ist wahrscheinlich der älteste Theil, der existirte, als
Schutzmauer der Burg, und zwar an derjenigen Stelle, wo sie die erste
und hauptsächlichste Yertheidigung bedurfte, da sie von dem Isthmus,
der die Akropolis mit dem nahen Gebirge verbindet, am leichtesten an-
zugreifen ist.

Unter den Städten in der Nachbarschaft Elatea's sind Panopea's
Mauern fast durchgängig in regelmäfsigen horizontalen Steinlagen ge-
 
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