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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0057

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KORO

E A.

SsCHSÜUDZWiSZlGSTE P LATTE.

r W enige Spuren von den Mauern des böotischen Koronea sind noch
vorhanden. Die hier gegebenen sind von polygonaler Bauart. Sie fin-
den sich auf einem freiliegenden Berge rechts an dem Wege von Le-
foadea nach Thebe, ehe man an den vorspringenden Fels Petra gelangt.
Orchomenos, auf der andern Seite der sumpfigen Ebene von Kopais,
liegt beinahe gegenüber. Ein Dorf, Korounie, liegt nahe dabei.

Koronus, der muthmafsliche Gründer Koronea's, war der Bruder
des Haliartus, der auch eine Stadt unter seinem eigenen Namen in der
Nähe baute.

Koronus stammte im zweiten Gliede von Sisyphus, dem Bruder
des Oethamas, ab, der Ino, die Tochter des Cadmus, heirathete, welcher
im Jahre 1493 lebte. Zwischen Koronus und der Einnahme Troja s im
Jahre 1284 war blofs ein ganzes Geschlechtsalter verflossen, so dafs Ko-
ronus, wenn man auf der einen Seite von Cadmus und auf der andern
von der Eroberung Troja1 s rechnet, nach dem Jahre 1400, von dem man
die Erbauung Koronea's annehmen kann , gelebt haben mochte.

Diels würde Koronea ein nicht viel jüngeres Alter als der Stadt
Lykosura geben, welche, wie wir gesehen, ums Jahr 1445 vor unserer
Zeitrechnung erbaut seyn mochte. — Die hier verzeichneten Polygone
sind wahrscheinlich Ueberreste der ältesten Mauern Koronea's, da sie
nahe bei der Spitze des Bergs, der die Burg seyn mufste, und auf der
Nordseite liegen.

Die Burgen aller Städte gehörten insgemein nothwendig zu den
ersten Bestandteilen der Bauwerke. Haliartus war der Bruder des
 
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