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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0080

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A R

I N U M.

Neunüwddreissigste Platte.

JL/er Ursprung yon Arpinum ist beinahe völlig unbekannt, und es scheint
nicht in der Geschichte erwähnt zu werden, bis die Römer Besitz da-
yon nahmen und Cicero's Berühmtheit es in Ruf brachte. Man verlegt
es allgemein in das Volskerland; da es aber auf der Südseite des Liri's
lag, haben es Einige auch zu Campanien gerechnet. Die wahrschein-
lichste xAnnahme wäre vielleicht, dafs die Stadt zu der Colonie gehörte,
welche Diomedes nach dem Jahre 1184 nach Italien führte. Diese mufs
sich aber von der Küste des adriatischen Meeres über das ganze Land
verbreitet haben, ehe sie einen Theil ihrer Bevölkerung nach den ent-
fernt gelegenen Städten Yenafrum, Arpinum und Atina entsenden konnte 5
auch mochte zwischen der Erbauung von Arpi und der Gründung Arpi-
nums einige Zeit verflossen seyn.

Zu Arpinum und zu Atina will man in neuern Zeiten Grabmale
gefunden haben, deren Inschriften sie dem Saturn zuschreiben , woraus
man geschlossen hat, dafs die kleinen Könige dieser Städte jenen Na-
men führten. Sie sind jedoch in dem guten Latein des Augustischen
Zeitalters geschrieben, und nehmen wir nicht an, dafs sie in spätem
Zeiten untersucht und die Inschriften erneut wurden, so können sie
für diese alten Fürsten nur wenig Zeugnifs geben.

Die Meinung Raoul Rochette's in seiner Geschichte der griechi-
schen Colonien bestätigt den Zusammenhang Arpinums mit Diomedes.

Der Name Arpi und Arpinum ist vielleicht gemeinschaftlichen Ur-
sprungs, und es wäre interessant, wenn sich noch Ueberreste der apu-
lischen Stadt fänden, und sich eine Aehnlichkeit zwischen dem Styl der
beiderseitigen Mauerwerke nachweisen liefse. Obgleich Diomed nach
 
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