Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0070

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
D E M A.

VlEBUIDDSElSSIGSTE PLATTE.

Üb der Name Dema's von dem griechischen tiefta, Band, als Gränz-
mauer zwischen dem athenischen und eleusinischen Gebiet, oder von
di[.i(i>, bauen, herkommt, oder Corruption eines, eine gemeinsame Ver-
theidigungsfeste der drjf-ioi vonAttika bezeichnenden, Wortes ist, läfst sich
nicht leicht entscheiden. Wenn es Athen von Eleusis abmarken sollte,
so wäre es aus hohem Alterthum, da die beiden Staaten schon sehr
früh zusammenschmolzen 5 aber wahrscheinlicher ist die Mauer aus dem
peloponnesischen Kriege, obgleich ihr Gebrauch nicht einleuchtet, da
die Spartaner ja das weit hinter diesem liegende Deceleia zu Anfang des
Krieges nach dem Jahre 431 besetzten.

Diese Mauer läuft südlich von dem Theile des Berges Par-
nes bei dem Fort Phyle, mit dem es wahrscheinlich zusammenhing,
und zunächst den Pafs zwischen jenem Berge und dem Ikarius ver-
theidigte, durch welchen der alte Weg von Eleusis nach Acharnä
und Deceleia ging. Von hier stieg die Mauer von Dema den Berg
Ikarius hinan, auf dessen Spitze ein kleines Fort stand, lief wahr-
scheinlich in das Daphnethal und vertheidigte den Pafs des heiligen
Wegs. Verfolgt man diese Linie, so stöfst man auf ein anderes klei-
nes Fort auf dem Gipfel des Berges Korydallus, und so ward vermuth-
lich die ganze Linie vom Parnes bis an die See bei Salamis vertheidigt
und das eigentliche Attika von der benachbarten Ebene von Eleusis ge-
trennt.

Die Stelle der Thürme scheint hier durch Mauervorsprünge ersetzt,
auf welchen die Vertheidiger die Angreifer in die Flanke nehmen konnten.

9 *
 
Annotationen