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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0085

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S O R A.

ElBfüIDVIERZIGSTE PLATTE.

öora liegt, wie Arpinum , in der Nähe des Flusses Fibrenus, in d*r
Gebirgsgegend der Volsker, am Fufse der Apenninen, und der lieb-
liche Liris bespült seine Mauern.

Ueber diesen FJufs gehen zwei Brücken, welche noch einen be-
deutenden Theil ihres alten römischen Mauerwerks aufweisen, und diese
nebst mehreren wohlgebauten runden Thürmen, welche aus regelmäfsig
gehauenen rechtwinklichen Steinen bestehen, sind die Ueberreste eines
Werkes von August, welcher die Stadt befestigte. Die alte Burg wurde
für sehr fest gehalten, theils wegen ihrer Lage auf einem schroffen
Berge und theils ihrer Mauern wegen. Der Platz ist so sehr mit Trüm-
mern neuerer Bauwerke bedeckt, dafs es schon einige Beobachtungsgabe
erfordert, um die Spuren der alten Bollwerke zu entdecken, welche auf
«die natürlichen Felsen gegründet, das Ansehen eines hohen Alterthums
liaben, das kunstlose Gröfse zu geben pflegt.

Nach dem hier gegebenen Muster ist es wahrscheinlich, dafs die
Mauern von Sota nicht in Polygonen gebaut waren, auch haben sie keine
auffallende Aehnlichkeit, da sie dem Anscheine nach roher sind und
kein Streben nach horizontaler Bauart verrathen. Der Ueberreste sind
jedoch zu wenig, um uns eine entschiedene Meinung von ihrer Bauart
Im Allgemeinen fassen zu lassen. Sora widerstand entweder durch seine
festen Mauern oder seine Lage auf dem hohen Felsen lange den römi-
schen Waffen, -und aus demselben Grunde liefsen sich auch die Sora«
iier nach ihrer ersten Besiegung oft zu Empörungen gegen ihre furcht-
baren Gebieter ermuthigen.
 
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