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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0088

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B O V I A N U M

YlEBÜNDYlERZIGSTF, PLATTE.

JL/ie Mauer von Bovianum, dem jetzigen Boiano , gibt ein merkwürdi-
ges Muster von jener Art Mauerwerk, dessen Linien in einer Erhöhung
von etwa 4ö Graden von dem Horizonte liefen.^ Die Mauer von Gyphto
Kastro an der Gränze von Attika und Böotien gibt ein gleich gutes
Muster von dieser Art zu bauen in Griechenland. Die von Bovianum
ist ein treffliches Muster dieses Styls in Italien, wo er weit mehr als
in Griechenland vorgeherrscht zu haben scheint. Es ist keine unge-
wöhnliche Erscheinung bei griechischen Städten, dafs man Sechsecke
und Dreiecke so geordnet findet, dafs sie ein grofses Segment eines
Hreises um einen gegebenen Stein in der Mitte bilden. Oft liegen sie
in der Form eines fest schliefsenden elliptischen Bogens; aber unregek.
mäfsige krumme Linien sind vielleicht das natürliche Resultat einer Bau-
art, wo die Steine, welche am besten den leeren Raum zwischen zwei
schon aufgepflanzten füllen, erst ausgesucht werden.

Bovianum war in den Kriegen zwischen den Römern und den

Samniten ein Platz von grofser Wichtigkeit und die Hauptstadt der pen-

/

frischen Samniten. Es verdankt seine Gründung wahrscheinlich einer
anmuthigen Quelle, die unter der Stadt entspringt. Die Mauern sind
aus Kalkstein erbaut, den man auf den benachbarten Bergen fand.
 
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