Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0089

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
F U N D I.

FÜNFUNDVIERZIGSTE PtATT

L)ic Mauern von Fundi, dem heutigen Fondi, wurden, da es nahe aa
dem Wege liegt, den die Fremden nach Neapel nehmen, schon oft un-
tersucht und ihrem allgemeinen Effecte nach dem Publicum vorgelegt.

Die vorliegende Ansicht ist in der Nähe des Thores rechts am
Eingange von Terracina her aufgenommen, lieber den hier gegebenen
Steinmassen ist die Mauer eines modernen Hauses aufgeführt, und vorn
sind die Zinnen einer niedrigen Mauer aus dem Mittelalter mit Brom-
beerbüschen bedeckt. Zur Rechten steht ein alter Thurm, dessen Stein-
blöcke aber nicht mit denen des Mittelwalls bei ihrem^ Zusammenstofsen
correspondiren. Die Ecken des Thurms bestehen aus feinen rechtwink-
lichen Steinen, und seine Seite und die Fronte aus seltsam geformten
Polygonen, wie der Mittelwall. Diese Polygone sind hier nicht detail-
lirt, da sie nicht an Ort und Stelle skizzirt wurden. Diefs ist eines
der besten Muster von Sechsecken, die den Winkel von 45 Graden von
dem jetzt existirenden Horizont weit überschreiten. Man wird selbst
bei dem kleinen hier gegebenen Stücke bemerken, wie der Styl auf der
linken Seite absolut verschieden ist. Vielleicht wurden die Sechsecke,
oder auch die wagerecht liegenden Steine gebraucht, um eine Bresche
auszufüllen; denn aus keinem andern Grunde liefse sich diese schnelle
und völlige Abweichung erklären. Aber welches ist die Bresche, wel-
ches die ursprüngliche Mauer? Schliefsen wir nach der Analogie, so
würde die Mauer von Aeolis in Phocis beweisen, dafs die Polygone die
ältesten waren. Auf der andern Seite findet man in der Rennbahn der
lyceischen Spiele in Arkadien Polygone über Parallelogrammen, so dafs
wir vielleicht keine Belege haben, um eine befriedigende Entscheidung
au geben.
 
Annotationen