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Gell, William
Probestücke von Städtemauern des alten Griechenlands: aus dem Engl. übersetzt — München, Stuttgart, Tübingen, 1831

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https://doi.org/10.11588/diglit.5032#0047

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König Azan von Arkadien, welcher um das Jahr 1330 vor Christus
regierte. Oeneus mochte daher um das Jahr 1240 gelebt haben. Hier
finden wir die erste Ansiedelung Aetoliens durch Aetolus, welcher
bei den lycäischen Spielen auf der Rennbahn zu Lykosura, die bei
dem Tode des Königs Azan von Arkadien gefeiert wurden, durch
Zufall Apis tödtete und mit seinen Anhängern in diese Landschaft floh.
Wir haben auch in den Söhnen dieses Aetolus die Gründer der beiden
ätolischen Städte Kalydon und Fleuron, und das Ganze hängt so gut
zusammen, dafs es das Ansehen von Wahrscheinlichkeit und Wahrheit
gewinnt.

Die Mauern von Oeniadä haben nicht viel Aehnliches mit den
Polygonen Lykosura's, gleichen aber denen von Buphagos und andern
arkadischen Städten, was entweder den natürlichen Lagen der Felsen
oder der historischen Connexion der betreffenden Gründer zuzuschrei-
ben ist.

Das grofse Thor der Stadt nach Süden ist 7 Fufs breit, und ein
vorspringender Thurm mit Eckzierrathen zur Rechten vertheidigte sol-
ches. Der Architrav, obgleich herabgefallen, liegt in der Nähe.

Von den Ruinen der Stadt Oeniadä aus sieht man die Sümpfe von
Messalongia, ein elendes Dorf auf einem Vorgebirge von Moorerde.
Jenseits desselben wirft der Evenus eine lange Sandlinie weit in die
See aus, nach dem gegenüber liegenden Vorgebirge Araxus. Zur Rech-
ten ist das kleine Dorf Anatolico, das aus Hütten besteht, welche von
Pfosten getragen werden, die in den Schlammboden der sie umgeben-
den Salzteiche getrieben sind. Beide Plätze hielt man in neuester Zeit
für wichtig. Die ganze Linie des Achelous und die Echinaden erschei-
nen zur Rechten.
 
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