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2. Jahr«,. / Nr.^Z

Montag, den 15. Februar 1932.

Seite 2

Frankreich greift nach der denftchen WirUaft

2.

3.

4.

Seldte zur Reichspräsidentenwahl

Planmäßige kommunist. Störungsaktio"

um die Anschuldi-
gegen die Skaats-
man also, nachdem
Vorwurf gemacht
Staatsanwaltschaft

Wir haben schon öfters auf die verderb-
lichen Pläne hingewiesen, die die Herren
Laval und Poncet mit der deutsch-französi-
schen Wirkschafkskonferenz verfolgen. Da
die Wegnahme der deutschen Kohlen- und
Eisengebieke durch die Ruhrbesahung nicht
gelang, gedenkt man nun durch „wirtschaft-
liche Fusionen" von Teilen der deutschen
und französischen Industrie in ihren Besitz
zu kommen. Dieser Plan wird nicht Zu-
standekommen, denn eine deutsche Regie-
rung, die hierzu ihre Einwilligung erteilte,
hätte keine lange Amtszeit mehr.

habe, denen berechtigte deutsche Interessen
gegenüberständen. Von dem Ausgang die-
ser Verhandlungen hänge zu einem großen
Teil das Schicksal der übrigen Verhandlun-
gen ab, die im Rahmen -er Wirtschafts-
kommission geführt würden. —

Regierung nicht dulden würde, sei
Die nationale Opposition sei be-
nakionalen Leistung überzugehen.

Seldte, den wir als Führer des
schätzen.

Berlin, 13. Febr. In den letzten Tagen
haben mehrfach Besprechungen des deut-
schen Botschafters von Hoesch in Paris mit
dem französischen Ministerpräsidenten Laval
und den beteiligten Ressorts statkgefunden, in
denen Wirtschaftslagen besprochen wur-
den. Wie der „Börsen-Courier" erfährt,
handelt es sich vor allem um Fragen, die
mit den französischen Einfuhrkonkingenken
in Zusammenhang stehen. Aeber diese Fra-
gen werde auch zwischen den beteiligten In-
dustrien verhandelt. So fänden gegenwärtig
Verhandlungen der Maschinenbauindustrie
in Paris statt. Man habe diesen Weg ge-
wählt, weil man bei der deutschen und fran-
zösischen Regierung glaube, so am schnellsten
ein Einvernehmen Herstellen zu können. Es
habe sich aber gezeigt, daß hier doch noch
sehr erhebliche Schwierigkeiten überwunden
werden müßten, da insbesondere die fran-
zösische Industrie sehr weitgehende Wünsche

„Der Stahlhelm ist entschlossen, sich mit
seinen Führern ohne Rücksicht auf die bei
den Parteien bestehenden „faktischen"
Ueberlegungen einzusetzen, sobald er die da-
zu notwendigen Voraussetzungen erfüllt
sieht. Das gilt sowohl im Hinblick auf die
Reichspräsidenkenfrage, wie auch auf den
unbedingt zu fordernden Wechsel des Regie-
rungskurses."

Franz
Stahlhelm und als Mensch sehr
drückt sich in diesen Auslastungen reichlich
euphemistisch aus. Für uns gibt es in die-
ser Frage nur ein Entweder-Oder- Menn
der Stahlhelm seine Tradition nicht ver-
leugnen will, muß er sich gleichfalls zu
diesem Standpunkt bekennen. Bei einer
an diese Kundgebung angeschlossenen ver-
traulichen Aussprache äußerte der Bundes-
führer des Stahlhelm «. a.:

ren
den
die
den
anderen Sälen kam es während und nach
Schluß der Versammlungen zu Schläge-
reien. Die Zahl der Verletzten ist auch
nicht annähernd festzustellen, da die leichter
Verwundeten von ihren Anhängern mitge-
nommen wurden. Die Mehrzahl der Ver-
sammlungen muhte polizeilich aufgelöst wer-
den. Diesen Rokmordkerror sind wir ge-
wohnt; auch das Folgend«:

So etwas ist in Deutschland
Polizeipräsident
Auf einer Kundgebung der SPD in
Leipzig forderte der amtierende Polizeiprä-

Altona, 12. Febr. Auf einer vom Elb-
Gau des Stahlhelm einberufenen Versamm-
lung erklärte der Bundesführer Seldte zur
Reichsprästdenkenwahl, daß Hindenburg den
alten Soldaten und seinen früheren Wäh-
lern die Wahl sehr schwer mache. Obwohl in
der am letzten Mittwoch skaktgefundenen
Aussprache ein Abkommen nicht erzielt wer-
den konnte, mühte versucht werden, eine
anständige Lösung zu finden. Das sei umso
notwendiger, als der Bolschewismus sich im-
mer mehr der deutschen Wirtschaft nähere.
Die Entscheidung rücke näher. Ein Teil
der Bürger sei schon aufgewacht, und werde
sich nicht wieder wie 1918 überrumpeln las-
sen. Die Drohung, daß das Ausland eine
nationale
lächerlich.
reit, zur

Der neue Anklagegrund
gegen Böttcher
„Auflehnung gegen die Staatsgewalt"
Memel, 13. Febr. Die großlikauische
„Memeler Allgemeine Zeitung" will aus
Kownoer Gerichkskreisen erfahren haben,
daß Präsident Böttcher nun doch vor Ge-
richt gestellt werden soll und zwar auf
Grund des 8 636 des Litauischen Strafge-
setzbuches. Wie verlautet, handelt es sich
bei diesem Paragraphen
gung einer „Auflehnung
gemalt". Offenbar will
Böttcher kein anderer
werden kann und die
des Kriegsgerichtes die Anklage auf „Lan-
desverrat" hat fallen lassen müssen, dem
Präsidenten daraus einen Strick drehen,
daß er nach seiner gewaltsamen Amtsenk-

Hamburg, 14. Febr. Am Sonntag
vormittag wurden, einem amtlichen Po-
lizeibericht zufolge, Nationalsozialisten,
die Flugblätter verteilt hatten, an der
Pilatus Pool —Ecke Kurze Straße von
Kommunisten überfallen. Zwei Kom-
munisten gaben Aevolverschüsse ab. Ge-
tötet wurde der am 28. Juli 1909 gebo-
rene ehemalige Schlächter und jetzige
Kochmaak Heinrich Heissinger. Ein
zweiter Nationalsozialist erhielt einen
Ächselhöhlenstreifschuß. Er wurde dem
Krankenhaus zugeführt, ist jedoch in-
zwischen wieder entlassen worden. Die
Ordnungspolizei verdrängte die Angrei-

fer. Mehrere Personen wurden sistieH
Die Kriminalpolizei verfolgt hinsichtM
der beiden Kommunisten, die die Schüs"
abgegeben haben, eine bestimmte Spo^
über die im Augenblick noch nichts ve"'
öffentlicht werden kann.

... und seltsame Regierungsfolgerung^
Berlin, 12. Febr. Der Polizeipräside/s
hat der NSDAP und der KPD schriftl^
mikgeteilt, daß er sich genötigt sehe, Z".
Aufrechterhaltung der Ruhe, Sicherheit ""
Ordnung weitere öffentliche Versammlung"
dieser beiden Parteien zu verbieten, f""
sich die planmäßigen Störungen solcher Be'
sammlungen durch die Gegenseite wieder-
len sollten.

Die velMiiMu ZukunftstriilM BriiniW
Plant er die Verschiebung der Preußenwahlen?

Von durchaus orientierter Seite er-
fährt -er „Nationalsozialistische Parla-
menksdienst", -aß Reichskanzler Dr.
Brüning unmiktelbar nach der Reichs-
präsidentenwahl, falls er dann noch im
Amte sein sollte, ein „Wiederaufbau-
jahr zu verkünden beabsichtigt, in dem
politischer Burgfriede herrschen soll. In
Kreisen, die der preußischen Regierung
nahestehen, soll man diesen Plan „mit
großer Genugtuung" begrüßen, hofft
man doch, daß durch dieses burgfriedliche
„Wrederausbaujahr" die Preußenwah-
len selbstverständlich auf das Frühjahr
1933 verschoben werden. Denn ein
Wahlkampf würde naturgemäß diesen
Burgfrieden gefährden. Auch sollen alle
anderen Länder, in denen demnächst
Wahlen skaktfmden, durch Nolverord-
nung gezwungen werden, diese vorläufig
aufzugeben. Mil den verschobenen Be-
lnebsrakswahlen ist ja bereits der An-
fang gemacht worden.
Diese Pläne, deren Richtigkeit wir
nicht nachprüfen konnten, zeigen, wohin
die Reise geht, falls das Kabinett Brü-
ning nicht ungesäumt von der Bühne
seiner „Erfolge" ablritk.

Berlin, 12. Febr. Die Kommunisten ha-
ben am Donnerstag abend versucht, die
sämtlichen 23 in Berlin von der NSDAP
veranstalteten Erwerbslosenversammlungen
nach einem anscheinend genau festgeleglen
Plan zu stören. In den meisten Fällen wa-
die Säle bereits lange vor Beginn von
Kommunisten beseht. Vielfach wurden
Nationalsozialisten auf dem Wege zu
Versammlungslokalen überfallen. In

Nichtigkeitserklärung sämtlicher von de"
litauischen Regierung während der letzte"
Vorgänge in Memel ergriffenen ME
nahmen.
Sofortige Absetzung des von der lita">'
schen Regierung gewaltsam gebildete''
Direktoriums und Wiedereinsetzung -e»
bisherigen verfassungsmäßigen Dir«-'
koriums.
Eine amtliche Erklärung der litauische"
Regierung auf strengstes Einhalten -ek
Memelkonvenkion und des MemelstalE
für die Zukunft.
Sofortige Absetzung des Gouverneur^
Merky.
Die litauische Regierung wird, wie je^
bereits bekannt wird, im Völkerbundsra'
den Standpunkt vertreten, daß ein Rechts'
bruch der Memelkonvenkion nicht vorlieg'
und daß Merkys zu der Absetzung des Di'
rekkoriums berechtigt war. Diese Behaop'
tung entbehrt jedoch jeder Rechtsgrundlage
da die Memelkonvenkion keinerlei Beskii"'
mungen enthält, die dem litauischen Go»'
verneur des Memelgebietes das Recht ei»'
räumen, den Präsidenten und das Direkt»'
rium des Memelgebiekes abzusehen. Heb«"
die Maßnahmen, die im Falle einer We''
gerung der litauischen Regierung, die deut'
schen Forderungen anzunehmen, durch -e"
Völkerbundsrat ergriffen werden müßte"'
sind die Verhandlungen noch im Gange.

Achtung!
NoteMordbrenner!
Es wird zwar immer wieder bestritte"'
daß die Kommune Scheunen und Häuser
dem Lande abbrennen will. In den Hän-e"
des „Nationalsozialist" Weimar befindet
aber ein Dokument, das -en Beweis
diese Behauptungen erbringt.
Orksgruppenführer Pg. Köllner
Kranichsfeld erhielt folgendes Sch""''
den:
An Köllner und Sohn, Kranichsfeld.
Achtung! Nächste Woche geht A
Sägewerk in Flammen auf! Wer M
entgegenstellt, wird erschossen!
(Sowjetstern) R. F. 17
Aus diesem Schreiben geht hervor, dav
der bekanntlich verbotene Rot-Fronkkär""'
ferbund noch existiert.
Wir sind gespannt, ob die Polizei n""'
mehr energisch durchgreifen wird.

sident Berlin, Grzesinski, dazu auf, Adolf
Hitler mit der Hundepeitsche davonzujagen.
Weiter erklärte Grzesinski, der Bürgerkrieg
werde von der SPD selbstverständlich im
Falle der Regierungsübernahme durch die
NSDAP geführt. Wir enthalten uns je-
den Kommentar zu dieser unglaublichen
Provokation .
Phantasien um
Spitzel-Schäfer
Die marxistische Presse brachte, wie wir
vorausgesagt haben, in großer Aufmachung
den Bericht des „Attentats" auf das eiserne
Baby Schäfer, den hessischen Spitzel und
Denunzianten.
Wie man aus einem Briefe feststellen
kann, hat Schäfer sein — nur durch „gnä-
digen Zufall" verhütetes — Ende selbst vor-
ausgesehen und dabei seherische Gaben ent-
wickelt. Er soll vor Tagen — immer nach
den marxistischen Pressehyänen — geschrie-
ben haben: „Der Haß gegen mich nimmt
ganz üble Formen an. Hoffentlich muß
meine Familie nicht schwer Not leiden,
wenn mir eines Tages etwas zustößt." Das
bestellte Attentat ist denn auch prompt ein-
getroffen. Der Renegat hat es nun glück-
lich bis zum „Märtyrer" der Marxisten ge-
bracht. Wir wollen dazu nur das eine er-
klären: Haffen kann man nur einen gleich-
wertigen, anständigen und ehrlichen Gegner.
Für Denunzianten ist die edle deutsche Re-
gung des Hasses zu schade; man verachtet
sie und geht darüber zur Tagesordnung
über!

fernung gegen Merkys protestiert und si^
zu einer Amtsniederlegung nicht bereit
klärt hak.
Die deutschen Forderungen
in der Memelfrage
Genf, 12. Febr. Zwischen dem Völker'
bundssekretariak und der deutschen Mord'
nung haben am Donnerstag Beratung»"
über die Memelfrage statkgefunden. D!»
Reichsregierung dürfte im Völkerbundsra'
folgende vier Forderungen an die litauisch*
Regierung stellen:
1.

Trotzdem objektiv durch Polizei
Berichterstatter festgestellt ist, daß AotM""
unsere Versammlungen planmäßig M'
hat sich der Berliner Polizeipräsident ""
anlaßt gesehen, der NSDAP ein Versaws
lungsverbot in Aussicht zu stellen. Das
so die alten und ewig neuen Methoden,
denen Verbote eingeleitet werden.

die angedeukete Stelle den Reichskanz-
ler dringend ersuchte, eine geharnischte
Abwehr vorzubereiten?
Ist es wahr, daß Dr. Brüning in
Berlin an maßgebendster Stelle die
Vertretung der „Hitler-These" — Rü-
stungsausgleich im Falle französischer
Abrüstungsverweigerung und Zurück-
weisung der erneut behaupteten Kriegs-
schuldlüge — versprochen und dies
Versprechen nicht gehalten hat?
Wir stellen diese Fragen, weil die
Enttäuschung selbst bei den Dr. Brüning
bisher nahestehenden Stellen sich nicht
mehr verheimlichen läßt und wir vor
allem Volk die Verantwortlichkeit für
das, was in Genf nicht geschah, festge-
stellk wissen wollen.
Was soll denn eigentlich noch gesche-
hen, bis im heutigen Deutschland ein
Reichskanzler unmöglich wird?
Wir erwarten daß der Zentrums-
Reichskanzler schnellstens Auf-
klärung gibt. A. R.

W
Jüdische Frechheit
Die Vertreter des „Central-Vereins daitscher
Staatsbürger jüdischen Glaubens , und zwar
Iustizral Dr. Brodnitz, Rechtsanwalt Dr. Weil,
Syndikus Dr. Wiener, Kammergerichksrat Wolf,
Staatssekretär Dr. Hirsch und als Vorsitzender
des Reichsbundes jüdischen Frontsoldaten Dr.
Leo Löwenstein hatten eine Unterredung mit
dem Reichslnnenmin-istsr Groener nachgesucht,
die ihnen auch gewährt wurde und Mehr als
«ine Stunde dauerte.
Der „Vorwärts" schreibt darüber:
„Sie trugen dem Minister Proben der maß-
losen nationalsozialistischen Agitation gegen den
jüdischen Teil der deutschen Bevölkerung vor;
sie wiesen auf die in jüdischen und nichtjüdischen
Kreisen hierdurch erzeugte Unruhe hin und mach-
ten besonders auf die durch die Duldung einer
zügellosen Agitation gegen eine religiös« Min-
derheit entstehenden Folgen für Ruhe and
Sicherheit im Inneren und das deutsche An-
sehen nach außen aufmerksam.
Di« Erschienenen gewannen aus den aus-
führlichen Darlegungen des Ministers die Ueber-
zeugung, daß die Reichsregierung die Angriffe
gegen die jüdische Religionsgemeinschaft und
ihre Vekenner scharf mißbilligt und daß die
Regierung fest entschlossen ist, die verfassungs-
mäßigen Rechte aller deutschen Staatsbürger
Mit äußerster Entschiedenheit und mit Einsetzung
aller Machtmittel zu schützen."
Uns Nationalsozialisten müßte erst einmal
nachgewiesen werden, daß wir die jüdische Re-
ligion angreisen, sie ist uns genau so gleichgültig
wie die der Mohamedaner und Budhisten. Im
kommenden Dritten Reich kann jeder nach sei-
ner Facon selig werden. Auch dem Reichs-
innenminister wind das sehr «ohl bekannt sein,
denn er wird genau wissen, daß wir die Juden
als fremde Raffe, di« uns als Deutsch« zu be-
herrschen strebt, bekämpfen, »nd nicht wegen
Ihres Glaubens.

Wir senken die Fahnen!
Ein neues Opfer des roten Blutrausches

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