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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 241 - Nr. 250 (19. Oktober - 30. Oktober)
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wÖeidelberger Boltsblatt“ . Donnerstag, den19. Oktober 19398

erwerf. liege ein Angriff auf die Ehre einer Ô

@ & ». ' , akademiſchem Familie, ſondern im Sinne des Geſetes § ,!

; ly h .) O es ["? D B zwinge ihn das heutige Verhalten tigung vor. ~. Im Laufe der Argumenta l
SV » ' [ | i n zur Verweigerung mildernder Um- Parteien, bezw. der Staatsanwaltſchaft au
w y verlezung zwei Monate Ge fängnis, die Beratung verurteilte das Ger i < t den ans!

Englihes Riejenflottenvrogranmm. ice ooIIIeIa..
London, 18. Okt. Die zur Zeit in Vorbe- terſe e boote , die bis 1936 überaltert sein g un g betonte mit Nachdruck, daß ihr Mandant für Tateinheit mit Hausfrieden
reitung befindlichen Haushaltsvorſchläge der würden, bis zum Ausmaß von 10 000 Tonnen die ſchmähliche Bedrohung der Ehre keinen ande- zu einer Geldſtra f e von 150 RM. (h
engliſchen Marineabteilung werden dem poli- erſett werden. ren Ausweg zur Sühne gehabt habe; nicht nur 10 Tage Gefängnis.)

tiſchen Korreſpondenten des „Daily Herald“ Stlarke Unterstützung finde der Vorſchlag, T rr... as .

zufolge, ſehr ſtarke Erhöhungen aufwei- daß England von ſeinem Vertragsrecht Ge .

'ſen. Die engliſche Admiralität verlange nicht brauch machen Jolle, 50 kleine Handels-:

nur, daß England ſeine Flotte zur vollen ſ<h i f f e zur Verteidigung von 1€ 2000 Ton- . L. i
Vertragssſtärke des Londoner Vertrages aus- nen mit einer Beſtückung von 15-Zentimeter- '
'baue, ſondern fordere auch ein großes Erſatz- Geschützen zu bauen. / Alte sämtliche Arb eitgeb

programm. In der Annaÿme, daß der gegen- Hinzu kämen die Forderungen zugunſten

'wärtige Flottenfeiertag am 3z1. Dezember des Baues von 72 Marineflugzeu g en ; .

1 1936 zu Ende gehe, werde ein Programm für und einer Erhöhung des Jlottenperſonals um Am Donnerstag, den 19. Oktober, abends 8.30 Uhr, findet in der Fuchs
' den Bau von 25 neuen Kreuzern des 10 000 Mann. Man glaubt, daß das erſte Waggonſabrik eitte große

leiſtungsfähigſsten und modernſten Typs er- Stadium dieses großen Flottenerſatzpro- .

ſtände. Er beantragte wegen erſchwerter Körper- und wider zu ſcharfen Kontroverſen. –Nath

ccIoIeoe>lſÞh p E RMundgebung dee

; u êTWaſhington, 18. Okt. Landwirtschafts- Deutschen Alrbeitsfvro

Preiſen würden ſie etwa 5 500 000 Pfund ie miniſter Wallace hat einen Plan zur Kon-

: Weitere Vorſchläge würden ſich auf eine er- ausgearbeitet. Wie verlautet, ſieht dieſer über das Thema:
: hebliche Verstärkung des Baues von Z er- Plan geſtaffelte Ausgleichszahlungen für Far-

' Stück koſten. trolle der Getreide- und Schweineproduktion jtatt. Ez ſpricht Pg. B ür g er me i ſte r We tz e l, dsr soeben von Berlin eingetroffen ! [

Lahr qur Erſchung to 199 ho Tan utteie imer nor, die thre s. und hte Ehweincjuei DEL DEU He Arbeiter tr. der 12. Novembt'

alteter Schiffe beziehen. Auch ſollen die U n- um 25 v. H. vermindern.



Männer und Frrauen U |
Antreten: 7.30 Uhr in der Gaisbergftraße mit der Spitze gegen den Friedhof.
+ per fTmn grp P ß s mp . Die Betriebe marſchieren geſchloſſen an und reihen ſich ſofort in den Zug ein. Es daf
] | w , .. , | . . | M _ ' " Vb bie vie siebrtetthe; ihre geſamte Belegſchaft zu veranlassen, vollzählig an der
" | m | gebung teilzunehmen, wie ich auch ſie bitte, gemeinſam mit ihren Arbeitern und Angeſt
u marſchieren und der Kundgebung beizuwohnen und damit dem Ausland gegenüber zu z

Heidelberger Gchöffengericht gtklagteit nicht helfen; durch die Zeugen wurde er aß das geſamte deutſche Volk rücthaltlos hinter dem Führer steht und ſeine Außenpolitik

inwandfrei überführt. – Das Ge richt ſprah und ganz deckt.
Vorsitzender ; Landgerichtsdir. Dr. Er b. entſprechend dem Antrag des Staatsanwalts für Wir erwarten eine vollzähtige Teilnahme und hoffen, daß die Arbeitgeber dafür Sorge
; ' jede der drei ſelbſtändigen Handlungen vier Mo- gen, damit die Organiſation durchgeführt werden kann. :
Der 1911 geborene s stvaurs tt ? . UR . tete te He fargtte, Heil Hitler!
Ter ttuls uus mgctiegk guvitigig t: r .

f. d. R. gez. Heinicke.
Verhandlung nicht erſchienen iſt, mußte Vorfüh- Eine unliebfame perſönliche Affäre aus der hie. .. _.

gez. Hormut

: rungsbefehl erlaſſen werden. . Der Angellagte ſigen Geſellſchaft beſchäftigte das Gericht noch zum

chatte ſich darüber hinaus noch wegen Dieb- Schluß. Eine Sache, in deren Verlauf es zur „Züch- M , ,
l ahl1s zu verantworten. Im Mai ds. Is. hatte tigung mit der Hundepeitſche“ und zum Hausfrie- NGSDARPN-Veranſtaltungen

êr mit einem anderen zuſammen hier ein Zimmer densbruch gekommen war. Für eins Bereinigung

bezogen. Die beiden nahmen das Decbett der Wir- der Angelegenheit auf zivilem oder „honorigem Hach der Parole- Ausgabe der „Volksger NSBO Kreis Heidelberg. Betriebszelte Ata!
tin im Werte von 20 RM. fort und verſettten es Wege“ war, wie aus der Darſtellung der Parteien meinſchaft“. Krankenhaus. Am Freitag, den 20. Oktober, a
für 5 RM. Der andere hatte den Schaden wieder zu entnehmen war, anscheinend keine Möglichkeit Achtung! ' 8.30 Uhr, findet im vorderen großen Saal des H '

, gutgemacht, dagegen der Angeklagte nicht, daher mehr gegeben. - In der Meinung, daß ihm nur Sämtliche angefeßten Verſammlungen u. Kund- f der Deutschen Arbeit eine Betriebszellettt
erfolgte Strafantrag gegen ihn egen Diebſtahls. tot dieſer Weg. offen ſei, hatte der Angeklagte gebungen im Kreisgebiet Heidelberg haüet zu uten füt zt ſetue Petlenat zes zit
ER O ene unt ſeintrtſcthtt hte reren Echte ber lere Wei=anhen Feig,ic nôr find verständigt. Wei- jo! sen ‘{itutt (r cßtect gers sk t Hl
/ hier Waren in Höhe von 1,30 KM. erſchlichen. ~ ſ<mählicher Weiſe angegriffen habe, i hellen "L" PN na der Wirtſchaft wird f Mt! éjieiälestth : [tt § tn zu
' Der Angeklagte iſt geſtändig. Als Beweggründe Tage auf offener Straße, als er ins Büro zu ſeinem bis auf weiteres verſchoben. j ,abdte RNSBO Umtswalter mit ihren Familiet
Ut y! pus itt ée ict ich Wogen Gctänguts & bein cn p;t{henhieben ttattiert, woei SVO . tusſq ndl ers Heidelbeer. rem gemütliten zjrwmesjets cue s
Das Gericht ſah in dem erſten Fall ben T fragli Hhineingeraten war. D, " . Uu € ict !l.'ezrtetn ury NeVo 19. , Stütpunkt Heiligkreuzſteinach. Am Samst

einer Unterſchlagung, im zweiten Fall de ſtückseigentümer ſtellt hi isfrie Öttober, um 20.15 Uhr, findet im Nebenzimmer den 21. Oktober, 20.30 Hultcveleerfemrtu n alt |

[<werten Urtundenfälſchung: hier war vom Be- a rag. ie ande: “ der Brauerei Ziegler eine Verſammlung statt. Es it:.Feq tu Ul Pflicht

ſchädigten kein Strafantrag gestellt worden, es tei ~~ der Gegner + bekundet heute als Zeuge, jtitt Pg. Dr. Mang o l d über „Verſailles“. Dis E .f YE rpunkilcites L

wurde ſomit Notbetrug angenommen. ~ Die ihrerſeits nichts anderes verfolgt und gewollt zu itglieder der Fachſchaften Reichsbahn haben : ;
Strafe lautete auf 18 Tage Gefängnis. haben, als ſich unberechtigtes Einmischen in perſön- vollzühlig zu erſcheinen. Auch die übrigen Reichs- Kreis Wiesloch.

ziche Beziehungen zu verbitten und abzuwehren; bahner ſinb zu dieſem zeitgemähen Vze rag einge- gf f/ vehrsfsynd. ) Heute Her::ztzt tet s

s inkriminierenden Briefes ge- "KDUI Bezirksleitung Heidelberg. Am Sams- Wiesloch eine Tagung ſtatt, hr auch die Kollé

in ſeinem letzten Absatz aus

Erregung über das Vorange- !0ſ; den 21. Öktober, nachm. 2.30 Uhr, findet eine gen eingeladen find hie ſich noch nicht angemeldt |

Führung durch die Ausgrabungen auf dem Heili- haben.

K o ch. Ftetſountt Schwarzes Neuen- gen des Bezirks zu einer Beſprechung.

ugnen konnte dem An- treter der Staatsanwalt ſ< aft hielt u. Der Bezirtsleiter. Hillenbrand.

Stadttheater Heidelberg ine antere Lsfung Ubcr han u ui? aher dialer Urfzig. Bie tehreren Urück Ugc"ttt cr». grg§otstt. est
»Die Heimkehr des Matthias Brud“ ij! Vt, ter aus 1rjähriger tit MMLRU w: ! Ut U!!z :: ti sto zs Fil!

§satipte! in drei Aufzügen von Sigmund Furchtbaren erlebt hat, um nun vor. den Günther Vulpius und Irene Brügge- Intereſſe. Es war eine Luſt, dieſer elegante!
Graff.

Vorher ſindet ein großer Aufmarſch der Deutschen Arbeitsfront statt, an hem sich ſän E

gg t Führung und fßsttreg Ret-P:utet Um 5s Uhr erwarte ich ſämtliche Außerplanmäh!

Trümmern Feiner Hoffnungen erneut um m a n n vervollſtändigen das Enſemble bei überaus fein wiedergegebenen Klavierkompy,

Der Autor ſchreibt über dieſes Stück: ſein Lebensglück auf Koſten anderer zu kämp- gewählte Tod nicht feige Flucht vor der har- ſition des Scarlatti zu folgen. Nicht mind!

Vielleicht + ' fen, den Stab brechen? Hier iſt dieſer ſelbſte rung war ein großer Erfolg, wie der ſtarke anſchließend die figurenreiche und eigenwillh
yBielleicht intereſſiert es, zu erfahren, gewählte Tod nicht feige Flucht vor der har- Applaus am Schluß bewies, Nachdem nun dynamiſche Art des „Hofkompoſiteurs Be

daß ih das Stück auf Grund einer Zei: len Notwendigkeit des Lebens, fondern ftitle auf allen Gebicter, Leitung und Personal des cherini, in der das Ceiko ſeine freizigigenunn.

tungsnetiz geſchrieben habe, die vor etwa Hingabe, Opfer für das Glück der Seinen, Theaters ihren Willen und ihr Können untsse überzeugendſte Modulation ausgab. Freilich

einem Jahr durch viele Blätter ging. Sie Funen die Wahrheit nur Schmerz bereiten Beweis geſtellt haben, wäre es an der Zeit,
umfaßte nicht mehr als drei Zeilen und ſie wpürde. ; daß auch das Publikum noch mehr Interes

der als Letzter den Weg zurückgefunden
hatte von der ,endloſen Straße“" .. .. . „Mig Fur § . r
Aus dieſer kleinen Notiz entſtand in etwa ?ung an der Thoma-Ganghofer-Bühne in Ho- |
acht Monaten „Die Heimkehr des Matthias t0<-Egern mit ſeiner Inſzenierung sus fen Konzertsaal dergabe bot, dann wollte man hier das re
Bruck“, ein Stück von einem Soldaten, der Intentionen des Autors entſprach und großen Lob der Musikalität ſpenden.

15 Jahre nach detr Ft Kess ete Hely Bd! erzttt. lsletle eie !ew at Musikabend der „Gedok“ Der genußreiche und qualitativ hochſteh

das Glück ſeines Hauſes freiwillig ſelbſt zum das Drama bis in ſeine lezte Möglichkeiten Moin am qéktrigen pbety ſt her Zuſam- Muſikabend war des vollen Dankes wert.
Beg .O B

. Vie nun der Dichter dieſes Geſchehnis zu ſpielte, in Wort und Geſte knapp und doch ſo einführenden Worten um die innere Gemein- Kammerl? <tpiele

einem packenden Drama verarbeitet hatte, das ausdrucksvoll, in jeder Bewegung wuchtig und ſchaft, um den lebendigen Kontakt zwiſchen nrp # 3f1 sat. lech. t.
in drei gedrängten Aufzügen das Schichal des ſchichalhaft, das war eine Leiſtung, die den Muſik-Liebenden und Mufik-Ausübenden „Emma, die Perle“ iſt kein Luſtſpiel
Heimgekehrten ſich erfüllen läßt, zeigt den Abend wirklih zu einem tiefen Erlebnis warb, ſo war zwar die Wirtſamteit d i e ſ er gewöhnlichen Sinne, ſondern zeigt, 1 q

Toſef F i r mans, der bei der Urauffüh-

wurde, indem er ſich für d

ganz großen Künſtler. Aus der Fülle ſeines machte. Neben ihm verdient als erſter Karl Muſitſtunde nach außen hin auf eine geringe mit vielen köſtbichen humorvollen Szenen q

inneren Erlebens und mit pſychologiſhem Fürstenberg genannt zu werden. deſſen Zahl beſchränkt. Aber ihr innerer Charakter, ſett, die tragiſche Geschichte einer Hwsonucl
Feingefühl formt er die Gestalten der Hand- zittriger, alter Knecht in ſeiner treuen Be- in der Auswahl des Programms .ſowohl wie ten, die für ihre grenzenloſe Hingabe und
lung, kraftvoll und echt, groß in ihrer ſchlich- ſorgtheit, ſeiner Einfalt und Bauernſchläue in der künſtleriſchen Nachſchaffung durch opferung nur Undant erntet. Die Art, wie

| ten Natürlichkeit. Zwangsläufig muß das glänzend gezeichnet war. Helmut Wittig die Damen . An st q Ba 11 i o (Cello), goldenes Herz trotz der gewollten Rauhbeinig

Schickſal unter dieſen unverdorbenen, geraden gab dem Bauern Kraft und Entjſchloſſenheit Luiſe von Jakimow und Eliſab e t h übevall zu erkennen ist, ergreift. Besonders
Menſchen ſeinen tragischen Ausgang nehmen. gepaart mit Wärme und unbeirrbarer Gerech- B ö r n er (Violine) und Irmgard We if lungen iſt die Gerichtsſzene. Mar ia Dre ch

wenn man dann zum Abſchluß von Moz at
j ) ; ſe das „Duo G-dur für Violine und Bratſhen.
berichtete von einem ungariſchen Bauern, & für ſein Theater durch ſtärkeren Beſuch zeigte. dieſe uußvervalt juoeube yy tteunvertöten
‘f. ft! ;;§ Lr tu hören durft!

"
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mit allem Reiz, den die ausgezeichnete W

| Matthias Bruck. der Heimatloſe, Verſchollene, tigkeit. Sprachlich fügte er ſich dem bayrifch- (Klavier), zeigte jene Beſeeltheit der muſika- le r, die oinzige Deulſche dieſes Films, zugleich .

. uuf ſeinen eigenen Hof haben könnte, will Max Ma ir ich und Otto Arneth brachter reinen, ſchönen und verbindenden Menſchlich- der derbkomiſchen Seite anfaßt und gerade d
îûff G—aicht das zufriedene Glück ſeiner wiederver- einen friſchen, jugendlichen Ton in das Stück, keit hinführt. Die der Zahl nach größere An- durch unendlich rührend und lebenswahr wir
îûff heirateten Frau dadurch zerſtören, daß er ſich Werner X an dr y als polternder robuſter teilnahme wäre ſchon deswegen zu wünſchen ~ Das reichhaltige Veiprogramm bringt tt Ü
j hu erkennen gibt; unertannt als Knecht kann Viehhändler war ein prachtvoller Typ. Die geweſen. eſſante Bilder aus dem faſt unbebannten Al

| | er nicht Zeuge dieſer trauten Häuslichteit ſein, weiblichen Rollen standen den „männlichen gZunächſt wurde die Bach'ſche „Trio So- nien, und außer der Emelka-Wochenſchau m

bâltlcr. "Er tügl tr hen, tt.thr suf; Pertetn "her Vhert Rag Ig t pieit. tine gets Er E.CCoo
| .o rz. ? ZU:Ân y try qu bſ.fLe!ter tt tut l§ttUs rettete tutte gie tt ganzen haruronifd, fuer und Unwahrſcheinlichkeiten



|! der nun ein beſcheidenes Plätzchen als Knecht bäuerlichen Milieu nicht immer glücklich ein liſchen Form, die mit Notwendigkeit zu der auch die gewichtigſte Figur, die die Rolle vm.






 
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