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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 14.1903

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Zu unseren Abbildungen, [2]
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Charles R. Ashbee
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https://doi.org/10.11588/diglit.6711#0085

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INNEN-DEKORATION.

65

ien

ein

wertiges Surrogat behandelt zu werd—
Abgrund, dem sie sonst gar leicht verfallen.

Gut im Aufbau und in der Gruppierung ist der
auf bürgerliche Verhältnisse zugeschnittene Wohn-
und Speise-Raum vom Architekten Julius Lasius
—Düsseldorf. Der Raum ist anheimelnd und wenn
sich auch hie und da kleine Reminiszenzen an
frühere Perioden geltend machen, so gibt die
ganze Anlage doch den Beweis, dass man auch
ohne grosse Mittel einen guten bürgerlichen Raum
zu schaffen vermag. — Eine klare Durchführung der
Formen in künstlerisch wohlthuendem Einvernehmen
mit dem Gebrauchs-Zweck zeigen die Möbel-
Stücke der »Dresdener Werkstätten Jiir Handwerks-
Kunst«.. Der originell aufgebaute Rasier-Spiegel
mit Toiletten-Tisch gibt wohl Anregung zu neuen
Lösungen, besser gefällt uns der Eck-Schrank -
er hat etwas von zufriedener Lebens-Auffassung,
hier drängt sich keines der sonst unvermeidlichen
Ornamente auf — und doch, es ist ein ornamental
durchgeistigter Zug zu verspüren, dem als einzige
Beigabe die Beschläge adaptiert sind; man kann
aus dem Stück des Künstlers Gedanken heraus-









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c. r. ashhee—london.

Paneel.

lesen: er will ein Möbel für sich machen und
fordert von der Kunst sein ureigenes Recht für
sich selbst zu schaffen. Durch eine stete Beharr-
lichkeit in diesem Streben wird es gelingen, beim
Publikum das Niveau des Verständnisses für wahre
Kunst zu heben — denn nur die Gabe frischen
unverzagten Empfindens und eine unerschrockene
Lust Neues zu schaffen, kann befruchtend auf unser
Kunst-Gewerbe wirken. Gelangen wir dann im
Laufe der Zeit in eine Periode, wo jedes Einrich-
tungs- und Besitz-Stück eines wahrhaft gebildeten
Mannes auch dessen Wesen und Karakter-Eigen-
schaften zeigt und zweifelsfrei zum Ausdruck bringt,
dann sind wir in der Kunst auf einer Stufe an-
gelangt, die wir wohl betreten, die aber unsere
Nachkommen erst richtig bewerten werden — und
ihre Kritik wird unbarmherzig sein. — Sie werden
entscheiden, ob unsere Kunst echt war — für
unsere Zeit ein Karakteristikum und ob wir über-
haupt einen eigenen Stil hatten. e. b.

khein_

un

OLEUM-WEKKE_Jir

Ecknumn-Lambris.

CHARLES R. ASHBEE, der verdienstvolle
Begründer der » Guild oj handicrajt« ist auch
in diesem Hefte wieder mit einigen neuen
Schöpfungen vertreten (vergl. S. 43). — Das eine
Bild zeigt uns einen Blick in eine Halle mit ge-
maltem Friese über der Flügel-Thüre und interes-
santem Beleuchtungs-Körper; das andere zeigt uns
eine Thür- und Eck-Partie aus dem Billard-Raum
eines Landsitzes in Essex. Im übrigen mögen hier
 
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