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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 14.1903

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Ein Nachwort zu unseren Wettbewerben
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https://doi.org/10.11588/diglit.6711#0089

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INNENDEKORATION

MEINHEIM-

MEINSTOLZ

XIV. MHRßflnS,

Dcirmlfcidf 1903.

mflRZ-HeFT.

Gin Ilachworf zu unteren Wettbewerben,

Pas vorliegende Heft enthält den Schluss unserer
Veröffentlichung über den Wettbewerb für
einfache und billige Wohnungs-Einrichtungen.
Wir glauben nicht fehlzugehen in der Annahme,
dass durch dieses Preis-Ausschreiben viele gute
Ideen und Vorbilder der kunstgewerblichen Praxis,
insbesondere der Möbel-Industrie, zugeführt worden
sind. Unausgesetzt wird es unser Bestreben sein,
Unbekümmert um Angriffe der fortschrittfeindlichen
Geister, in diesem Sinne weiter zu wirken im Dienste
der Reform-Ideen und ihrer praktischen Ausgestal-
tung in Haus und Heim, Handwerk und Industrie.
£>ie neuen redaktionellen Preis-Ausschreiben, welche
^ir im fanuar-Hefte erlassen haben, dürften, wie die
sehr grosse Zahl der bei uns einlaufenden Anfragen
schliessen lässt, wieder eine lebhafte Beteiligung
finden, ein Beweis, dass wir sowohl mit der Art
der Organisation wie auch mit der Wahl der Auf-
gaben das Richtige getroffen haben und dass das
v°n uns eingeführte System redaktioneller Kon-
kurrenzen auch in Künstler-Kreisen einem lebhaft
gefühlten Bedürfnisse entgegen kommt. — Was die
Anfragen im einzelnen anlangt, so betreffen sie zu-
meist das Verlangen nach weiteren Details bezüglich
der Vorschriften. Hierzu haben wir zu bemerken,
dass wir es absichtlich vermieden haben mehr in's
Einzelne zu gehen; wir wollten der Phantasie des

Künstlers freien Spielraum gewähren und sie nicht in
den spanischen Stiefel bureaukratischer Paragraphen
einschnüren. Wir haben daher nur die unerläss-
lichen Voraussetzungen in das Ausschreiben auf-
genommen, welche deshalb auch von Seiten der
sich beteiligenden Abonnenten streng einzuhalten
sind. — Das Wichtigste bleibt immer die künst-
lerische Gestaltung, die, frisch und eigenartig er-
funden und fein durchgebildet, den Bedürfnissen
des vornehmeren Bürger-Hauses Rechnung tragen
soll. Dann wird auch der Erfolg nicht ausbleiben.
Wir haben schon öfters darauf hingewiesen, dass
zwar für die künstlerische Ausschmückung und
Einrichtung reicher, hoch-herrschaftlicher und fürst-
licher Wohnungen in der Neuzeit relativ sehr viel
geschehen ist, dass aber dem Verlangen des Minder-
Bemittelten und mässig wohlhabenden nach künst-
lerischer Entfaltung seines Heimes noch recht wenig
Entgegenkommen von Seiten der Künstlerschaft
und der Möbel-Industrie gezeigt wird. Dem wollen
wir gerade durch unsere Weltbewerbe abhelfen und
wir sind fest überzeugt, dass wir eine Besserung
dieser Verhältnisse durchsetzen werden, wenn die
tüchtigen, thatkräftigen jüngeren Künstler nach wie
vor eifrig an der Lösung dieses wichtigen Problemes
mitwirken. Das kann nicht besser geschehen als
durch Beteiligung an unseren Preis-Ausschreiben. -

!»03. in. i.
 
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