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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 14.1903

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Charles R. Ashbee
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https://doi.org/10.11588/diglit.6711#0088

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68

INNEN-DEKORATION.

einige Worte über Ashbee und sein Streben wiederholt werden,
welche F. H. Newbery, Direktor der School of Art in Glasgow, soeben
im Februar-Heft der ebenfalls von Alexander Koch in Darmstadt
herausgegebenen Monatsschrift »Deutsche Kunst und Dekoration«.
veröffentlicht hat. Er sagt von Ashbee: »Er ist in erster Linie
Künstler, aber er ist gleichzeitig auch Geschäftsmann und er hat es
erzielt, dass er und seine Mitarbeiter mit dem Publikum in unmittel-
bare Berührung traten. Er begann klein, mit wenigen Arbeitern,
in einem alten Hause (»Essex-House«) im Osten Londons. Hier
errichtete er seine Werkstätten unter dem Namen »The Guüd oj
Handicraft«. Im Sommer vorigen Jahres zog er mit seinen Werk-
stätten und Mitarbeitern nach Camden, einem Dorfe in Gleicestershire,
wo eine alte Brauerei, die ihm ein Gönner überliess, für die Zwecke
der Gilde eingerichtet wurde. Als der Tod William Morris der
Thätigkeit der Keimscott Press ein Ende setzte, wurde Ashbee auch in
dieser Hinsicht der Erbe des Meisters. Er entwarf eine neue Druck-
Schrift, und begründete eine Verlags-Anstalt mit eigener Druckerei,
die Essex-Press. Neue Bücher und Neu-Ausgaben entstanden hier in
rascher Folge; die höchste Ehrung aber wurde der Essex-Press zu
Teil, als Ashbee befohlen wurde für den König die Krönungs-Bibel
zu drucken, zu binden und auszustatten. — Ashbee ist unermüdlich
thätig, er überwacht den ganzen Betrieb und ist seinen Arbeitern Führer,
Ratgeber und Freund zugleich. Alles was hier entsteht, trägt den
Stempel seiner Hand und seines Geistes. »To be beautiful-certainly,
but to be useful-always«, das könnte sein Leitspruch sein. Wie er einen
Tisch ausgestaltet zur Frühstücks-Tafel oder zum »four o' clock tea«,
wie er die Druckseiten und den Einband eines Buches behandelt oder

dresdener werkstätten. Rasier-Spiegel.

die Kassette, welche die Verfassung
einer Stadt enthalten soll, oder einen
Kelch für den festlichen Willkomm-
Trunk, alles das trägt den Stempel
einer Persönlichkeit, lässt aber auch
Gebrauchs - Zweck und Technik in
ihrer Schönheit zur Geltung kommen.
Endlich muss noch bemerkt werden,
dass Ashbee auch als Architekt sehr
stark beschäftigt ist. Seine Häuser
am Chelsea Embarkment müssen als
eine Bereicherung Londons in archi-
tektonischer Hinsicht bezeichnet wer-
den«. — Die »Deutsche Kunst und
Dekoration« veröffentlicht im An-
schluss an diese Ausführungen des
ausgezeichneten schottischen Kunst-
Pädagogen die Möbel und anderen
Werke, welche Ashbee auf der
Turiner A ussteilung aufgestellt hatte.

BERICHTIGUNG. Die auf Seite 18 des
J_) Januar-Heftes unten abgebildete kleine Möbel-
Gruppe ist nicht im Atelier von Karl Bertsch
entworfen, sondern von Wilhelm Keppler in
München und ausgeführt von den »Vereinigten
Werkstätten für Kunst im Handwerke daselbst.

dresdener werkstätten f. handwerks-kunst.

Eck-Möbel.
 
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