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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 14.1903

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Englische Land-Häuser von A. J. Hardwick
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https://doi.org/10.11588/diglit.6711#0144

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118

INNEN-DEKO RATION.

a. j. hardwick—Kingston. Kamm eines Wohn-Zimmers.

Mauern sind einfach mit bestem Mörtel verputzt,
die Dächer mit Ziegeln eingedeckt. Das Holzwerk
der Haus-Thüre besteht aus Oregon-Fichte, das der
Fenster ist grün gestrichen, das Eisenwerk schwarz.
Beachtenswert ist auch die in Eichen gehaltene
Halle dieses Hauses. — Das kleine Geschäfts-Haus
mit Laden auf der folgenden Seite ist inzwischen
in Weston Green-Surrey gebaut worden. Auch
hier sind die Mauern einfach weiss verputzt, das
Dach mit grünem Schiefer gedeckt und das Holz-
werk schwarz gestrichen. — Auch das folgende
Haus in Northwood-Middlesex (Seite 125) ist in-
zwischen fertig geworden. Es steht unweit des
Bahnhofes an einem hübschen Platze. Die Mauern
sind hier creme-farbig verputzt, das Dach mit ver-
schiedenfarbigen Ziegeln eingedeckt. Die Fenster-
Rahmen sind aus Stein, die Flügel der Fenster
Eisen. Das im Ganzen ernst wirkende Haus liegt
im Schatten hoher Bäume und gewinnt dadurch
eine eigenartige Anmut. Andere Landhäuser,
welche Hardwick in Roehampton-Surrey, Long
Ditton-Surrey, Bromley-Kent, Wolves Newton etc.
gebaut hat, zeichnen sich ebenfalls dadurch aus,
dass der Künstler mit den einfachsten, landes-
üblichen Materialien eine künstlerisch-geschlossene,
anheimelnde, landschaftlich-anmutige Stimmung er-
reicht. Bei einzelnen wendet Hardwick auch das
Schindeln der Giebel-Seiten an, eine Manier, die
auch in Mittel-Deutschland wieder aufzuleben be-
ginnt. Wie in England überhaupt, wird auch in
diesen Häusern und Häus'chen von Hardwick
meist mehr auf die innere als auf die äussere Aus-

stattung gewendet, wie sich das bei vornehmer,
über parvenuhafte Eitelkeit hinaus entwickelter
Fmpfindungsweise ganz von selbst versteht. Hier
bevorzugt Plardwick Eichen-Holz und entfaltet
namentlich in den reichen, hohen Täfelungen der
Halle, in den schweren Balken-Decken und zahl-
reichen Einbauten einen gewissen Luxus. Hier
finden sich oft Einzelheiten von hohem Reize. Doch
fehlen solche auch nicht an der äusseren Aus-
gestaltung. So sei auf die hübsche Welter-Fahne
(Seite 120) hingewiesen, welche für den Turm an
einem Stall-Gebäude bestimmt ist, oder auf das
Plakat eines Gasthofes zu Seatherkend Road, in
Eichenholz-Montierung zu Chessington-Surrey auf-
gestellt. Wir glauben, dass Hardwick's Schöpf-
ungen auch in Deutschland viele Freunde finden
werden und namentlich unseren Architekten manche
sehr erwünschte künstlerische und praktische An-
regung zum Landhaus-Bau geben. Die Schriftleitung-

EDUARD WIEGAND zeigt im Anschluss an eine grössere
Kollektion im März-Hefte hier eine kleine Serie neuer Skizzen,
welche wieder manche feine Einzelheit enthalten. Im übrigen ver-
weisen wir auf die Karakteristik Wiegand's, welche Karl Lyka
im März-Hefte Seite 85—92 gegeben hat. Wir werden auf das
fernere Schaffen dieses namentlich für einfache Möbel hochbegabten
Künstlers, der, wie die Turiner Ausstellung zeigte, in Ungarn bereits
eine führende Stellung errungen hat, gelegentlich zurück kommen-
Wir hoffen insbesondere ganze Interieurs von ihm vorzuführen. —

a. j. hardwick —kingston. Kam in-Entwurf■
 
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