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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 21.1910

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Campbell, J. A.: Das Haus Schickendanz, Zehlendorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.11378#0065

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INNEN-DEKORATION

ARCHITEKT JOHN A. CAMPBELL—MÜNCHEN.

BLICK IN DAS WOHN-Z1MMER. HAUS SCHICKENDANZ.

DAS HAUS SCHICKENDANZ-ZEHLENDORF.

VON J. A. CAMPBELL — MÜNCHEN.

Das Haus liegt ca. 2 Meter über der Straße. Um
die übliche Böschung zu vermeiden, ist der Flächen-
unterschied mit der Straße durch eine hohe Mauer
terrassenartig ausgeglichen. Der Haupteingang liegt
geschützt im Winkel der beiden Giebel und wird von
der Straße aus durch einen mit Backsteinen belegten,
wagrechten Weg und durch eine winkelige Treppe
erreicht. Diese Anordnung dürfte den Feinempfinden-
den angenehmer berühren als jene schiefe Ebene im
Vordergrund des Hauses, die man nur zu oft sieht und
die das Haus mit allen seinen Tugenden und Schwächen
dem ersten Blick des Zuschauers unverhüllt preisgibt.

Der kleinen Dimensionen des Hauses wegen und
als Kontrast zu seiner — vielleicht etwas zu großen —
roten Dachfläche ist der Putz schneeweiß gehalten.
Die Fensterrahmen sind grün, während der Haustüre
und der hohen schlanken Regenwassertonne (s. Abb.)
die Naturfarbe des Eichenholzes belassen wurde, aus
Laune und ohne besondere Berechtigung. An der
Rückfront, wo die 2 Hauptwohnräume liegen, ist eine
Veranda für den Sommeraufenthalt angebracht, welche

an eine Rasenfläche direkt und beinahe in derselben
Flucht anschließt. Da das Grundstück verhältnismäßig
klein ist und der Besitzer die Mühe nicht gescheut
hat, die das Instandehalten des Rasens verursacht, ist
die ganze Fläche als ununterbrochener Rasen angelegt.
Rings um den Rasen ist ein schmaler Streifen von
bunten Blumen gepflanzt. Zugleich als wirkungsvoller
Hintergrund für die bunten Blumen dient eine hohe,
rote Mauer, welche das Grundstück abschließt.

Wenn man nach dem Eintritt in das Haus die
Haustüre zugemacht hat, befindet man sich in der,
durch das Fenster des Treppenhauses sanft beleuchteten
Diele. Die Wände sind weiß geputzt, der Boden be-
steht aus roten Backsteinen mit Sandsteinplatten, worin
diverse Ornamente und Sprüche eingraviert sind. Von
den eichenen Treppenpfosten will jeder sein Eigenes
sagen in seiner eigenen Art. Diese gedrechselten
Pfosten sind der einzige Schmuck der Diele, im übrigen
müssen die echten, einfachen Materialien und die harmo-
nischen Raumverhältnisse den Reiz der Diele wahren.
Die wenig sichtbaren Wandflächen des Speisezimmers
 
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