INNEN-DEKORATION
ENTW.: PROF. R1CH. R1EMERSCHM1D.
LEUCHTER VERSILB. AUSF. DEUTSCHE
WERKSTÄTTEN F. HANDW.—DRESDEN.
B1
(LUMEN IM WOHNRAUM.
Die Beschränkung des, zu-
meist zeichnerisch formalen, de-
korativen Schmuckes unserer Mö-
bel, Decken, Bilderrahmen ist von
segensreichstem Einfluß. Eines-
teils wird dadurch sehr rasch der
Sinn geschärft und verfeinert für Schönheiten des Materials
und seiner Bearbeitung. Außerdem erfährt die Lust und auch
die Berechtigung zur
Farbenfreudigkeit ei-
ne bedeutsame Stei-
gerung , denn auf
kleinen Flächen, auf
Keramik, Textilien
sind leuchtend starke
Farben stets eine Au-
genweide. Sicherlich
aber ist der erfreu-
lichste Fortschritt da-
rin zu erblicken, daß
der lebenden Blume
mit Notwendigkeit
wiederum Zutritt in
das bürgerliche Heim
gewährt wird. Auch
dasKunstgewerbepro-
fitiert ja dabei durch
die Erzeugung schö-
ner Gefäße, Behälter,
Blumentische. Unser
Wohnraum soll aller-
dings kein Garten,
kein Treibhaus sein.
Aber können nicht
endlich die ewige
Palme, der Gummi-
baum, die triste Arau-
karie durch andere,
lebendigere, blühende
K. BERTSCH. BLUMENTISCH. AUSFÜHR. : DEUTSCHE
WERKSTÄTTEN FÜR HANDWERKS - KUNST —DRESDEN.
zugleich
dient,
als
sollte
ENTW.: PROF. RICH. RIEMERSCHM1D.
TAFELLEUCHTER. AUSF. DEUTSCHE
WERKSTATT. F. HANDW.—DRESDEN.
Pflanzen ersetzt werden ?
Nicht nur sollen dem Eßtisch
stets einige Blumen freund-
licheres Aussehen verleihen,
sondern der gemütliche »Fen-
sterplatz« mit seiner dichten
Reihe von Gewächsen, die
Schirm gegen unliebsame Beobachtung
wieder zu seinem Recht kommen. Zur
Zeit wird das Fenster
ENTWURF: PROFESSOR A. NIEMEYER. BLUMEN-TISCHE. WEISSLACKIERT. HOLZ.
AUSF.: DEUTSCHE WERKSTÄTTEN F. HANDWERKSKUNST G. M. B. H.-DRESDEN.
oft nur mehr als Licht-
schacht und als Ge-
legenheit zur An-
bringung von Gar-
dinen - Dekorationen
betrachtet, die den
Aufenthalt am Fenster
unmöglich machen.
Gerade diese hellste
Partie des Zimmers
sollte aber am meisten
ausgenützt werden.
Erika, Alpenveilchen,
Hyazinthen, Azaleen,
Farne und Asparagus,
im Sommer u. Herbst
Zweige und Blumen
'— welch' reiches
Leben läßt sich mit
wenig Mitteln in un-
seren Wohnräumen
beherbergen! Daß die
Pflanzen Licht und
frischeLuft benötigen,
hat sein Gutes. Viel-
leicht läßt der Mensch
sich von diesen klei-
nen Zimmergenossen
über seine eigenen Be-
dürfnisse belehren, r,,
1910. I. 6.
ENTW.: PROF. R1CH. R1EMERSCHM1D.
LEUCHTER VERSILB. AUSF. DEUTSCHE
WERKSTÄTTEN F. HANDW.—DRESDEN.
B1
(LUMEN IM WOHNRAUM.
Die Beschränkung des, zu-
meist zeichnerisch formalen, de-
korativen Schmuckes unserer Mö-
bel, Decken, Bilderrahmen ist von
segensreichstem Einfluß. Eines-
teils wird dadurch sehr rasch der
Sinn geschärft und verfeinert für Schönheiten des Materials
und seiner Bearbeitung. Außerdem erfährt die Lust und auch
die Berechtigung zur
Farbenfreudigkeit ei-
ne bedeutsame Stei-
gerung , denn auf
kleinen Flächen, auf
Keramik, Textilien
sind leuchtend starke
Farben stets eine Au-
genweide. Sicherlich
aber ist der erfreu-
lichste Fortschritt da-
rin zu erblicken, daß
der lebenden Blume
mit Notwendigkeit
wiederum Zutritt in
das bürgerliche Heim
gewährt wird. Auch
dasKunstgewerbepro-
fitiert ja dabei durch
die Erzeugung schö-
ner Gefäße, Behälter,
Blumentische. Unser
Wohnraum soll aller-
dings kein Garten,
kein Treibhaus sein.
Aber können nicht
endlich die ewige
Palme, der Gummi-
baum, die triste Arau-
karie durch andere,
lebendigere, blühende
K. BERTSCH. BLUMENTISCH. AUSFÜHR. : DEUTSCHE
WERKSTÄTTEN FÜR HANDWERKS - KUNST —DRESDEN.
zugleich
dient,
als
sollte
ENTW.: PROF. RICH. RIEMERSCHM1D.
TAFELLEUCHTER. AUSF. DEUTSCHE
WERKSTATT. F. HANDW.—DRESDEN.
Pflanzen ersetzt werden ?
Nicht nur sollen dem Eßtisch
stets einige Blumen freund-
licheres Aussehen verleihen,
sondern der gemütliche »Fen-
sterplatz« mit seiner dichten
Reihe von Gewächsen, die
Schirm gegen unliebsame Beobachtung
wieder zu seinem Recht kommen. Zur
Zeit wird das Fenster
ENTWURF: PROFESSOR A. NIEMEYER. BLUMEN-TISCHE. WEISSLACKIERT. HOLZ.
AUSF.: DEUTSCHE WERKSTÄTTEN F. HANDWERKSKUNST G. M. B. H.-DRESDEN.
oft nur mehr als Licht-
schacht und als Ge-
legenheit zur An-
bringung von Gar-
dinen - Dekorationen
betrachtet, die den
Aufenthalt am Fenster
unmöglich machen.
Gerade diese hellste
Partie des Zimmers
sollte aber am meisten
ausgenützt werden.
Erika, Alpenveilchen,
Hyazinthen, Azaleen,
Farne und Asparagus,
im Sommer u. Herbst
Zweige und Blumen
'— welch' reiches
Leben läßt sich mit
wenig Mitteln in un-
seren Wohnräumen
beherbergen! Daß die
Pflanzen Licht und
frischeLuft benötigen,
hat sein Gutes. Viel-
leicht läßt der Mensch
sich von diesen klei-
nen Zimmergenossen
über seine eigenen Be-
dürfnisse belehren, r,,
1910. I. 6.