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INNEN-DEKORATION
WALTER KOCH. WOHNZIMMER. AUSh'.: K. ROSSBERG.
Stimmung
Das Tannen-, Lärchen- und
Arvenholz ist in der Regel hell belassen
und einfach gefirnißt, was zwar Wohn-
räumen etwas ungemütliches, Küchen- oder
Korridorartiges gibt, das dann allerdings
wieder durch die hervorragende Schönheit
der Berghölzer gemindert wird. Koch kann
sich noch nicht recht vom Motiv trennen,
das manchmal angebracht wird, wo es zu
recht nicht hinkommen sollte. Ganz aus-
gezeichnet sind seine Tischdecken und
Läufer, seine Vorhänge und Wandbehänge
aus Leinen mit guten Kurbelstichdeko-
rationen, die nicht teuer zu stehen kommen.
Eine Augenweide waren die Räume von
Otto Ingold in Bern mit ihren kühnen
und doch sichern Farbenkompositionen
und ihrer großzügigen Konstruktivität.
Eine Wohnstube in rötlich braunem Lärchen-
holz mit Beschlägen in blauem Stahl und
kleinen aufgemalten Ornamenten, die die Mitte
der Füllungen beleben. Eine hohe Kommode
mit Bücherbrett, ein wohlproportionierter Sekre-
tärschrank, ein Kanapee mit losen Kissen aus
karrierter Bauernleinwand, alles aus kräftigen
Brettern gezimmert, alles wuchtig, berndeutsch,
etwas zu bäurisch vielleicht für Arbeiter. Dazu
ein prächtiger Ofen mit Sitz. Nicht weniger
anziehend ist die Wohnküche, wo die dunkel-
grünen Möbel entschieden vor die ockergelbe
Wand gestellt sind. Ein gelber Kachelofen
bringt hier eine besonders freudige Note. Und
nicht weniger originell ist das blaugrüne Schlaf-
zimmer mit den orangegelben Bettbezügen.
Überall originelle Farben und Formen, Sicher-
heit und Großzügigkeit bis in die Beschläge.
—■ Von J. Schneider, dem Architekten der
Möbelfabrik Gygax & Limberger, war namentlich
ein freundliches Wohnzimmer und ein Schlaf-
ARCH. J. SCHNEIDER—ZÜRICH. SCHLAF-ZIMMER. AUSF.: GYGAX & LIMBERGER.
WALTER KOCH. WOHNZIMMER. AUSF.: R. ROSSBERG.
zimmer in gebeiztem, wie Seide glänzen-
den Lindenholz bemerkenswert. Einfach und
anspruchslos, von gediegenem Material und
trefflicher Architektur würde es auch dem
reichsten Hause nicht schlecht anstehen.
Auch sonst waren noch einige sehr
interessante Schlafzimmer zu sehen. Einen
monumentalen Eindruck machte ein solches
von Heinrich Lips Wwe. Die Mitte der
Füllungen war durch ein erhabenes schwarzes
Quadrat betont, das sich kräftig aus dem
gebeizten Tannenholz abhob. — Fast über-
all war bei den Waschtischen und -Kommo-
den die teure, harte und kalte Marmor-
platte durch einen Linoleumbelag ersetzt,
der viel billiger und im Gebrauch ange-
nehmer ist und dazu Möglichkeiten farbiger
Wirkung gibt, die jedes andere Material
ausschließt. Derselbe Bezug fand sich
auch bei den Nachttischchen. — Wo
INNEN-DEKORATION
WALTER KOCH. WOHNZIMMER. AUSh'.: K. ROSSBERG.
Stimmung
Das Tannen-, Lärchen- und
Arvenholz ist in der Regel hell belassen
und einfach gefirnißt, was zwar Wohn-
räumen etwas ungemütliches, Küchen- oder
Korridorartiges gibt, das dann allerdings
wieder durch die hervorragende Schönheit
der Berghölzer gemindert wird. Koch kann
sich noch nicht recht vom Motiv trennen,
das manchmal angebracht wird, wo es zu
recht nicht hinkommen sollte. Ganz aus-
gezeichnet sind seine Tischdecken und
Läufer, seine Vorhänge und Wandbehänge
aus Leinen mit guten Kurbelstichdeko-
rationen, die nicht teuer zu stehen kommen.
Eine Augenweide waren die Räume von
Otto Ingold in Bern mit ihren kühnen
und doch sichern Farbenkompositionen
und ihrer großzügigen Konstruktivität.
Eine Wohnstube in rötlich braunem Lärchen-
holz mit Beschlägen in blauem Stahl und
kleinen aufgemalten Ornamenten, die die Mitte
der Füllungen beleben. Eine hohe Kommode
mit Bücherbrett, ein wohlproportionierter Sekre-
tärschrank, ein Kanapee mit losen Kissen aus
karrierter Bauernleinwand, alles aus kräftigen
Brettern gezimmert, alles wuchtig, berndeutsch,
etwas zu bäurisch vielleicht für Arbeiter. Dazu
ein prächtiger Ofen mit Sitz. Nicht weniger
anziehend ist die Wohnküche, wo die dunkel-
grünen Möbel entschieden vor die ockergelbe
Wand gestellt sind. Ein gelber Kachelofen
bringt hier eine besonders freudige Note. Und
nicht weniger originell ist das blaugrüne Schlaf-
zimmer mit den orangegelben Bettbezügen.
Überall originelle Farben und Formen, Sicher-
heit und Großzügigkeit bis in die Beschläge.
—■ Von J. Schneider, dem Architekten der
Möbelfabrik Gygax & Limberger, war namentlich
ein freundliches Wohnzimmer und ein Schlaf-
ARCH. J. SCHNEIDER—ZÜRICH. SCHLAF-ZIMMER. AUSF.: GYGAX & LIMBERGER.
WALTER KOCH. WOHNZIMMER. AUSF.: R. ROSSBERG.
zimmer in gebeiztem, wie Seide glänzen-
den Lindenholz bemerkenswert. Einfach und
anspruchslos, von gediegenem Material und
trefflicher Architektur würde es auch dem
reichsten Hause nicht schlecht anstehen.
Auch sonst waren noch einige sehr
interessante Schlafzimmer zu sehen. Einen
monumentalen Eindruck machte ein solches
von Heinrich Lips Wwe. Die Mitte der
Füllungen war durch ein erhabenes schwarzes
Quadrat betont, das sich kräftig aus dem
gebeizten Tannenholz abhob. — Fast über-
all war bei den Waschtischen und -Kommo-
den die teure, harte und kalte Marmor-
platte durch einen Linoleumbelag ersetzt,
der viel billiger und im Gebrauch ange-
nehmer ist und dazu Möglichkeiten farbiger
Wirkung gibt, die jedes andere Material
ausschließt. Derselbe Bezug fand sich
auch bei den Nachttischchen. — Wo