Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 21.1910

DOI Artikel:
Schaefer, Karl: Stickereien von E. Hormann, Bremen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11378#0271

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INNEN-DEKORATION

O TICKEREIEN VON
^ E. HORMANN—
BREMEN. Wir haben
unsenn Hausrat, den
Stühlen,Tischen,Leuch-
tern, allmählich wieder
abgewöhnt, sich als
Kunstwerke zu gebär-
den-, ein Raum, in dem
jedes Stück Haus-
rat eine bedeutende,
anspruchsvolle Geste
machen möchte, sei sie
noch so gut, ist un-
erträglich. Was beim
Möbel und in den Ge-
rätformen ohne Schwie-
rigkeiten vor sich ging,
die Gewöhnung an eine
schlichte anspruchslose
Sachlichkeit, ist in der
Stickkunst nicht ganz
so selbstverständlich.
Der Fleiß der vielen
Dilettanten und ihre
Freude am Effektvollen,
am Gesehen- und Be-
wundertwerden, schei-
nen den Arbeiten der
Stickkunst im Hause
ein Recht auf ein beson-
ders anspruchsvolles
Auftreten gegeben zu

EMMY HORMANN U. A. MOHR —BREMEN. GESTICKTE DECKEN U. KISSEN.

haben. Mit Unrecht.
Denn die Vorhänge,
Tischdecken und Sofa-
kissen haben in der
Tat genau wie der Stuhl
zuerst die Aufgabe, sich
in die Farben und
den Ausdruck des
Wohnraumes einzufü-
gen, nicht aufzufallen,
dem täglichen Ge-
brauch sich anzupassen.
Solche Gebrauchsstik-
kereien dürfen nicht
als allzu selbständige
Kunstwerke auftreten;
nur dann werden sie
sich gut einfügen lassen.
Die Materialwirkung
des Stoffes, aus dem
sie gefertigt sind und
die Linien und Farb-
flecken eines diskieten
sachlichen, vielleicht
oft sogar nüchternen
Schmuckes, das ist ihre
beste Kunst. — In
diesem Sinne versteht
E. Hormann die Stick-
kunst; und die Proben,
die von ihren Arbeiten
hier abgebildet sind,
mögen das belegen.
 
Annotationen