12 Die Punkte- oder Fleckenbildung der Gelatine.
unrettbar verloren war, die Benutzung eines Originalabdruckes
zu einer jedenfalls grossen Anzahl von Umdrucken in einer
allem Anscheine nach sehr langen Zeit und im Gefolge
dieses eine grosse Ersparniss an theurem Stein- und Platten-
material.
Die Punkte- oder Fleckenbildung der Gelatine.
Von A. Albert, k. k. Professor
an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Trotz vervollkommneter Erzeugung der Gelatine für die
photomechanischen Druckverfahren tritt die sogenannte Punkt-
bildung noch immer, und bezeichnender Weise periodisch auf.
Diese in praktischen Betrieben äusserst störende Eigenschaft
mancher Gelatinesorten, selbst mitunter der besten, ist beim
Lichtdruck durch seine charakteristischen Merkmale leicht zu
constatiren; bei allen anderen Verwendungen ist jedoch der
Fehler minder deutlich und nur unter scharfer Beobachtung
bemerkbar.
Bei der Präparation der photolithographischen Papiere
mittels Gelatine ist das Auftreten der Punkte schwer festzu-
stellen, selbst bei trockenen sensibilisirten Papieren sind die-
selben nur am frei getrockneten, sehr schwer aber bei einem
am Glase getrockneten Papiere erkenntlich durch hellere,
mitunter dunklere kleine Flecken; dieselben sind bei der
Photolithographie jedoch von untergeordneter Bedeutung und
nur bei sehr feinen Arbeiten' (Autotypien und dergl.) störend.
Beim Lichtdruck hingegen ist dieser Fehler der Gelatine
schon während des Ueberziehens der Platten bemerkbar;
gegen das Licht gehalten, wird diese präparirte Fläche, so
lange die Gelatine flüssig ist, ein fortwährendes Auftreten von
Bläschen zeigen. An der Oberfläche der Gelatine zerspringen
dieselben, ■ und die Schicht glättet sich wieder; beginnt aber
die Gelatine zu erstarren, so kann das Ausgleichen der
präparirten Schicht nicht mehr stattfinden, und überall
bleiben Vertiefungen, theilweise auch die etwas erhöhten
Ränder, wo im letzten Momente Bläschen sich gebildet hatten.
Die Vertiefungen enthalten nur sehr -wenig Gelatine am
Grunde, -während die Ränder mit einer etwas dickeren
Schicht versehen sind als die Umgebung, wodurch beim
Druck hellere und dunklere Fleckchen entstehen.
Dieser Fehler in der Gelatine ist bei manchen Sorten so
arg, dass dieselben nicht einmal zum Abziehen von Negativen
verwendet werden können, insbesondere aber, wenn an der
unrettbar verloren war, die Benutzung eines Originalabdruckes
zu einer jedenfalls grossen Anzahl von Umdrucken in einer
allem Anscheine nach sehr langen Zeit und im Gefolge
dieses eine grosse Ersparniss an theurem Stein- und Platten-
material.
Die Punkte- oder Fleckenbildung der Gelatine.
Von A. Albert, k. k. Professor
an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Trotz vervollkommneter Erzeugung der Gelatine für die
photomechanischen Druckverfahren tritt die sogenannte Punkt-
bildung noch immer, und bezeichnender Weise periodisch auf.
Diese in praktischen Betrieben äusserst störende Eigenschaft
mancher Gelatinesorten, selbst mitunter der besten, ist beim
Lichtdruck durch seine charakteristischen Merkmale leicht zu
constatiren; bei allen anderen Verwendungen ist jedoch der
Fehler minder deutlich und nur unter scharfer Beobachtung
bemerkbar.
Bei der Präparation der photolithographischen Papiere
mittels Gelatine ist das Auftreten der Punkte schwer festzu-
stellen, selbst bei trockenen sensibilisirten Papieren sind die-
selben nur am frei getrockneten, sehr schwer aber bei einem
am Glase getrockneten Papiere erkenntlich durch hellere,
mitunter dunklere kleine Flecken; dieselben sind bei der
Photolithographie jedoch von untergeordneter Bedeutung und
nur bei sehr feinen Arbeiten' (Autotypien und dergl.) störend.
Beim Lichtdruck hingegen ist dieser Fehler der Gelatine
schon während des Ueberziehens der Platten bemerkbar;
gegen das Licht gehalten, wird diese präparirte Fläche, so
lange die Gelatine flüssig ist, ein fortwährendes Auftreten von
Bläschen zeigen. An der Oberfläche der Gelatine zerspringen
dieselben, ■ und die Schicht glättet sich wieder; beginnt aber
die Gelatine zu erstarren, so kann das Ausgleichen der
präparirten Schicht nicht mehr stattfinden, und überall
bleiben Vertiefungen, theilweise auch die etwas erhöhten
Ränder, wo im letzten Momente Bläschen sich gebildet hatten.
Die Vertiefungen enthalten nur sehr -wenig Gelatine am
Grunde, -während die Ränder mit einer etwas dickeren
Schicht versehen sind als die Umgebung, wodurch beim
Druck hellere und dunklere Fleckchen entstehen.
Dieser Fehler in der Gelatine ist bei manchen Sorten so
arg, dass dieselben nicht einmal zum Abziehen von Negativen
verwendet werden können, insbesondere aber, wenn an der