Ueber photomechanische Kraftzurichtung.
1/6
Beispiel für die Anwendung des Täfelchens: Welche
Helligkeit erzeugt die Sch ein er-Lampe, wenn sie 50 cm von
der Platte entfernt ist, an einer Stelle der Platte, die um
12 cm von dem Fusspunkt des durch die Flamme gehenden
Perpendikels auf der Platte seitlich liegt?
Für D = 50 cm und G = 12 cm gibt das Täfelchen:
f 0.934. Damit folgt:
Ä -
100
50-
°'934 = 3Ü36-
Ueber photorriechanische Kraftzurichtung.
Von A. W. Unger, Fachlehrer an der
k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
An anderer Stelle habe ich vor einiger Zeit eine chrono-
logische Zusammenstellung der hier in Betracht kommenden
Methoden publicirt. Im ,,Jahrbuche“ möchte ich nur die
Eignung der photomechanischen Kraftzurichtung überhaupt
besprechen, und zwar mit Rücksicht darauf, weil in Amerika
ein angeblich neues Verfahren1), das sehr expeditiv sein soll,
zum Kaufe angeboten wird.
Vor allem anderen sei bemerkt, dass es jedenfalls recht
eigenthümlich ist, wenn die Typographie, die beim Illustrations-
druck, wenn es sich um Billigkeit, Raschheit und die durch
letztere ermöglichte grosse quantitative Leistungsfähigkeit
handelt, in erster Linie in Betracht kommt, sich so ausser-
ordentlich gering dieses Verfahren zu Nutze gemacht hat.
Es mag dies hauptsächlich seinen Grund darin finden, dass
— soviel mir wenigstens bekannt wurde — äusser Husnik
& Häusler in Prag keine andere chemigraphische Anstalt
Gelatine-Reliefzurichtungen liefert. Bei der genannten Kunst-
anstalt geschieht es überdies mit der Einschränkung auf Zu-
richtungen für nur im eigenen Atelier verfertigte Cliches
und nur auf Verlangen des Bestellers.
Es wäre gewiss von ausserordentlichem Nutzen, wenn
von der in Rede stehenden Zurichtungsart mehr Gebrauch
gemacht würde. Dieselbe bedeutet ein namhaft schnelleres
Arbeiten bei unbedingt best erreichbarer Qualität des damit
erzielten Druckes. Durch dieselbe entfällt die umständliche
1) Bierstadt-de-Vinne Patent overlay process for half-tone and fine
■cut work (Paul Pfizenmaier in New York).
1/6
Beispiel für die Anwendung des Täfelchens: Welche
Helligkeit erzeugt die Sch ein er-Lampe, wenn sie 50 cm von
der Platte entfernt ist, an einer Stelle der Platte, die um
12 cm von dem Fusspunkt des durch die Flamme gehenden
Perpendikels auf der Platte seitlich liegt?
Für D = 50 cm und G = 12 cm gibt das Täfelchen:
f 0.934. Damit folgt:
Ä -
100
50-
°'934 = 3Ü36-
Ueber photorriechanische Kraftzurichtung.
Von A. W. Unger, Fachlehrer an der
k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
An anderer Stelle habe ich vor einiger Zeit eine chrono-
logische Zusammenstellung der hier in Betracht kommenden
Methoden publicirt. Im ,,Jahrbuche“ möchte ich nur die
Eignung der photomechanischen Kraftzurichtung überhaupt
besprechen, und zwar mit Rücksicht darauf, weil in Amerika
ein angeblich neues Verfahren1), das sehr expeditiv sein soll,
zum Kaufe angeboten wird.
Vor allem anderen sei bemerkt, dass es jedenfalls recht
eigenthümlich ist, wenn die Typographie, die beim Illustrations-
druck, wenn es sich um Billigkeit, Raschheit und die durch
letztere ermöglichte grosse quantitative Leistungsfähigkeit
handelt, in erster Linie in Betracht kommt, sich so ausser-
ordentlich gering dieses Verfahren zu Nutze gemacht hat.
Es mag dies hauptsächlich seinen Grund darin finden, dass
— soviel mir wenigstens bekannt wurde — äusser Husnik
& Häusler in Prag keine andere chemigraphische Anstalt
Gelatine-Reliefzurichtungen liefert. Bei der genannten Kunst-
anstalt geschieht es überdies mit der Einschränkung auf Zu-
richtungen für nur im eigenen Atelier verfertigte Cliches
und nur auf Verlangen des Bestellers.
Es wäre gewiss von ausserordentlichem Nutzen, wenn
von der in Rede stehenden Zurichtungsart mehr Gebrauch
gemacht würde. Dieselbe bedeutet ein namhaft schnelleres
Arbeiten bei unbedingt best erreichbarer Qualität des damit
erzielten Druckes. Durch dieselbe entfällt die umständliche
1) Bierstadt-de-Vinne Patent overlay process for half-tone and fine
■cut work (Paul Pfizenmaier in New York).