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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

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Russell, Walter John: Wasserstoffsuperoxyd als wirksame Substanz bei der Herstellung von Bildern auf einer photographischen Platte im Dunkeln
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Miethe, Adolf: Einige Bemerkungen zum Lippmann'schen Verfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0369

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Einige Bemerkungen zum Lippmann’schen Verfahren.

17 Stunden lang bei 55 Grad erhitzt, und man erhält dann
ein Bild, welches die Umkehrung des früheren Bildes darstellt,
d. h. das Oxyd ist nun ganz inactiv, dagegen das Metall
selbst ganz gering activ.
Aus den im Vorstehenden beschriebenen Versuchen ergibt
sich demnach die Schlussfolgerung, dass das Wasserstoffsuper-
oxyd das Agens ist, welches direct oder indirect die Ver-
änderungen auf der photographischen Platte hervorruft.
Die vorstehenden Untersuchungen sind im D avy-Far ada v-
Laboratorium ausgeführt; bei denselben war mir O. F. Block
in dankenswerther Weise behilflich.

Einige Bemerkungen zum Lippmann’schen Verfahren.
Von Prof. Dr. A. Miet he,
Königl. Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg.
Nachdem ich mich in den letzten Monaten mit dem
Lippmann’schen Verfahren eingehend beschäftigt habe,
dessen weitere Ausbildung durch Dr. Neuhauss in der letzten
Zeit in erfreulichster Weise gefördert worden ist, habe ich
bei dieser Gelegenheit verschiedene Beobachtungen gemacht,
welche vielleicht für diejenigen, die nach diesem Verfahren
zu arbeiten versuchen, von einigem Interesse sind. Ich habe
mich bei meinen Versuchen wesentlich an die Vorschriften
von Neuhauss gehalten, wobei ich allerdings besonders in
der Zusammensetzung der Sensibilisatoren und in der Dosirung
der Gelatine erhebliche Variationen vornehmen musste, weil
unter peinlichster Innehaltung der von Dr. Neuhauss ge-
gebenen Vorschriften die Sensibilisationscurve selbst bei An-
wendung der von ihm gelieferten Farbstoffe und der von ihm
mir zur Verfügung gestellten Gelatine eine andere war, und
die Empfindlichkeit des Präparates für Gelbgrün bei mir stets
zu hoch ausfiel. Dies hat mich veranlasst, als Farbstoff-
zusatz an Stelle der von Neuhauss empfohlenen Mischung
zu Mischungen von Chinolinroth und Chinolinblau überzugehen,
wobei aber immer noch eine bei sämmtlichen von mir be-
nutzten Gelatinen auftretende übermässige Gelbgrün-Empfind-
lichkeit zu coustatiren war, so dass ich vielfach während
eines Theiles der Belichtungszeit ein violettes Filter anwenden
musste, welches aus einer alkoholischen Lösung von Methyl-
violett 1:50000 in 1 cm dicker Schicht bestand.
Es ist nicht schwer, unter Benutzung der Neuhauss-
schen Formel recht zufriedenstellende Resultate zu erhalten,
 
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