Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte u. s. w. 395
Uni die ersteren Fragen zu lösen, wurde die Photographie,
resp. Photogrammetrie herangezogen.
Amerikanische Astronomen haben einen Apparat an-
gegeben, der dem erwähnten Zwecke dienen sollte.
In Oesterreich hat nun der Eleve der Universitäts-Stern-
warte in Wien, J. Rehden, die Ideen für ein Instrument für
Meteorphotographie entwickelt, die alle Beachtung verdienen,
und der Mechaniker der k. k. Universitäts-Sternwarte in Wien,
Stefan Ressel, hat ein solches Instrument zur Ausführung
gebracht (Fig. 118).
Mit Rücksicht darauf, dass das Instrument für die Reise
bestimmt war, wurden auch seine Dimensionen und sein
Gewicht möglichst reducirt, ohne dass Stabilität und sichere
Aufstellung Schaden leiden würden.
Die Polarachse, welche gleichzeitig als Pointirfernrohr
benutzt wird, kann von o Grad, d. h. horizontaler Lage, bis
zu 72 Grad Polhöhe, also auch für die in hohen Breiten ge-
legenen Punkte, auf bequeme Weise durch Zahn und Trieb
bewegt und deren Lage auf einer Theilung abgelesen werden.
Die an der Polarachse angebrachten drei photographischen
Cameras sind drehbar und fixirbar, die Verstellung in
Declination und Stundenwinkel kann an vorhandenen Theil-
kreisen ermittelt werden so, dass die Apparate je nach Bedarf
auf verschiedene Punkte des Himmels eingestellt werden
können.
Ein genau functionirendes Uhrwerk besorgt dann die
ruhige und richtige Drehung der Achsen für die Dauer der
Exposition.
Zwei solche Instrumente wurden für die wissenschaftliche
Expedition, die unter Führung des Directors des k. k. Uni-
versitäts-Sternwarte zu Wien, Prof. Dr. E. Weiss, nach Indien
abgegangen war, gebaut. Leider vereitelte das Ausbleiben
des Leonidenschwarmes die geplanten Studien.
Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf
diesem Gebiete.
Von E. Dolezal, k. k. o. ö. Professor an der k. k. Berg-
akademie in Leoben.
Das gleichzeitige, binoculare Betrachten von richtig lier-
gestellten stereoskopischen Objectbildern in einem richtig
construirten Stereoskope führt zur stereoskopischen Ver-
schmelzung der Netzhautbilder, bringt mit Sicherheit die
Uni die ersteren Fragen zu lösen, wurde die Photographie,
resp. Photogrammetrie herangezogen.
Amerikanische Astronomen haben einen Apparat an-
gegeben, der dem erwähnten Zwecke dienen sollte.
In Oesterreich hat nun der Eleve der Universitäts-Stern-
warte in Wien, J. Rehden, die Ideen für ein Instrument für
Meteorphotographie entwickelt, die alle Beachtung verdienen,
und der Mechaniker der k. k. Universitäts-Sternwarte in Wien,
Stefan Ressel, hat ein solches Instrument zur Ausführung
gebracht (Fig. 118).
Mit Rücksicht darauf, dass das Instrument für die Reise
bestimmt war, wurden auch seine Dimensionen und sein
Gewicht möglichst reducirt, ohne dass Stabilität und sichere
Aufstellung Schaden leiden würden.
Die Polarachse, welche gleichzeitig als Pointirfernrohr
benutzt wird, kann von o Grad, d. h. horizontaler Lage, bis
zu 72 Grad Polhöhe, also auch für die in hohen Breiten ge-
legenen Punkte, auf bequeme Weise durch Zahn und Trieb
bewegt und deren Lage auf einer Theilung abgelesen werden.
Die an der Polarachse angebrachten drei photographischen
Cameras sind drehbar und fixirbar, die Verstellung in
Declination und Stundenwinkel kann an vorhandenen Theil-
kreisen ermittelt werden so, dass die Apparate je nach Bedarf
auf verschiedene Punkte des Himmels eingestellt werden
können.
Ein genau functionirendes Uhrwerk besorgt dann die
ruhige und richtige Drehung der Achsen für die Dauer der
Exposition.
Zwei solche Instrumente wurden für die wissenschaftliche
Expedition, die unter Führung des Directors des k. k. Uni-
versitäts-Sternwarte zu Wien, Prof. Dr. E. Weiss, nach Indien
abgegangen war, gebaut. Leider vereitelte das Ausbleiben
des Leonidenschwarmes die geplanten Studien.
Ueber Stereoskopie, Arbeiten und Fortschritte auf
diesem Gebiete.
Von E. Dolezal, k. k. o. ö. Professor an der k. k. Berg-
akademie in Leoben.
Das gleichzeitige, binoculare Betrachten von richtig lier-
gestellten stereoskopischen Objectbildern in einem richtig
construirten Stereoskope führt zur stereoskopischen Ver-
schmelzung der Netzhautbilder, bringt mit Sicherheit die