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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

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Ceranke, Eduard: Ueber Dreifarbendruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0077

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Ueber Dreifarbendruck. 65
Ueber Dreifarbendruck.
Von Eduard Ceranke in Wien.
Ueber die Herstellung von Rasternegativen für die Farben-
autotypie machte ich in der „Phot. Correspondenz“ (1899) auf
Grund meiner an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchs-
anstalt in Wien angestellten Versuche Mittheilung. Dort
führte ich aus, dass bei Arbeiten, welche rasch erledigt werden
müssen, die Herstellung der Rasternegative direct nach dem
Original, unter Zuhilfenahme der orthochromatischen Collo-
dionemulsion und der hierzu entsprechenden Farbenfilter, am
vortheilhaftesten ist. Fasst man aber den Umstand ins Auge,
dass bei diesem gewählten Vorgang jede Negativretouche zur
Unmöglichkeit wird und jede Farbenbestimmung der weniger
verlässlichen Metallretouche überlassen bleiben muss, so ist
es erklärlich, dass man bei sehr sorgfältig auszuführenden
Arbeiten einen umständlicheren Weg einschlägt, um die
Negativretouche in Anwendung bringen zu können.
Zu diesem Zweck werden in analoger Weise wie im
Farbenlichtdruck die einzelnen Farbennegative ohne Raster-
anwendung zumeist auf Gelatinetrockenplatten hergestellt,
welche eine umfassende Retouche, wie mechanisches Ab-
schwächen (Abschleifen) u. s. w., ohne jede Schwierigkeit zu-
lassen.
Von diesen retouchirten Negativen werden nun Contact-
diapositive gemacht, welche ebenfalls nach Bedarf retouchirt
werden können, die nach Fertigstellung zur eigentlichen
Rasteraufnahnie bestimmt sind. Die Aufnahme dieser Dia-
positive zieht unbedingt die Anwendung einer Vorrichtung
an der Rastercamera nach sich, und es wird eine solche auch
gegenwärtig an der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchs-
anstalt in Wien angewendet, welche sich bewährte.
Der Hauptbestandtheil des Apparates, welcher sich am
Vordertheile des verlängerten Schlittens der Rastercamera be-
findet, besteht aus einem Holzrahmen, welcher Einlagen für
verschiedene Plattengrössen, ähnlich einer Cassette, besitzt.
Um die etwas umständlichere Art des Rasterdrehens in der
Cassette oder Camera, wie es manche Anstalten durchführen,
zu vermeiden, sind die Einlagen in dem Rahmen derartig
angebracht, dass sie eine kreisförmige Drehung in verticaler
Ebene zulassen. Somit kann nach erfolgter Aufnahme des
einen Diapositivs das folgende unter einem bestimmten
Winkel mit Leichtigkeit verstellt werden, was bei Farben-
autotypien unbedingt nöthig ist. Der Rahmen, welcher
hinter dem Diapositiv mittels eines matten Glases abge-

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