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Ueber Dreifarbendruck.
schlossen ist, wird, um jedes seitlich einfallende Licht fern
zu halten, vom Objectiv mit einem Camerabalg verbunden,
wodurch diese Einrichtung eigentlich als Fortsetzung der
Rastercamera nach vorn angesehen werden kann. Die richtige
Beleuchtung erhält das Diapositiv von einem sich hinter der
matten Scheibe befindenden Spiegel, welcher das Licht
gleichmässig auf die Mattscheibe reflectiren muss.
Der Vergleich von Publicationen über die verschiedenen
Vorgangsweisen der einzelnen Fachmänner über die Methoden
des Dreifarbendrucks ist für jeden Praktiker ebenso inter-
essant als wissenswerth. Eine Originalmethode beschreibt
Mr. Thomas Huson im ,, Photogram“ 1899. Derselbe
wählte hierbei den umständlicheren Weg, indem er vorerst
vom Originale gewöhnliche Aufnahmen, d. h. ohne Raster-
anwendung, machte, jedenfalls um eine Retouche der Negative
in Anwendung bringen zu können.
Zu den Aufnahmen benutzte derselbe Lumiere’s pan-
chromatische Platten unter Anwendung der Carbutt’schen
Farbenfilter roth, grün und violett.
Bei der Verwendung dieser Farbenfilter wurde ermittelt,
dass unter dem violetten eine viermal, unter dem grünen
eine 100 mal und unter dem rothen Filter eine 300 mal
längere Expositionszeit erforderlich ist, als im gleichen Falle
ohne Filter, welche Angaben als Anhaltspunkte für die
Expositionszeiten dienen können. Zur Entwicklung dieser
Platten wurde Ilford’s Pyrogallol-Soda-Entwickler verwendet.
Hat man auf diese Weise Negative erhalten, welche in
der Farbenwiedergabe annähernd mit dem Originale cor-
respondiren, so werden nach den Angaben von Mr. Huson
Positive auf weissen, lackirten Blech- oder Porzellanplatten
hergestellt, wobei man auf die gleichmässige Tonung der
Platten unter einander Rücksicht nehmen muss. Die beim
Vergleiche der Positive mit dem Original in Bezug auf die
Farbenwiedergabe entstandenen Differenzen können nun durch
eine sorgfältige Retouche ausgeglichen werden.
Die nächste Arbeit bestellt nun darin, die Rasternegative
herzustellen. Zu diesen Aufnahmen verwendete Mr. Huson
Ilford’s half-tone plates, das sind Trockenplatten, welche
durch ihren äusserst dünnen Guss und ausserordentliche
Klarheit besonders in England für Autotypieaufnahmen Ver-
wendung finden.
Die einzelnen Positive wmrden bei der Rasteraufnahme
unter jenem Winkel gedreht, der beim Volldruck das un-
günstige Moire beseitigt. Dies geschah auf folgende Weise:
Ueber Dreifarbendruck.
schlossen ist, wird, um jedes seitlich einfallende Licht fern
zu halten, vom Objectiv mit einem Camerabalg verbunden,
wodurch diese Einrichtung eigentlich als Fortsetzung der
Rastercamera nach vorn angesehen werden kann. Die richtige
Beleuchtung erhält das Diapositiv von einem sich hinter der
matten Scheibe befindenden Spiegel, welcher das Licht
gleichmässig auf die Mattscheibe reflectiren muss.
Der Vergleich von Publicationen über die verschiedenen
Vorgangsweisen der einzelnen Fachmänner über die Methoden
des Dreifarbendrucks ist für jeden Praktiker ebenso inter-
essant als wissenswerth. Eine Originalmethode beschreibt
Mr. Thomas Huson im ,, Photogram“ 1899. Derselbe
wählte hierbei den umständlicheren Weg, indem er vorerst
vom Originale gewöhnliche Aufnahmen, d. h. ohne Raster-
anwendung, machte, jedenfalls um eine Retouche der Negative
in Anwendung bringen zu können.
Zu den Aufnahmen benutzte derselbe Lumiere’s pan-
chromatische Platten unter Anwendung der Carbutt’schen
Farbenfilter roth, grün und violett.
Bei der Verwendung dieser Farbenfilter wurde ermittelt,
dass unter dem violetten eine viermal, unter dem grünen
eine 100 mal und unter dem rothen Filter eine 300 mal
längere Expositionszeit erforderlich ist, als im gleichen Falle
ohne Filter, welche Angaben als Anhaltspunkte für die
Expositionszeiten dienen können. Zur Entwicklung dieser
Platten wurde Ilford’s Pyrogallol-Soda-Entwickler verwendet.
Hat man auf diese Weise Negative erhalten, welche in
der Farbenwiedergabe annähernd mit dem Originale cor-
respondiren, so werden nach den Angaben von Mr. Huson
Positive auf weissen, lackirten Blech- oder Porzellanplatten
hergestellt, wobei man auf die gleichmässige Tonung der
Platten unter einander Rücksicht nehmen muss. Die beim
Vergleiche der Positive mit dem Original in Bezug auf die
Farbenwiedergabe entstandenen Differenzen können nun durch
eine sorgfältige Retouche ausgeglichen werden.
Die nächste Arbeit bestellt nun darin, die Rasternegative
herzustellen. Zu diesen Aufnahmen verwendete Mr. Huson
Ilford’s half-tone plates, das sind Trockenplatten, welche
durch ihren äusserst dünnen Guss und ausserordentliche
Klarheit besonders in England für Autotypieaufnahmen Ver-
wendung finden.
Die einzelnen Positive wmrden bei der Rasteraufnahme
unter jenem Winkel gedreht, der beim Volldruck das un-
günstige Moire beseitigt. Dies geschah auf folgende Weise: