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Petzval’s Oi'thoskop.
Frankreich sehr weitgehend zur Construction von Satzobjectiven
verwandt wurde.
Eine Abweichung von den nun in den Vordergrund
des Interesses tretenden symmetrischen Constructionen führt
A. Steinheil mit seinen beiden Formen des Antiplaneten
ein, die noch neuerdings weitere Verbesserungen erfahren haben.
Mit der Herstellung der neuen Glasarten wurden er-
weiterte Constructionsmöglichkeiten geschaffen, die indessen
nur einseitig im Sinne einer Verbesserung der astigmatischen
Correction unter Aufgabe der sphärischen im engeren Sinne
ausgenutzt wurden, am erfolgreichsten wohl von H. Schroeder.
Erst P. Rudolph gelang es, in seinem Anastigmatdoublet
mit gegensätzlicher Abstufung der Brechungsexponenten zum
ersten Male sämmtliche Abbildungsfehler zu heben und ferner
(1891) in die Einzellinse astigmatische Correction einzuführen,
ein Weg, der dann unabhängig auch von E. von Höegh,
R. Steinheil und D. Kaempfer beschritten wurde.
Die Ausbildung der verschiedenen Typen geschah haupt-
sächlich nach der Richtung der Universal- und Satzobjective,
während das unsymmetrische Anastigmatdoublet auch zur
Construction eines specifischen Weitwinkelobjectivs Ver-
wendung fand.
Diesen Doubletconstructionen mit anastigmatischer Bild-
ebenung trat H. Dennis Taylor 1894 mit einer Triplet-
construction gleicher Eigenschaft entgegen, die namentlich in
England populär geworden ist und nach der Seite der Universal-
und Portraitobjective ausgebildet wurde.
Den Abschluss mit der Einführung neuer Typen macht
(1896) das Rudolph’sche Planar, eine wesentlich symmetrische
Construction mit fast völliger Zonenfreiheit, was sphärische
Correction und Astigmatismus angeht.
Petzval’s Orthoskop.
Von J. M. Eder in Wien.
Die Construction des Orthoskopes von Prof. Petzval in
Wien repräsentirt eine wichtige Epoche in der Entwicklungs-
geschichte der photographischen Optik (vergl. Eder, Aus-
führl. Handbuch der Photographie, 2. Aufl., Bd. I, Abth. II,
S. 43), welche insbesondere von Dr. von Rohr in seinem
vortrefflichen Werke „Theorie und Geschichte des photo-
graphischen Objectivs“, 1899, ausführlich geschildert wurde.
Petzval’s Oi'thoskop.
Frankreich sehr weitgehend zur Construction von Satzobjectiven
verwandt wurde.
Eine Abweichung von den nun in den Vordergrund
des Interesses tretenden symmetrischen Constructionen führt
A. Steinheil mit seinen beiden Formen des Antiplaneten
ein, die noch neuerdings weitere Verbesserungen erfahren haben.
Mit der Herstellung der neuen Glasarten wurden er-
weiterte Constructionsmöglichkeiten geschaffen, die indessen
nur einseitig im Sinne einer Verbesserung der astigmatischen
Correction unter Aufgabe der sphärischen im engeren Sinne
ausgenutzt wurden, am erfolgreichsten wohl von H. Schroeder.
Erst P. Rudolph gelang es, in seinem Anastigmatdoublet
mit gegensätzlicher Abstufung der Brechungsexponenten zum
ersten Male sämmtliche Abbildungsfehler zu heben und ferner
(1891) in die Einzellinse astigmatische Correction einzuführen,
ein Weg, der dann unabhängig auch von E. von Höegh,
R. Steinheil und D. Kaempfer beschritten wurde.
Die Ausbildung der verschiedenen Typen geschah haupt-
sächlich nach der Richtung der Universal- und Satzobjective,
während das unsymmetrische Anastigmatdoublet auch zur
Construction eines specifischen Weitwinkelobjectivs Ver-
wendung fand.
Diesen Doubletconstructionen mit anastigmatischer Bild-
ebenung trat H. Dennis Taylor 1894 mit einer Triplet-
construction gleicher Eigenschaft entgegen, die namentlich in
England populär geworden ist und nach der Seite der Universal-
und Portraitobjective ausgebildet wurde.
Den Abschluss mit der Einführung neuer Typen macht
(1896) das Rudolph’sche Planar, eine wesentlich symmetrische
Construction mit fast völliger Zonenfreiheit, was sphärische
Correction und Astigmatismus angeht.
Petzval’s Orthoskop.
Von J. M. Eder in Wien.
Die Construction des Orthoskopes von Prof. Petzval in
Wien repräsentirt eine wichtige Epoche in der Entwicklungs-
geschichte der photographischen Optik (vergl. Eder, Aus-
führl. Handbuch der Photographie, 2. Aufl., Bd. I, Abth. II,
S. 43), welche insbesondere von Dr. von Rohr in seinem
vortrefflichen Werke „Theorie und Geschichte des photo-
graphischen Objectivs“, 1899, ausführlich geschildert wurde.