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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

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Rapp, Raimund: Die Tonung von Platindrucken und Verstärkung der Auscopirpapiere
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Kampmann, Carl: Moderne Behelfe zum Steinschleifen für lithographische Zwecke
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https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0105

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Moderne Behelfe zum Steinschleifen u. s. w.

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Verstärkung hat gegenüber dem physikalischen Entwicklungs-
verfahren den Vortheil, dass die Rückseite der Copie voll-
kommen rein bleibt und sich nicht mit dem Silbernieder-
schlage belegt und Flecken bildet, welche durch dünnes
Papier mitunter durchschlagen und die Bildwirkung zerstören.
Es wäre jedenfalls erfreulich, wenn sich weitere Kreise für
die hier angegebenen Versuche interessiren würden, um
diesem Verfahren zu einem allgemein praktischen Erfolge zu
verhelfen.

Moderne Behelfe zum Steinschleifen für lithographische
Zwecke.
Von C. Kamp mann in Wien.
Zur Bearbeitung der Lithographiesteine und deren Her-
richtung für die verschiedenen Manieren der Steindrucktechnik
existiren heute maschinelle Behelfe, welche den älteren Be-
trieben noch mangelten, deren Benutzung aber ohne Zweifel
vielfache Vortheile gewährt.
Als die Schnellpresse Eingang in die Steindruckerei ge-
funden hatte, stellte sich auch bald das Bedürfniss zur Er-
bauung solcher Maschinen ein. Während es früher nur zur
Noth möglich war, die in ihren Dimensionen nicht über-
grossen Steine für die Handpressen durch das Schleifen mit
Handbetrieb herzurichten, genügte dieses alte und höchst
primitive Verfahren besonders dann nicht mehr, als zur Aus-
nutzung des Schnellpressen - Betriebes immer grössere Stein-
formate in Anwendung kamen.
Bekanntlich hat das Schleifen der Steine für sämmtliche
lithographische Manieren zunächst in der Weise zu geschehen,
dass deren Oberfläche vollkommen eben, ohne Risse, Löcher
oder sonstige Verletzungen erscheint.
Vor der Einführung der sogen. Steinschleifmaschinen,
und auch bis heute noch in kleineren Betrieben, wo sich die
Aufstellung einer solchen nicht lohnt, führte man das Ab-
schleifen der Steine in der Weise aus, dass man zwei Steine
(mit der Gesichtsseite zusammen) über einander legt, zwischen
beide etwas scharfen Quarzsand und Wasser bringt und durch
Bewegen des oben aufliegenden Steines das Schleifen bewirkt.
Diese Manipulation — wegen der dabei stattfindenden
Anwendung des Sandes als Schleifmittel „Sandeln“ ge-
nannt — ist zwar geeignet, einen Theil der Oberfläche beider
Steine verhältnissmässig rasch zu entfernen, aber nicht fähig,
 
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