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Die Tonung von Platindrucken u, s. w.
Sie nehmen hierin langsam eine grüne Farbe an. Bei
zu langem, nachträglichem Wässern werden die Copien blau.
Einen schönen tiefblauen Ton erhält man mit folgendem
Goldbade, in welchem man die Drucke auch mehrere Stunden
belassen kann, wodurch der Ton intensiver wird: In i Liter
Wasser werden 15 g Bleinitrat gelöst und 40 g Rhodan-
ammoniumlösung beigefügt, filtrirt, darauf setzt man 20 ccm
Goldchloridlösung 1: 50 hinzu.
Hierauf wässert man die Abdrücke durch eine Stunde.
Die Farbe eines einfach verstärkten Platindruckes ist braun
bis violett. Die Abdrücke sollen stets mit einem der an-
gegebenen Tonbäder weiter behandelt werden, weil sich das
aufgelagerte Silberbild durch Fingergriffe leicht verändert und
Flecken verursachen kann.
Der Eingangs angegebene Verstärker lässt sich nun nicht
nur an Platincopien, sondern auch bei Silberdrucken in An-
wendung bringen. Analog dem Principe der Silberverstärkung
nach der Entwicklung im nassen Collodionverfahren wird
sich das in der Verstärkungslösung nascirende Silber auf das
Bild auflagern. Während die zu verstärkenden Platindrucke
alle feinen Töne, wenn auch sehr zart, bereits besitzen müssen,
um bei der Verstärkung nicht hart zu werden, so können
licht copirte Silberdrucke ohne diese Befürchtung ruhig ver-
stärkt werden. Diese merkwürdige Thatsache scheint nur in
der günstigen Wirkung der Bildträger bei den Auscopir-
papieren zu liegen. Die Silbertheilchen lagern sich auch an
allen jenen Stellen auf, welche vom Lichte so schwach photo-
chemisch verändert wurden, dass sie durch die Silberaus-
scheidung dem Auge noch nicht sichtbar sind. Wären von
einem schwach ancopirten Silberdrucke alle noch unsichtbaren
feinen Töne in den Lichtern nicht schon photochemisch ver-
ändert, so liesse sich ein derartiger Abdruck auch nicht
physikalisch entwickeln.
Die Copien können bereits getont und fixirt sein und
werden durch die Verstärkung noch die richtige Kraft er-
langen. Nach derselben kann das aufgelagerte Silberbild mit
Gold- und Tonbädern weiter behandelt werden. Durch ein-
faches Fixiren eines ungefähr halb auscopirten Celloidindruckes,
Verstärken und Tonen im Tonfixirbade erhielt Verfasser einen
hübschen Röthelton.
Der Verstärker bleibt auch nach längerem Gebrauche klar
und trübt sich ausserordentlich langsam. Es ist nicht aus-
geschlossen, dass man in praktischen Geschäftsbetrieben zur
Winterszeit die Abdrücke ancopirt, fixirt und nachträglich
verstärkt, wodurch viel Zeit erspart werden würde. Diese
Die Tonung von Platindrucken u, s. w.
Sie nehmen hierin langsam eine grüne Farbe an. Bei
zu langem, nachträglichem Wässern werden die Copien blau.
Einen schönen tiefblauen Ton erhält man mit folgendem
Goldbade, in welchem man die Drucke auch mehrere Stunden
belassen kann, wodurch der Ton intensiver wird: In i Liter
Wasser werden 15 g Bleinitrat gelöst und 40 g Rhodan-
ammoniumlösung beigefügt, filtrirt, darauf setzt man 20 ccm
Goldchloridlösung 1: 50 hinzu.
Hierauf wässert man die Abdrücke durch eine Stunde.
Die Farbe eines einfach verstärkten Platindruckes ist braun
bis violett. Die Abdrücke sollen stets mit einem der an-
gegebenen Tonbäder weiter behandelt werden, weil sich das
aufgelagerte Silberbild durch Fingergriffe leicht verändert und
Flecken verursachen kann.
Der Eingangs angegebene Verstärker lässt sich nun nicht
nur an Platincopien, sondern auch bei Silberdrucken in An-
wendung bringen. Analog dem Principe der Silberverstärkung
nach der Entwicklung im nassen Collodionverfahren wird
sich das in der Verstärkungslösung nascirende Silber auf das
Bild auflagern. Während die zu verstärkenden Platindrucke
alle feinen Töne, wenn auch sehr zart, bereits besitzen müssen,
um bei der Verstärkung nicht hart zu werden, so können
licht copirte Silberdrucke ohne diese Befürchtung ruhig ver-
stärkt werden. Diese merkwürdige Thatsache scheint nur in
der günstigen Wirkung der Bildträger bei den Auscopir-
papieren zu liegen. Die Silbertheilchen lagern sich auch an
allen jenen Stellen auf, welche vom Lichte so schwach photo-
chemisch verändert wurden, dass sie durch die Silberaus-
scheidung dem Auge noch nicht sichtbar sind. Wären von
einem schwach ancopirten Silberdrucke alle noch unsichtbaren
feinen Töne in den Lichtern nicht schon photochemisch ver-
ändert, so liesse sich ein derartiger Abdruck auch nicht
physikalisch entwickeln.
Die Copien können bereits getont und fixirt sein und
werden durch die Verstärkung noch die richtige Kraft er-
langen. Nach derselben kann das aufgelagerte Silberbild mit
Gold- und Tonbädern weiter behandelt werden. Durch ein-
faches Fixiren eines ungefähr halb auscopirten Celloidindruckes,
Verstärken und Tonen im Tonfixirbade erhielt Verfasser einen
hübschen Röthelton.
Der Verstärker bleibt auch nach längerem Gebrauche klar
und trübt sich ausserordentlich langsam. Es ist nicht aus-
geschlossen, dass man in praktischen Geschäftsbetrieben zur
Winterszeit die Abdrücke ancopirt, fixirt und nachträglich
verstärkt, wodurch viel Zeit erspart werden würde. Diese