lOÖ Entwicklungsgeschichte der gebräuchlichen Typen u. s. w.
Molecul in entwicklungsfähigen Zustand übergeführt sein;
wird diese Grenze nicht erreicht, so geht die Annäherung
an die stabile Lage zurück, der Eindruck klingt ab; ist
bereits eine Annäherung an diese Lage vorhanden, so wird
die endgültige Lage leicht herbeigeführt, und Lichtmengen,
bezw. Intensitäten genügen hierzu, die andernfalls keine
bleibende Veränderung hervorgebracht hätten. So erklärt
ein der Elasticitätslehre entnommenes Bild zwanglos das
Verhalten.
Die Entwicklungsgeschichte der
gebräuchlichen Typen photographischer Objective.
Von Dr. M. von Rohr in Jena.
Bei dem Interesse, welches das „Jahrbuch“ stets auch
der photographischen Optik zugewandt hat, ist es wohl an-
gebracht, mit dem nachstehenden Ueberblick auf die ein-
gehendere Schilderung zu verweisen, die ich in meiner
„Theorie und Geschichte des photographischen Objectivs“1)
gegeben habe.
Schon in sehr früher Zeit, in den Tagen der Daguerreo-
typie, stellte sich ganz von selbst eine Differenzirung der
Objective ein, und man unterschied Portrait- und Landschafts-
linsen.
Die tatonnirende Optik erwies sich nur den einfacheren
Anforderungen etwa gewachsen, die der letzterwähnte Typus
stellte, und schuf in dem achromatisirten Wollaston’sehen
Meniskus Ch. Chevalier’s ein Objectiv durchaus mässigen
Correctionszustandes, das aber infolge seines geringen Oeff-
nungsverhältnisses den Ansprüchen des Landschaftsphoto-
graphen genügte. Auf Grund desselben führte Ch. Chevalier
seinen unsymmetrischen Satz ein (1840), der durch Th. David-
son’s folgerichtige Construction des symmetrischen Satzes
(1841 ?, sicher 1853) übertroffen wurde.
Die Herstellung eines Portraitobjectivs blieb der rechnenden
Optik vorbehalten, derj. Petzval 1840 durch die Aufstellung
seines vierlinsigen Portraitobjectivs zu einem von sämmtlichen
Optikern anerkannten Triumph verhalf. Seine Ausgestaltung
der ihm möglicherweise durch Ch. Chevalier’s Bemühungen
nahe gebrachten Satzidee blieb liegen, und ebenso blieb auch
1) J. Springer, Berlin 1899. Gr. 8°. XX, 435 S. Mit 148 Figuren und
4 lith. Tafeln. Preis 12 Mk.
Molecul in entwicklungsfähigen Zustand übergeführt sein;
wird diese Grenze nicht erreicht, so geht die Annäherung
an die stabile Lage zurück, der Eindruck klingt ab; ist
bereits eine Annäherung an diese Lage vorhanden, so wird
die endgültige Lage leicht herbeigeführt, und Lichtmengen,
bezw. Intensitäten genügen hierzu, die andernfalls keine
bleibende Veränderung hervorgebracht hätten. So erklärt
ein der Elasticitätslehre entnommenes Bild zwanglos das
Verhalten.
Die Entwicklungsgeschichte der
gebräuchlichen Typen photographischer Objective.
Von Dr. M. von Rohr in Jena.
Bei dem Interesse, welches das „Jahrbuch“ stets auch
der photographischen Optik zugewandt hat, ist es wohl an-
gebracht, mit dem nachstehenden Ueberblick auf die ein-
gehendere Schilderung zu verweisen, die ich in meiner
„Theorie und Geschichte des photographischen Objectivs“1)
gegeben habe.
Schon in sehr früher Zeit, in den Tagen der Daguerreo-
typie, stellte sich ganz von selbst eine Differenzirung der
Objective ein, und man unterschied Portrait- und Landschafts-
linsen.
Die tatonnirende Optik erwies sich nur den einfacheren
Anforderungen etwa gewachsen, die der letzterwähnte Typus
stellte, und schuf in dem achromatisirten Wollaston’sehen
Meniskus Ch. Chevalier’s ein Objectiv durchaus mässigen
Correctionszustandes, das aber infolge seines geringen Oeff-
nungsverhältnisses den Ansprüchen des Landschaftsphoto-
graphen genügte. Auf Grund desselben führte Ch. Chevalier
seinen unsymmetrischen Satz ein (1840), der durch Th. David-
son’s folgerichtige Construction des symmetrischen Satzes
(1841 ?, sicher 1853) übertroffen wurde.
Die Herstellung eines Portraitobjectivs blieb der rechnenden
Optik vorbehalten, derj. Petzval 1840 durch die Aufstellung
seines vierlinsigen Portraitobjectivs zu einem von sämmtlichen
Optikern anerkannten Triumph verhalf. Seine Ausgestaltung
der ihm möglicherweise durch Ch. Chevalier’s Bemühungen
nahe gebrachten Satzidee blieb liegen, und ebenso blieb auch
1) J. Springer, Berlin 1899. Gr. 8°. XX, 435 S. Mit 148 Figuren und
4 lith. Tafeln. Preis 12 Mk.