90
Die Tonung von Platindrucken u. s. w.
von weichem Bleistift sehr ausgibige Deckungen beim Re-
touchiren zu erzielen, so dass man des Mattoleins entbehren
kann.
Auch harter Angolacopal ergibt einen sehr brauchbaren
Negativlack; man kann sich einen solchen Lack herstellen,
wenn man klare, lichte Stücke Angolacopal pulvert, mit der
vier- bis fünffachen Menge Epichlorhydrin übergiesst und in
der Wärme im Wasserbade in einem Kolben mit eingehängtem
Glastrichter digerirt. Der Angolacopal löst sich unvollständig,
die Lösung wird aber fast vollständig, wenn man nach x/2 Stunde
die gleiche Menge absoluten Alkohols hinzufügt. Man filtrirt
den kalten concentrirten Lack und verdünnt gegebenen Falles
entsprechend mit Alkohol.
Dieser Lack soll als Warmlack verwendet werden und
gibt harte, glänzende Schichten, welche der Einwirkung von
Feuchtigkeit gut widerstehen.
Die Tonung von Platindrucken und Verstärkung der
Auscopirpapiere.
Von Raimund Rapp in Wien.
Im vorigen Jahrgang (1899, S. 6) dieses „Jahrbuches“ wurde
bereits über die physikalische Verstärkung von Platindrucken
mit Gallussäure berichtet. Nun ist es dem Verfasser gelungen,
diese Methode derart zu erweitern, dass nicht nur Platindrucke
in fast allen Farben hergestellt werden können, sondern auch
das Verfahren auf schwach copirte oder entwickelte Aus-
copirpapiere behufs Verstärkung und Tonung ausgedehnt
werden kann1).
Die einfache Verstärkung ist keine chemische, sondern
beruht auf der physikalischen Auflagerung des durch Gallus-
säure ausgeschiedenen Silberniederschlages. Man bringe einen
zu schwach copirten, gut gewässerten Platindruck in folgende
Lösung, welche unmittelbar vor dem Gebrauche aus Vorraths-
lösungen zusammengegossen wird:
Gallussäurelösung (kalt gesättigt) . . 50 ccm,
Wasser.50 ,,
Silbernitratlösung 1:10.2 ,,
Eisessig 10 bis 20 Tropfen.
1) Siehe Versuche aus dem Atelier des Herrn Ph. R. v. Schoeller,
„Photogr. Correspondenz“, April 1899, S. 198.
Die Tonung von Platindrucken u. s. w.
von weichem Bleistift sehr ausgibige Deckungen beim Re-
touchiren zu erzielen, so dass man des Mattoleins entbehren
kann.
Auch harter Angolacopal ergibt einen sehr brauchbaren
Negativlack; man kann sich einen solchen Lack herstellen,
wenn man klare, lichte Stücke Angolacopal pulvert, mit der
vier- bis fünffachen Menge Epichlorhydrin übergiesst und in
der Wärme im Wasserbade in einem Kolben mit eingehängtem
Glastrichter digerirt. Der Angolacopal löst sich unvollständig,
die Lösung wird aber fast vollständig, wenn man nach x/2 Stunde
die gleiche Menge absoluten Alkohols hinzufügt. Man filtrirt
den kalten concentrirten Lack und verdünnt gegebenen Falles
entsprechend mit Alkohol.
Dieser Lack soll als Warmlack verwendet werden und
gibt harte, glänzende Schichten, welche der Einwirkung von
Feuchtigkeit gut widerstehen.
Die Tonung von Platindrucken und Verstärkung der
Auscopirpapiere.
Von Raimund Rapp in Wien.
Im vorigen Jahrgang (1899, S. 6) dieses „Jahrbuches“ wurde
bereits über die physikalische Verstärkung von Platindrucken
mit Gallussäure berichtet. Nun ist es dem Verfasser gelungen,
diese Methode derart zu erweitern, dass nicht nur Platindrucke
in fast allen Farben hergestellt werden können, sondern auch
das Verfahren auf schwach copirte oder entwickelte Aus-
copirpapiere behufs Verstärkung und Tonung ausgedehnt
werden kann1).
Die einfache Verstärkung ist keine chemische, sondern
beruht auf der physikalischen Auflagerung des durch Gallus-
säure ausgeschiedenen Silberniederschlages. Man bringe einen
zu schwach copirten, gut gewässerten Platindruck in folgende
Lösung, welche unmittelbar vor dem Gebrauche aus Vorraths-
lösungen zusammengegossen wird:
Gallussäurelösung (kalt gesättigt) . . 50 ccm,
Wasser.50 ,,
Silbernitratlösung 1:10.2 ,,
Eisessig 10 bis 20 Tropfen.
1) Siehe Versuche aus dem Atelier des Herrn Ph. R. v. Schoeller,
„Photogr. Correspondenz“, April 1899, S. 198.