Die Zonenplatte von Soret u. s. w. 193
Man erhält nach genannter Methode äusserst dünne,
glasklare, biegsame Blättchen, welche sich auf Glasunterlage
wie jede andere photographische Platte verwenden lassen.
Die Belichtung nahm Verfasser in der beim Lippmann-
Verfahren üblichen Weise mit Hilfe der Quecksilbercassette
und des Spectrographen vor. Da reines Chlorsilber nur für
Blau und Violett empfindlich ist, so darf man auch nur auf
das Erscheinen dieser beiden Farben rechnen. Die Entwick-
lung wurde mit den verschiedensten Hervorrufern, auch mit
dem physikalischen, vorgenommen. Es zeigte sich niemals
aber auch nur eine Spur von Farbe. Der durch die Ent-
wicklung erzeugte dunkle Silberniederschlag sitzt auf der
obersten Oberfläche und löst sich im Fixirnatron schnell auf.
Nach kurzem Einlegen in Fixirnatron (bei längerem Ver-
weilen in demselben würde sich das ganze Chlorsilber auf-
lösen) ist das Häutchen wieder glasklar.
Bei weiteren Versuchen dieser Art wäre also der andere
von Wiener angedeutete Weg einzuschlagen, welcher darin
besteht, dass man durch bestimmte Zusätze den Brechungs-
exponenten der Gelatine zu erhöhen sucht.
Die Zonenplatte von Soret und die Phasenumkehrplatte
von Wood als Ersatz der Linse; Anwendungen derselben
in der Photographie.
Von Prof. Dr. Pfaundler, Universität Graz.
Im Jahre 1875 hat der französische Physiker Soret1)
zuerst darauf aufmerksam gemacht, dass eine Glasplatte,
welche mit einer Reihe von concentrischen, abwechselnd
durchsichtigen und undurchsichtigen Ringflächen, deren
Breiten und Abstände nach Aussen nach einem gewissen
Gesetze abnehmen, bedeckt ist, die Stelle einer Linse über-
nehmen kann. Die Lichtstärke einer solchen Soret’schen
Zonenplatte ist jedoch gering, weil ein grosser Theil des
Lichtes durch Interferenz und auch durch Zerstreuung für
die Linsenwirkung verloren geht. Einer Anregung Lord
Rayleigh’s folgend, hat dann R. W. Wood2) die Zonen-
platte in der Weise vervollkommnet, dass er die schwarzen
1) „Poggend. Ann.“ 1875.
2) „Philosoph. Magaz.“ (5) 1898, Bd. XLV, S. 511; „Photogram“.
August 1898, S. 259; „Photogr. Times“ 1899. S. 65; „Bull. Beige Photogr.“
1899, S. 455.
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Man erhält nach genannter Methode äusserst dünne,
glasklare, biegsame Blättchen, welche sich auf Glasunterlage
wie jede andere photographische Platte verwenden lassen.
Die Belichtung nahm Verfasser in der beim Lippmann-
Verfahren üblichen Weise mit Hilfe der Quecksilbercassette
und des Spectrographen vor. Da reines Chlorsilber nur für
Blau und Violett empfindlich ist, so darf man auch nur auf
das Erscheinen dieser beiden Farben rechnen. Die Entwick-
lung wurde mit den verschiedensten Hervorrufern, auch mit
dem physikalischen, vorgenommen. Es zeigte sich niemals
aber auch nur eine Spur von Farbe. Der durch die Ent-
wicklung erzeugte dunkle Silberniederschlag sitzt auf der
obersten Oberfläche und löst sich im Fixirnatron schnell auf.
Nach kurzem Einlegen in Fixirnatron (bei längerem Ver-
weilen in demselben würde sich das ganze Chlorsilber auf-
lösen) ist das Häutchen wieder glasklar.
Bei weiteren Versuchen dieser Art wäre also der andere
von Wiener angedeutete Weg einzuschlagen, welcher darin
besteht, dass man durch bestimmte Zusätze den Brechungs-
exponenten der Gelatine zu erhöhen sucht.
Die Zonenplatte von Soret und die Phasenumkehrplatte
von Wood als Ersatz der Linse; Anwendungen derselben
in der Photographie.
Von Prof. Dr. Pfaundler, Universität Graz.
Im Jahre 1875 hat der französische Physiker Soret1)
zuerst darauf aufmerksam gemacht, dass eine Glasplatte,
welche mit einer Reihe von concentrischen, abwechselnd
durchsichtigen und undurchsichtigen Ringflächen, deren
Breiten und Abstände nach Aussen nach einem gewissen
Gesetze abnehmen, bedeckt ist, die Stelle einer Linse über-
nehmen kann. Die Lichtstärke einer solchen Soret’schen
Zonenplatte ist jedoch gering, weil ein grosser Theil des
Lichtes durch Interferenz und auch durch Zerstreuung für
die Linsenwirkung verloren geht. Einer Anregung Lord
Rayleigh’s folgend, hat dann R. W. Wood2) die Zonen-
platte in der Weise vervollkommnet, dass er die schwarzen
1) „Poggend. Ann.“ 1875.
2) „Philosoph. Magaz.“ (5) 1898, Bd. XLV, S. 511; „Photogram“.
August 1898, S. 259; „Photogr. Times“ 1899. S. 65; „Bull. Beige Photogr.“
1899, S. 455.
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