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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

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Hesekiel, Adolf: Secco-Films
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https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0154

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I42 Secco-Films.
entsprechen, und die bisher nur durch sehr mühsame und
zeitraubende Arbeit erreicht wurden.
Die so erhaltene Negativfolie ist etwas dünn und wirft
leicht Falten, welche beim Copiren hinderlich sind. Um
diesem Uebelstande abzuhelfen, wird die Folie verstärkt,
d. h. dicker gemacht, wie es auch früher bereits üblich war.
Zu diesem Zwecke wird in vorliegendem Falle jedoch ein
Gelatinepapier benutzt, welches die gleichen Schichten be-
sitzt wie die lichtempfindliche Folie, nur mit dem Unter-
schiede, dass die Gelatineschicht dabei kein Silbersalz enthält.
Dieses Papier wird in Wasser eingeweicht und mit dem Original-
negativ, welches noch auf dem Papier sitzt, zusammengepresst,
so dass die beiden Gelatineschichten auf einander haften.
Durch Walzen oder andere geeignete Vorrichtungen wird ein
inniges Anpressen der beiden Negativpapierblätter bewirkt
und darauf das so erhaltene Product zum Trocknen auf-
gehängt. Nach dem Trocknen können die die Negativfolie
einschliessenden beiden Papierblätter ohne Weiteres leicht ab-
gezogen werden, worauf man eine stärkere, dickere, sich nicht
rollende, glatte Folie erhält, welche von beiden Seiten gleich
scharf copirt werden kann.
Wesentliche Vortheile dieser Art der Verstärkung sind
erstens die Handlichkeit und Bequemlichkeit für den Be-
nutzer, welcher die Gelatineschicht nicht sorgsam und mit
Zeitverlust aufzutragen braucht, sondern das mit der Schicht
versehene Papier auf quetscht, um nach einfachem Abziehen
der Unterlage die Schicht stets in gleichmässiger Stärke und
Beschaffenheit zurückzubehalten, zweitens der Schutz, welcher
der Folie von den auflagernden Papierblättern gegen Staub
und andere Unreinlichkeiten während des Trocknens gewährt
wird. Schliesslich ist, da sich beide Gelatineschichten mit
gleichen Zwischenschichten auf Papierunterlage befinden, die
Ausdehnung beim Einweichen, bezw. die Zusammenziehung
beim Trocknen vollständig gleichförmig und das getrocknete
Bild deshalb vollkommen eben.
Patentansprüche.
I. Ein Verfahren zur Herstellung von lichtempfindlichen
Folien, dadurch gekennzeichnet, dass auf ein Papierblatt zu-
nächst eine Kautschukschicht aufgetragen, dann die Kautschuk-
schicht mit einer Collodionschicht und schliesslich die
Collodionschicht mit einer als Träger für das Silbersalz
dienenden Gelatineschicht bedeckt wird, wobei sich das Korn
des Papieres auf die an der Collodion-Gelatineschicht haftende
Kautschukschicht überträgt.
 
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