Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900
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DOI Artikel:Leutner, August: Die Photographie in der Weberei
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Die Photographie in der Weberei.
weiss, erscheinen, während Figur 61 ziemlich dunkel aussieht.
Ohne Bindungen würden im Grunde sowohl, als auch in der
Figur lange lose Fäden neben einander zu stehen kommen,
was man in der Webetechnik dadurch beseitigt, indem für
Fig. 62.
Grund und Figur je eine separate, dem Muster entsprechende
gefällige Abbindung gewählt wird. Diese Bindungen haben
also lediglich nicht nur
Fig. 63.
den Zweck, flottirende Fäden durch
Schuss oder Kette zu befestigen,
sondern auch verschiedene Toneffekte
zu markiren.
Will man nun ein beliebiges Muster
im Gewebe darstellen, so müssen in
der Patrone verschiedene Bindungen
sichtbar gemacht werden, wie z. B.
für Grund, Fig. 63, und für das
Ornament, Fig. 61.
Nun ist es Jan Szczepanik
gelungen, solche Patronen, welche auf
einmal in der Grösse von 1 qm und
darüber gemacht werden, auf photo-
graphisch - optischem Wege herzu-
stellen, und ist diese Arbeit, welche
oft Wochen und Monate lang in An-
spruch genommen hat, nach dieser
Methode in einigen Minuten zu be-
werkstelligen. Der ganze Patronir-
process ist mit Hilfe der dazu dienenden photographischen
Tische ein rein mechanischer gew’orden.
Das Princip, welches im Wesentlichen diesem Verfahren
zu Grunde liegt, ist die Wirkung der Blende eines photo-
graphischen Objectives durch eine gelochte Platte (Fig. 64).
In dieser Figur stellt der Pfeil SS ein Negativ dar. O ist
Die Photographie in der Weberei.
weiss, erscheinen, während Figur 61 ziemlich dunkel aussieht.
Ohne Bindungen würden im Grunde sowohl, als auch in der
Figur lange lose Fäden neben einander zu stehen kommen,
was man in der Webetechnik dadurch beseitigt, indem für
Fig. 62.
Grund und Figur je eine separate, dem Muster entsprechende
gefällige Abbindung gewählt wird. Diese Bindungen haben
also lediglich nicht nur
Fig. 63.
den Zweck, flottirende Fäden durch
Schuss oder Kette zu befestigen,
sondern auch verschiedene Toneffekte
zu markiren.
Will man nun ein beliebiges Muster
im Gewebe darstellen, so müssen in
der Patrone verschiedene Bindungen
sichtbar gemacht werden, wie z. B.
für Grund, Fig. 63, und für das
Ornament, Fig. 61.
Nun ist es Jan Szczepanik
gelungen, solche Patronen, welche auf
einmal in der Grösse von 1 qm und
darüber gemacht werden, auf photo-
graphisch - optischem Wege herzu-
stellen, und ist diese Arbeit, welche
oft Wochen und Monate lang in An-
spruch genommen hat, nach dieser
Methode in einigen Minuten zu be-
werkstelligen. Der ganze Patronir-
process ist mit Hilfe der dazu dienenden photographischen
Tische ein rein mechanischer gew’orden.
Das Princip, welches im Wesentlichen diesem Verfahren
zu Grunde liegt, ist die Wirkung der Blende eines photo-
graphischen Objectives durch eine gelochte Platte (Fig. 64).
In dieser Figur stellt der Pfeil SS ein Negativ dar. O ist