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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

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Glew, F. H.: Anwendung von drahtlosen elektrischen Wellen zur Inbetriebsetzung photographischer Apparate und zu Blitzaufnahmen bei Tageslicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0386

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Anwendung von drahtlosen elektrischen Wellen u. s. w.

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Nimmt man einen Blitzstrahl so mittels seiner eigenen
Einwirkung auf, so bemerkt man, dass die erste Componente
ein geradlinig verlaufender Funken ist. Auf diese Weise be-
kommt man eine Art Maassstab für das Alter des Funkens;
denn ein so geradliniger Funken muss eine der ersten Com-
ponenten gewesen sein, und der Verschluss wirkte so lange,
dass er die Aufnahme von zwei Funken ermöglichte.
Wenn es so möglich ist, einen zusammengesetzten Blitz-
strahl aufzunehmen, dessen Componenten durch Zeitintervalle
von etwa x/70 Secunde von einander getrennt sind, so können
doch bei anderen Blitzen kürzere Intervalle zwischen den

die

mit
mit

welcher nicht bloss
sondern gleich gut auch

sp Feder; c Arretirun«
Fortsatz auf den Anker.

Fig. 110.
Elektrischer Verschluss für
Hertz’sche Wellen.
M Elektromagnet; sh Verschluss
Spalt; "

Componenten auftreten, und es kann daher nothwendig
werden, Apparate zu constuiren, welche noch rascher arbeiten.
Doch wird sich auch das
wahrscheinlich dadurch er-
reichen lassen, dass man eine
mit Leitungsdraht umwundene
Röhre mit Schwefelkohlenstoff
so zwischen zwei gekreuzte
Ni col’sche Prismen einschal-
tet, dass das Licht polarisirt
wird, damit, wenn der elek-
trische, sei es nun ein elektro-
statischer oder elektromagne-
tischer Nachdruck auf die
Flüssigkeit, also den Schwefel-
kohlenstoff wirkt, das Licht
in einem Moment passirt; es
mag auf diese Weise möglich
sein, einen Verschluss herzustellen,
zweite Componente des Blitzstrahls,
die erste fasst. Das Licht muss durch Glas hindurchgehen,
ehe es an den Schwefelkohlenstoff und an die Platte gelangt,
die Hertz’schen Wellen dagegen gehen durch den freien
Aether, die Geschwindigkeit innerhalb des Aethers ist die
Lichtgeschwindigkeit, dagegen ist die Geschwindigkeit im
Glase keineswegs der letzteren gleich, sie macht vielmehr nur
2/3 der letzteren aus. Deshalb wird man in der That einen
Verschluss erzielen können, der in Action tritt, ehe das Licht
Zeit gehabt hat, durch die Glaslinse hindurch zu gelangen.
Eine andere Methode, die zweite Componente eines Blitz-
strahls zu fassen, würde darauf fussen können, dass man statt
der Hertz’schen Wellen irgend welches ultraviolette Licht
von der ersten Componente benutzt. Es zeigte sich, dass,
wenn man ultraviolettes Licht auf zwei Knöpfe fallen lässt,


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