Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

DOI issue:
Originalbeiträge
DOI article:
Lumière, Antoine; Lumière, Louis; Seyewetz, Alphonse: Die Verwendung der Oxydsalze zum Abschwächen des mittels Silbersalze erzeugten photographischen Bildes
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0447

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
43° Die Verwendung der Oxydsalze zum Abschwächen u, s. w.
geeignet, nach Bedarf auf die verschiedenen Lösungsgrade
verdünnt zu werden. Man setzt ihr, damit sie mit Wasser
verdünnt werden kann, ohne dass man die Bildung eines sich
langsam absetzenden basischen Salzes zu befürchten braucht,
ungefähr 4 ccm Schwefelsäure auf 100 ccm der Lösung zu.
Dieser Säurezusatz übt, wie schon oben erwähnt wurde, auf
die Schicht keinerlei schädigende Wirkung aus, da sich zuletzt
ein Salz von sehr schwach saurer Reaction bildet.
Die zehnprocentige Lösung wirkt sehr energisch, aber
trotz dieser grossen Energie greift sie die Schicht, wie man
durch Prüfung des Negatives auf seine Transparenz feststellen
kann, durchaus nicht stellenweise und unter Farbenbildung
an, wie es bekanntlich leider das Blutlaugensalz häufig thut.
Die Schnelligkeit der Abschwächungswirkung kann be-
liebig dadurch geregelt werden, dass man die Lösung mehr
oder weniger verdünnt.
Wenn man einen sehr rasch wirkenden Abschwächer zu haben
wünscht, der schneller auf die undurchsichtigen Stellen des
Cliches als auf die transparenteren einwirkt, so kann man die
fünfprocentige Lösung des Cerisulfats benutzen.
Schlussfolgerungen. Aus dem Vorstehenden ergibt
sich, dass von den Oxydsalzen, welche das Vermögen be-
sitzen, direct die mittels Silbersalze erzeugten Bilder abzu-
schwächen, einzig und allein die Cerisalze bei unseren Unter-
suchungen interessante Eigenschaften haben zu Tage treten
lassen, und dass weiter die Anwendung der Lösung des
Cerisulfates nach unserem Ermessen beachtenswerthe Vorzüge
gegenüber der Benutzung der Farmer’schen Lösung bietet,
die nicht nur als Lösung nicht haltbar ist, sondern auch
andere Unzuträglichkeiten im Gefolge hat, die oben erw’ähnt
wurden und dem Cerisulfat aber vollständig abgehen.
Die chemischen Reactionen, welche die Wirkung der
verschiedenen Oxydsalze auf das Silber der Bilder zu Wege
bringen, lassen sich, wie klar liegt, sämmtlich auf eine Auf-
lösung des Silbers in einem Theile der Säure des Salzes
zurückführen, die in dem Maasse vor sich geht, wie dieses
Salz in ein Oxydulsalz nach der oben für die Eisensalze
angegebenen Formel verwandelt wird. Diese Reaction voll-
zieht sich aller Wahrscheinlichkeit nach stets, wenn die
Bildungswärme des Oxydsalzes niedriger als die Bildungs-
wärme des Silbersalzes ist, wodurch die Erklärung des Um-
standes möglich wird, dass gewisse Oxydsalze eine ab-
schwächende Wirkung auf die mittels Silbersalze hergestellten
Bilder ausüben, während andere Salze dieser Art, welche
dieselbe Säure enthalten, sich als ganz wirkungslos erweisen.
 
Annotationen