Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

DOI Heft:
Originalbeiträge
DOI Artikel:
Hofmann, Albert: Die Cardinal-Films
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0449

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
432

Die Cardinal-Films.

Auch lassen sich die Luftblasen leicht entfernen, indem
man eine Stricknadel oder einen dünnen Glasstab zwischen
Film und Trockenplatte einschiebt und rollend vorwärts
bewegt, wodurch dieselben mitgenommen werden.
Bei einem frischen Glycerin-Formalinbade genügt ein
4 Minuten langes Verweilen, bei älterem, durch den Ge-
brauch verdünntem, muss man i bis 2 Minuten länger ein-
wirken lassen.
I Liter Bad genügt zum Abziehen von 3 bis 4 Dutzend
13X18.
Die Vorzüge der Cardinal-Films sind, dass sie mit gleichem
Vortheil von rechts und von links copirt w’erden, ihre grosse
Leichtigkeit, sowie auch der wesentlich billigere Preis gegen-
über Celluloidfilms und Glasplatten, Unzerbrechlichkeit u. a. m.
Auch zu Diapositiven lassen sich diese Films sehr gut
verwenden, welche den Vorzug des leichten Transportes und
des geringen Volumens besitzen, durch ihre Biegsamkeit
eignen sie sich ebenso gut zu Röntgenaufnahmen, wie auch
zur Herstellung von Filmsspulen.
Bezüglich der Herstellung dieser Films sei auf nach-
stehende Patentschrift, Classe 57, Nr. 105867 (ausgegeben am
21. September 1899, patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Mai
ab) aufmerksam gemacht.
Abziehbares Negativpapier.
Von der Papier- u. s. w. Unterlage abziehbare Häute sind
bisher dadurch hergestellt worden, dass zwischen einer un-
löslich gemachten Gelatinehaut und einer Papierunterlage eine
Schicht von löslicher Gelatine angebracht wird, welche nach
der Entwicklung und vor der Herstellung des Positivs mittels
heissen Wassers aufgelöst wurde.
Diese Negativpapiere werden nach kurzer Zeit unbrauch-
bar, da die die unlösliche Gelatineschicht unlöslich machenden
Chemikalien, wie Chromalaun, Formalin, schliesslich auch auf
die lösliche Gelatineschicht einwirken und diese ebenfalls un-
löslich machen.
Eine andere Art abziehbares Negativpapier wurde dadurch
hergestellt, dass man das Papier vor dem Aufträgen der
Emulsion mit heissem Wachs tränkte.
Bei diesen Papieren wird das Bild nach dem Belichten,
Entwickeln und Waschen durch Gelatineaufguss erst verstärkt,
um nach dem Lösen von der Papierunterlage als selbständiges
Negativ dienen zu können. Das Ablösen geschieht, indem
man das Papier von der Rückseite mit Terpentinöl befeuchtet
 
Annotationen