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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und der Reproductionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0603

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57^ Bromsilbergelatine - Papier, Negativ - Papiere u. s. w.
worden. Herr Dünn hat dieselben für seinen neu erfundenen
Apparat für lebende Photographien, „Cellograph“ genannt,
bestellt, und zwar zum Preise von je 40000 Mark. Mit diesen
Films soll ein Faustkampf aufgenommen werden. Jeder
Apparat wird 80 Minuten laufen, wobei 27 Aufnahmen in der
Secunde stattfinden. Dünn beabsichtigt sechs Positive von
den Aufnahmen herzustellen und dieselben in seinen Apparaten
in Amerika überall vorzuführen. Für diese sechs Apparate
von j 200 Mk. wöchentlich (,, Brit.
Journ. of Phot.“ 1898, S. 610; „Phot.
Rundschau“ 1899, S. 25).
Die sehr langen Kinematograph-
films müssen maschinell hergestellt
werden. Die Blair Co. führt das
in folgender Weise aus. Das flüs-
sige Celluloid wird auf einem grossen,
in langsamer Bewegung befindlichen
Cylinder ausgebreitet, auf welchem
es rasch erstarrt und fest genug
wird, um nach und nach losgelöst
und auf Rollen weiter transportirt
zu werden. Man erhält so ein be-
liebig langes Celluloidband. Dieses
wird mit Hilfe von warmer Luft auf
beiden Seiten ganz gleichmässig ge-
trocknet, wodurch es die Neigung
zum späteren Kräuseln verliert, hier-
auf in einer besonderen Maschine
mit der Emulsion überzogen und
wiederum von beiden Seiten ge-
trocknet, wodurch ein tadellos glatter
Film erzielt wird („Phot. Chronik“
1899, S. 508).
Flexoid wird als eine structurlose, biegsame, durchsichtige
Substanz beschrieben, die sich vor dem Celluloid dadurch aus-
zeichnen soll, dass sie keine Bestandtheile enthält, welche die
Haltbarkeit der darauf ausgebreiteten photographischen Bild-
schicht beeinträchtigen, und dass sie unverbrennbar ist, deshalb
sich für kinematographische Films besonders eignet („Photo-
graphie Dealer“, Mai 1899; „Phot. Rundschau“ 1899, S. 287).
Die Sandell-Plattenfabrik in London bringt (1900) neue
Films unter dem Namen „Cristoid“ in den Handel.
Die von Blanchon hergestellte „Vitrose“ wurde von
Lumiere zur Erzeugung von Emulsionsfilms verwendet; je-
doch scheint man davon wieder abgegangen zu sein.

bekommt er eine Rente

Fig. 250.
 
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