Photozinkotypie und Copirverfahren u. s. w.
661
Die copirte, mit obiger Farbe eingeriebene Platte wird
in eine Tasse mit reinem Wasser gelegt und mittels Baum-
wollenbäuschchens entwickelt. Nach sorgfältiger Abtrocknung
mit Saugpapier kann sie mit einer aus 100 Theilen dünner
Gummilösung und 2 Theilen Phosphorsäure bestehenden Aetze
geätzt werden, und nach Auftragung mit der Walze und noch-
maliger, jedoch etwas kräftigerer Aetzung ist
die Platte druckfertig.
Neue Emaillösung:
Wasser, destill. . . 180 ccm,
Essigsäure .... 2 ,,
Gelatine (Nelson I) . 8 g,
Ammonbichromat . 4 ,,
Ammoniak .... 5 ccm,
Die Gelatine wird mindestens 12 Stunden
in 120 ccm kaltem destillirten Wasser er-
weicht und nach Zusatz von 2 ccm Essig-
säure im Wasserbade geschmolzen. In die
etwas abgekühlte Lösung wird das in 60 ccm
destillirtem Wasser gelöste Ammonbichromat
gegeben und das Ammoniak zugefügt. Es
wird 3 bis 5 Minuten in der Sonne copirt,
ausgewaschen und an der Luft getrocknet,
nachdem man die Copie mit Chloroform
übergossen hat. Hierauf staubt man mit
Drachenblut ein, spritzt mit Wasser den
überflüssigen Staub ab und schmilzt das
Drachenblut an. Die Copie wird in ein con-
centrirtes Farbbad gelegt und auf ihre
Brauchbarkeit geprüft. Ein Zusatz von
2 g Honig ist empfehlenswerth (,, Photo- Fig- 254-
graphische Chronik “ 1900, S. 85).
Eine ebenso einfache als praktische Drehscheibe ist
die in Fig. 254 abgebildete. A ist eine Schutzscheibe für
herabfallenden Staub, auf B wird die präparirte und zu
egalisirende Platte gelegt, und unten auf C ist eine festgelöthete
oder festgeschraubte Heizvorrichtung angebracht. An vier
Ringen wird eine Asbestschnur befestigt und der Apparat an
einem Plafondring aufgehängt. Durch Drehung wickelt man
die Schnüre zusammen, welche sich dann von selbst ab-
wickeln. Währenddem ist die Platte egalisirt und getrocknet,
wenn die Schnüre genügende Länge haben. An der Scheibe B
können Schieber, bezw. Riegel angebracht werden, wTelche
die Platte festhalten. Um das Uniherspritzen der Lösung zu
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Die copirte, mit obiger Farbe eingeriebene Platte wird
in eine Tasse mit reinem Wasser gelegt und mittels Baum-
wollenbäuschchens entwickelt. Nach sorgfältiger Abtrocknung
mit Saugpapier kann sie mit einer aus 100 Theilen dünner
Gummilösung und 2 Theilen Phosphorsäure bestehenden Aetze
geätzt werden, und nach Auftragung mit der Walze und noch-
maliger, jedoch etwas kräftigerer Aetzung ist
die Platte druckfertig.
Neue Emaillösung:
Wasser, destill. . . 180 ccm,
Essigsäure .... 2 ,,
Gelatine (Nelson I) . 8 g,
Ammonbichromat . 4 ,,
Ammoniak .... 5 ccm,
Die Gelatine wird mindestens 12 Stunden
in 120 ccm kaltem destillirten Wasser er-
weicht und nach Zusatz von 2 ccm Essig-
säure im Wasserbade geschmolzen. In die
etwas abgekühlte Lösung wird das in 60 ccm
destillirtem Wasser gelöste Ammonbichromat
gegeben und das Ammoniak zugefügt. Es
wird 3 bis 5 Minuten in der Sonne copirt,
ausgewaschen und an der Luft getrocknet,
nachdem man die Copie mit Chloroform
übergossen hat. Hierauf staubt man mit
Drachenblut ein, spritzt mit Wasser den
überflüssigen Staub ab und schmilzt das
Drachenblut an. Die Copie wird in ein con-
centrirtes Farbbad gelegt und auf ihre
Brauchbarkeit geprüft. Ein Zusatz von
2 g Honig ist empfehlenswerth (,, Photo- Fig- 254-
graphische Chronik “ 1900, S. 85).
Eine ebenso einfache als praktische Drehscheibe ist
die in Fig. 254 abgebildete. A ist eine Schutzscheibe für
herabfallenden Staub, auf B wird die präparirte und zu
egalisirende Platte gelegt, und unten auf C ist eine festgelöthete
oder festgeschraubte Heizvorrichtung angebracht. An vier
Ringen wird eine Asbestschnur befestigt und der Apparat an
einem Plafondring aufgehängt. Durch Drehung wickelt man
die Schnüre zusammen, welche sich dann von selbst ab-
wickeln. Währenddem ist die Platte egalisirt und getrocknet,
wenn die Schnüre genügende Länge haben. An der Scheibe B
können Schieber, bezw. Riegel angebracht werden, wTelche
die Platte festhalten. Um das Uniherspritzen der Lösung zu