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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Worel, Karl: Direkte Farbenphotographie durch Farbenanpassung
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Trivelli, Adrian P. H: Zur Kenntnis der dichroitischen Entwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0019

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Zur Kenntnis der dichroitischen Cntwicklung.

Da aber käufliches Anisöl, je nach Fabrikationsweise und
Alter, mancherlei Bestandteile enthält, drängte sich mir die Frage
auf, toelcher dieser Beimengungen die Fähigkeit des Sensibili-
sierens innewohnt.
Das Fazit mar, dal] die Hauptwirkung dem Anethol zufällf,
und merkwürdigerweise gelang es seither nicht, einen besseren
Sensibilisator als Anethol aufzufinden, weshalb dasselbe auch
heute noch einzig und allein bei der Herstellung oon Farben-
anpassungspapieren zur Anwendung gelangt.
Um schließlich den historischen Abriß zu ueruollständigen,
sei erwähnt, daß die erste en gros-Fabrikation solcher Kopier-
papiere uon der Chemischen Fabrik Dr. J. H. Smith & Cie. in
Zürich-Wollishofen im Jahre 1907 ausging, nachdem ein Jahr
zunor der Versuch derselben Firma, Farbenanpassungspapiere
mit Verwendung uon Anethol und Wasserstoffsuperoxydals
Sensibilisatoren herzustellen, endgültig aufgegeben worden ist.
Graz, im Dezember 1908.

Zur Kenntnis der dichroitischen Entwicklung.
Von A. P. H. Trioelli in Scheueningen.
Die dichroitische Entwicklung kennzeichnet sich durch das
Auftreten des dichroitischen Schleiers, welchen man in der
Diteratur öfters beschrieben findet als Rot-, Grün-, Blau- oder
Gelbschleier. Er zeigt in der Aufsicht eine helle Farbe und läßt
in Durchsicht Farben sehen, welche mit denjenigen des kolloiden
Silbers übereinsfimmen.
Die Substanz des dichroitischen Schleiers wurde oon
R. Ramias1 2) und A. und £. Eumiere und Seyewel]3) be-
trachtet als eine organische Verbindung, übereinstimmend mit
dem Kollargol oon Hanriot4). A. Eottermoser5) zeigte je-
doch, daß dieses Kollargol ein Gemisch oon kolloidem Silber
mit anderen Kolloiden war. Damit im Einklang konkludierte
Eüppo-Eramer6) aus einer Anzahl chemischer Untersuchungen,
daß der dichroitische Schleier aus kolloidem Silber in der Gelatine
besteht.

1) Das Wasserstoffsuperoxyd als Sensibilisator wurde von Dr. lleuhaufj
im Jahre 1902 angegeben, doch hat es sich nicht bewährt, weshalb dasselbe
aufjer Betracht kommt.
2) Dieses „Jahrbuch“ für 1903, S. 516.
3) „Zeitschr. f. wiss. Phot.“ 1903, S. 277.
4) „Compt. rend.“ 1903, S. 580.
5) „Journ. f. prafcf. Chemie“, fleue folge, 1903, 68, 5.357.
6) tüppo-Cramer, „Phot. Probleme“ 1907, 5. 160.
 
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