Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

DOI Artikel:
Saal, A.: Gelatine in der Photographie und verwandten Fächern
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0137

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
124 Gelatine in der Photographie und nerroandten fächern.
Gelatine in der Photographie und verwandten fächern.
Von A. Saal in Batavia.
Photomechanische Druckoerfahren als illustrationsmittel be-
finden sich in den Tropen noch ganz im Anfangsstadium der
Entwicklung. Es sind nunmehr jedenfalls ein Dußend Jahre
her, als ich mit dem Auftrage nach Jana wanderte, um in
Holländisch-Indien eine erste moderne Kunstanstalt für Jllu-
strationstechnik einzurichten. Diese Anstalt besteht noch heute
in Surabaja, einem Haupthandelsplaß oon Holländisch-Indien
auf Java, hat aber seit Jahren schon ihre Produktion auf Her-
stellung oon Buchdruckklischees beschränkt. Gründe oerschiedener
Art haben diesen Rückgang unvermeidlich gemacht. Es sei mir
hier gestattet, beoor wir zu unserem eigentlichen Thema über-
gehen, mit ein paar Worten auf die hauptsächlichsten Ursachen
hinzudeuten.
Die Tropenländer — größtenteils Aiederlassungen europäi-
scher Kolonialmächte — sind nicht nur politisch abhängig von
ihren mutterländern, sondern auch kommerziell und industriell.
Jn Holländisch -Indien zum Beispiel, woselbst kein Papier fabri-
ziert wird, unterliegt die Einfuhr oon Papier, färbe, ITlaschinen
usw. hohen Steuersäßen, während aller Art Drucksachen, auf
photomechanischem Wege hergestellte Illustrationen inbegriffen,
zollfrei ins Tand gebracht werden. Unter solchen Umständen
ist den hiesigen Druckanstalten jede JTlöglichkeit genommen, mit
europäischen zu konkurrieren, denn den ersteren kostet oft das
reine Papier fast ebensoviel, wie dem Verleger sein ganzes im-
portiertes fertiges Werk, aus Europa bestellt. Dazu kommen
dann noch klimatische und technische Schwierigkeiten und teurer
bezahlte Arbeitskräfte. Die natürlichste folge davon ist, daß
die hiesigen Werkstätten hauptsächlich nur mit ganz eiligen
Aufträgen beschäftigt werden, bei welchen keine Zeit für eine
zweimalige Seereise vorhanden ist. Bevor man nun von einer
natürlichen, unternehmungsfreudigen forfentwicklung der photo-
mechanischen Druckverfahren reden kann, müßten die soeben
angedeuteten Hindernisse aus dem Wege geräumt werden. Das
kann aber nicht über Flacht geschehen, und steht auch außerhalb
unserer Illachtsphäre.
llun wenden wir uns einem technischen Hindernis zu,
dessen Beseitigung immerhin unsere Sache bleibt, denn diese
liegt in der Gelatine, als dem wichtigsten mittel bei allen photo-
graphischen Prozessen.
A) Gelatine im Ti chtdruck prozeß. In .einem be-
kannten Handbuch für Tichtdrucker finden sich bei einzelnen
Gelatinesorten folgende wichtige Angaben betreffs des Wasser-
 
Annotationen