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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Lüppo-Cramer, Henricus: Ueber die Reifung des Jodsilbers
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0031

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lieber die Reifung des Jodsilbers.

19

gelber mird. ?ällt man Jodsilber unter den angegebenen Ver-
hältnissen ohne Zusat] des Gummis aus, so erhält man
anscheinend auch kristallinisches Jodsilber, doch backen die oiel
kleineren und undeutlicheren Kriställchen zu Drusen zusammen,
ähnlich mie dies auch ein Konglomerat in Sig. 2, links, zeigt.
Jch habe schon in meinem Buche: „Kolloidchemie und Photo-
graphie“1), auf die JTlöglichkeit hingetoiesen, datj sich in den
photographischen Emulsionen unter Umständen oielleicht auch
formen ausbilden könnten, die den flüssigen Kristallen
mehr oder rueniger nahe oerruandt mären. Ist doch gerade
Jodsilber derjenige Körper, an dem Otto Cehmann2) zuerst



Sig.2.

5ig. 3.

den Begriff der flüssigen Kristalle enfmickelte. Wenn auch der
Schmelzpunkt des Jodsilbers in seinen uerschiedenen lllodi-
fikationen immer meit über dem Siedepunkt des Wassers liegt
und die oben beschriebene Darstellungsmethode des kristallini-
schen Jodsilbers also unter mesentlich anderen Bedingungen
erfolgt als die der Eehmannschen formen, so sind doch bei der
Reifung der Halogensilberemulsionen unoerkennbare Analogien
zu dem Verhalten der Eehmannschen Körper zu konstatieren.

1) £ ü p p o - C r a m er, Kolloidchemie und Photographie, S. 40, ?ufj-
note 3. Dresden 1908.
2) 0. Cehmonn, flüssige Kristalle und die Theorien des Cebens,
2. flufl., S. 17. Eeipzig 1908. 0. Eehmann, flüssige Kristalle, Vortrag, ge¬
halten im Physikalischen Verein zu Frankfurt a. m., Sonderabdruck aus den
Jahresberichten des Physikalischen Vereins zu Frankfurt a. m. 1906 und
1907, S. 7.
2*
 
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