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einige neuere Umdruckuerfahren für Cichtdruck.
Einige neuere Umdruckuerfahren für Cichtdruck.
Von Professor A. Albert in Wien1).
Durch oiele Jahre hielt man in Fachkreisen den Eicht-
druckumdruck für lithographische und typographische Zwecke
als abgetan, da derselbe, besonders in größeren Formaten,
oiele technische Schwierigkeiten bereitet. Dai) man in neuerer
Zeit sich abermals damit lebhafter beschäftigt, ist jedenfalls
interessant, und es oerdient erwähnt zu werden, daß der Plan
besteht, den Eichtdruckumdruck für Zink- und Aluminiumdruck
oon Rotationsmaschinen und den in Zukunft zu erwartenden
Doppelrotationsmaschinen in Anwendung zu bringen. Die damit
oerbundene Steigerung der Eeistungsfähigkeit des Flachdruckes
wäre enorm und für diesen Zweig der graphischen Künste
hochbedeutsam.
Was nun das in Rede stehende Umdruckuerfahren betrifft,
so sei zunächst der eigenartige und wenig Erfolg oersprechendc
Vorgang uon B. Enders2) erwähnt. Eine wie gewöhnlich her-
gestellte Eichtdruckplatte wird mit schwarzer Farbe, der ein
wenig „Umdruckfett“ zugeseßt wurde, angedruckt und dann
auf Umdruckpapier gedruckt. Dasselbe wird erzeugt, indem
man das Papier zuerst mit einer dünnflüssigen Gelatinelösung
und dann mehrere ITlale mit einer dünnflüssigen Buchdruck-
walzenmasse bestreicht; jeder Anstrich muß trocknen, beuor der
nächste erfolgt. Der auf solchem Papier gemachte Druck wird
auf einen glatt geschliffenen Stein abgezogen, wobei das Papier
mit warmem Wasser abgelöst wird. Der Umdruck bleibt einen
halben Tag trocken stehen, wird dann gummiert, gut oerstrichen
und getrocknet. Auf die Gummischicht wird mit einer Eeim-
oder Gummiwalze eine gleichmäßige Schicht oon starkem Firnis,
mit Goldfirnis oermischt, aufgetragen, dann wird eine ziemliche
Schicht Sand oder Glaspuloer aufgestreut, angedrückt, der
Ueberschuß des Sandes durch Aufstellen des Steines entfernt,
der Stein in die Presse gebracht, auf die Schicht ein Bogen
dünnes, hartes, glattes Papier, darüber ein Glanzdeckel gelegt
und mit mäßiger Spannung durch die Presse gezogen, flach
dieser Behandlung wird der Stein an seinen Kanten oon der
Gummi-, Firnis- und Sandschicht befreit, mit Gummi-Salpeter-
säure geäßt und schließlich dem Brennäßen unterworfen.
Jn dem D. R. P. flr. 210485 oon A. Eisenach in Bürgel
(Thüringen) ist ein Verfahren zum tonfreien Einwalzen oon
1) Vergl. „Phot. Korresp.“ 1910, S. 78.
2) „Deutscher Buch- und Steindrucker“ 1906, S. 699; dieses Jahrbuch für
1906, S. 560.
einige neuere Umdruckuerfahren für Cichtdruck.
Einige neuere Umdruckuerfahren für Cichtdruck.
Von Professor A. Albert in Wien1).
Durch oiele Jahre hielt man in Fachkreisen den Eicht-
druckumdruck für lithographische und typographische Zwecke
als abgetan, da derselbe, besonders in größeren Formaten,
oiele technische Schwierigkeiten bereitet. Dai) man in neuerer
Zeit sich abermals damit lebhafter beschäftigt, ist jedenfalls
interessant, und es oerdient erwähnt zu werden, daß der Plan
besteht, den Eichtdruckumdruck für Zink- und Aluminiumdruck
oon Rotationsmaschinen und den in Zukunft zu erwartenden
Doppelrotationsmaschinen in Anwendung zu bringen. Die damit
oerbundene Steigerung der Eeistungsfähigkeit des Flachdruckes
wäre enorm und für diesen Zweig der graphischen Künste
hochbedeutsam.
Was nun das in Rede stehende Umdruckuerfahren betrifft,
so sei zunächst der eigenartige und wenig Erfolg oersprechendc
Vorgang uon B. Enders2) erwähnt. Eine wie gewöhnlich her-
gestellte Eichtdruckplatte wird mit schwarzer Farbe, der ein
wenig „Umdruckfett“ zugeseßt wurde, angedruckt und dann
auf Umdruckpapier gedruckt. Dasselbe wird erzeugt, indem
man das Papier zuerst mit einer dünnflüssigen Gelatinelösung
und dann mehrere ITlale mit einer dünnflüssigen Buchdruck-
walzenmasse bestreicht; jeder Anstrich muß trocknen, beuor der
nächste erfolgt. Der auf solchem Papier gemachte Druck wird
auf einen glatt geschliffenen Stein abgezogen, wobei das Papier
mit warmem Wasser abgelöst wird. Der Umdruck bleibt einen
halben Tag trocken stehen, wird dann gummiert, gut oerstrichen
und getrocknet. Auf die Gummischicht wird mit einer Eeim-
oder Gummiwalze eine gleichmäßige Schicht oon starkem Firnis,
mit Goldfirnis oermischt, aufgetragen, dann wird eine ziemliche
Schicht Sand oder Glaspuloer aufgestreut, angedrückt, der
Ueberschuß des Sandes durch Aufstellen des Steines entfernt,
der Stein in die Presse gebracht, auf die Schicht ein Bogen
dünnes, hartes, glattes Papier, darüber ein Glanzdeckel gelegt
und mit mäßiger Spannung durch die Presse gezogen, flach
dieser Behandlung wird der Stein an seinen Kanten oon der
Gummi-, Firnis- und Sandschicht befreit, mit Gummi-Salpeter-
säure geäßt und schließlich dem Brennäßen unterworfen.
Jn dem D. R. P. flr. 210485 oon A. Eisenach in Bürgel
(Thüringen) ist ein Verfahren zum tonfreien Einwalzen oon
1) Vergl. „Phot. Korresp.“ 1910, S. 78.
2) „Deutscher Buch- und Steindrucker“ 1906, S. 699; dieses Jahrbuch für
1906, S. 560.