Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

DOI Artikel:
Goldberg, Emanuel: Densograph, ein Registrierapparat zur Messung der Schwärzung von photographischen Platten
DOI Artikel:
Schrott, Paul von: Ueber photomechanischen Rotationstiefdruck
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0245

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
lieber phofomechanischen Rotafionsfiefdruck.

255

Buge des Beobachters wird nicht durch das öftere Anzünden
einer Campe zum Ablesen der Teilung geblendet.
Jch möchte noch ermähnen, da^ alle beschriebenen Kon-
struktionen des Apparates oon der optisch-mechanischen Werk-
stättte oon fr. Schmidt & Haensch in Berlin gebaut roerden.

Ueber photomechanisdien Rotationstiefdruck.
Von Dr. Paul oon Schrott,
k. k. Oberingenieur der Hof- und Staatsdruckerei in Wien.
Die Bestrebungen, das Tiefdruckuerfahren für JTlassenpro-
duktion oerwendbar zu machen, reichen bereits eine Reihe oon
Jahren zurück. Jm Jahre 1909/10 murden in dieser Richtung
derartige Erfolge erzielt, dafj es nunmehr möglich ist, das Tief-
druckrotationsoerfahren für Zeitungsillustrationen erfolgreich zur
Ausführung zu bringen. Während die oon Direktor II ad her ny
und Hoe, somie oon Violet Gilles & Cie.1 2) konstruierten
maschinen das raschere Drucken oon normalen Graouren mit
Aquatintakorn bezro. gestochenen Platten ermöglichten, basieren
die neuen ITlethoden auf der Verwendung der Rastergraoure. Diese
letztere wurde uom Wiener ITlaler Kl ic erfunden, und wird dessen
Verfahren heute noch uon der Rembrandt-Jntagliodruck Co.
in Cancaster3) ausgeübt. Cs wurde hierbei die Rastergraoure
auf einen TTletallzylinder übertragen und nach dem Rotations-
oerfahren gedruckt. Da jedoch dieses Verfahren oollkommen
geheim gehalten wurde, ruhte der Crfindergeist nicht, bis auf
einem ganz anderen Wege eine Cösung des Rotafionstiefdruckes
für ITlassenproduktion gefunden wurde. Vom altbekannten
Walzendruck für das Bedrucken oon Zeugen nimmt die neue
Crfindung ihren Ausgang. Der Kattuntiefdruck ist bereits im
Jahre 1770 bekannt geworden. Die färbe wird hierbei aus
den auf einer Walze oertieft graoierfen mustern oom Zeuge
mittels hoher Pressung herausgehoben. Das Entfernen der
überschüssigen färbe oon der Walze erfolgt durch ein eigen-
artiges Streichlineal, die Rakel oder Doktor (Duktor), welche mit
dem scharfgeschliffenen Ende längs der ITlusferwalze sich unter
Gewichtsbelastung anlegt und in langsame hin-und hergehende
Bewegung parallel zur Walze oersetzt wird 3). Die Verwendung
1) Siehe dieses „Jahrbuch“ für 1909, S. 479 ff.
2) 6ine der ersten derartigen Illustrationen erschien im nouember 1897 in
■der JTlonafsschrift des k. k. österr. ITluseums f. Kunst und Industrie „Kunst
und Kunsthandwerk“ zu einem Artikel uon W. Burger: „Schloß Kreuzenstein“.
3) Vergl. auch H. W. U n g er, Die Herstellung uon Büchern, Illustrationen,
Akzidenzen usw. Verlag uon Wilhelm Knapp in Halle a. S., 2. flufl., 1910.
 
Annotationen