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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Saal, Alfred: Albumatpapier
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0228

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Rlbumatpapier.
fllbumatpapier.
Von Alfred Saal in Bataoia.
Anfang JTlai 1909 erhielt ich aon den Vereinigten Fabriken
photographischer Papiere eine Probesendung dieses Papiers (flr. 1,
4, 5 und 10) in äußerst sorgfältiger, tropenmäßiger Verpackung.
Die einzelnen Blätter lagen Schicht auf Schicht und die Rück-
seiten mären noch zum Ueberfluß durch ein dünnes, einseitig
glattes, braunes ITlakulaturpapier uoneinander getrennt. Jede
Sorte mar dann in feines Wachs- und darauf noch in starkes
Seidenpapier geschlagen, mährend das ganze Paketchen in einem
Umschlag oon starkem, schmarzem Papier steckte. Die auf
diese Weise oor Picht und Feuchtigkeit geschürten Papiere be-
fanden sich in einzelnen Paketchen zusammen in einem schmarzen
Kuoert, melches noch ein zmeites aus dickem, grauem Karton
umschloß. Das Ganze mar schließlich luftdicht in Zinkblech ein-
gelötet und in eine eingenähte Holzkiste oerpackt.
Bei so großer Vorsicht hatte der Inhalt der Sendung die
außergemöhnlich lange Dauer der Ueberseereise gut überstanden.
Die Papiere sahen so gut aus, als kämen sie eben aus dem
Präparierraum; sie roaren schneemeiß und sauber, absolut
fehlerfrei und gaben ganz munderoolle Abdrücke. Allein das
Tonen ging nicht ganz so leicht oonstatten, mie dies nach dem
beigelegten Prospekt hätte geschehen können. Das langsamere
und efroas schmierigere Tonen ist aber in den Tropen bei allen
Albumin- und Zelloidinpapieren eine so bekannte Tatsache, dal]
es hierbei roeiter nicht auffällt. Im Tonfixierbade geht der
Prozeß dagegen fast zu schnell uor sich.
Im allgemeinen darf ich mohl mit gutem Gemissen be-
haupten, dal] die Albumatpapiere auch in den Tropen ganz
entzückend schöne Bilder geben und in ihrer Behandlung mirklich
keine peinliche Vorsicht erheischen, mie dies bei den meisten
Kopierpapieren mohl der Fall ist. Die guten Eigenschaften des
Albumatpapiers, die somohl in seiner einfachen ßehandlungsmeise
mie im gefälligen Aussehen bestehen, roerden ihm den Weg in die
Tropen freimachen. Die Tropenbemohner sind in dieser Hinsicht
ziemlich oermöhnt und lassen sich nicht leicht mit dem Alt-
hergebrachten abspeisen, menn sie einmal etmas bleues und
Besseres gesehen haben. Und dazu haben sie schon, infolge
ihrer öfteren Reisen in allen Weltteilen, uielleicht mehr Gelegen-
heit, als die mehr an die Scholle gebundenen oder häuslicher
gesinnten Einmohner der gemäßigten Zonen. Indes gehen die
Fabriken photographischer Papiere in dieser Voraussetzung, daß
die Albumatpapiere, ihrer außerordentlich langen Haltbarkeit
megen, schon „tropensicher“ mären, oielleichf doch etmas zu
 
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