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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Strehl, Karl: Entwicklungsgeschichte des photographischen Objektivs
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Pfenninger, Otto: Kinematographische Projektion in Farben
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0041

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Kinemafographische Projektion in Warben.

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im Verein mit größtmöglicher Bildschärfe. Diese braucht fünf- bis
siebenstellige Logarithmen, kann sich unter Umständen monate-
lang hinziehen und dicke Bände füllen. Demnach können solche
Wunder der Technik nicht billig sein; denn neben dem Händler
will doch auch die praktische Arbeit, die Kopfarbeit des Be-
rechners und die des Erfinders, ihre Entlohnung finden. Elian
lerne demnach sein System mit geistigem Auge betrachten und
schöße die hinter ihm steckenden Bemühungen eher zu hoch
als zu niedrig ein.
Allbekannt ist, daß man die meisten Typen in dreifacher
"form ausführen kann und auch ausführt: als niomentsystem
mit großer Lichtstärke (oon 1 :5 an) und kleinem Gesichtsfeld
(30 Grad), als Weitwinkel mit geringer Helligkeit (1:18) und
weitem Gesichtsfeld (bis 120 Grad), und als Kompromiß zwischen
beiden, ein sogen. Uniuersalsystem non mittlerer Helligkeit (1:6)
und mittlerem Gesichtsfeld (60 Grad). In je größerer Dimension
man einen Typus ausführt, desto schwerer hält es, Lichtstärke,
Gesichtsfeld und Bildschärfe zu oereinen.
Ich hoffe, dem oerehrlichen Leser ein tieferes Verständnis
für die formenwclt der photographischen Systeme «ermittelt zu
haben; wer fachmännische Studien machen will, dem empfehle
ich z. B. das bekannte Werk oon oon Rohr.

Kinemafographische Projektion in färben.
Von Otto Pfenninger in Brighton.
Die Anfänge der kinematographischen Projektion müssen
ins Jahr 1889 oerlegt werden, in welchem Jahre Greene und
Euans einen automatischen Apparat auf Grundlage der Eaferna
magica errichteten. mit diesem Apparate konnte man eine
Serie uon Augenblicksaufnahmen auf einer Glasplatte machen;
solche Aufnahmen stellten, wenn uereinigt, lebende Bilder dar.
ich weiß nicht, wann der Zelluloidfilm in der Photographie
zur Anwendung kam, jedenfalls nicht lange oor dem Jahre
1893, denn mit diesem Jahre wird die Benußung eines langen
Bandes uon W. f. Greene empfohlen, und der so konstruierte
Apparat ist heute als eigentlicher Vorgänger des kinemato-
graphischen Apparates anzusehen.
im Jahre 1897 empfahl io es oerschiebbare farbrahmen,
•um kinemafographische Bilder in Warben zu projektieren.
Diese Anwendung der additioen farbenphotographie in der
Kinematographie gab einem fleißigen Besucher des Patentamtes,
W. V. Greene, Anlaß zum Elachdenken, sein Patent uom Jahre
 
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