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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 24.1910

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Strehl, Karl: Entwicklungsgeschichte des photographischen Objektivs
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https://doi.org/10.11588/diglit.44942#0039

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€nftüicklungsgeschichte des photographischen Objektivs.

27

wieder in der globe lens non Harrison (welche freilich kom-
plizierter ist), der concentric lens oon Schröder usro. Solche
Kugellinsen sind jedoch enorm schwer, absorbieren oiel Eicht
und enthalten zu guter £etjt immer noch schwere mangel der
Bildschärfe.
Ulan ersetzte demnach die Vollkugel durch zwei (näher
aneinandergerückte Schalen und führte hiermit neben den er-
habenen gleich stark uertiefte Krümmungen ein (fig. 10). Hier-
durch gelang es, wieder einen Bildfehler zu heben:
5. erschien das Bild in der mitte und in den Ecken einer
ebenen Platte gleich scharf oder „ohne Bildwölbung“. Diese
Objektioe nun erfreuten sich und erfreuen sich noch schon großer
Beliebtheit. Wir finden diese Grundform wieder z. B. in dem
Periskop oon Steinheil, mit besonders dünnen Einsen im
Bistigmat oon Rodenstock, mit besonders großen Einsen und
Gesichtsfeld im Hypergon oon Goerz, die hintere Einse allein
mit Vorderblende als Eandschaftslinse Wollastons (wodurch
freilich wieder alte fehler hineinkommen). Besonders eignen sich
diese Systeme zu Reproduktionszwecken, wo es mehr auf großes
Gesichtsfeld als auf Eichtstärke ankommt, freilich leiden auch
diese Systeme noch an ITlängeln.
man ersetjfe deshalb jede Schale durch eine Doppellinse,
nämlich eine Sammellinse aus Kron und eine Streuungslinse
aus fünf (fig. 11); hierdurch gelang es, einen weiteren Bildfehler
zu entfernen:
6. fielen das mit dem Rüge betrachtete gelbe und das oon
der Platte aufgenommene oiolette Bild gleichzeitig scharf aus
oder, fachmännisch gesprochen, „ohne Einstellungsdifferenz“.
Diese Objektioe beherrschten lange Zeit den markt und wissen
sich auch heute noch zu behaupten. Wir finden diese Grund-
form wieder z. B. im flplanat oon Steinheil, in den Rapid-
aplanaten, den zahlreichen Euryskopen, Eynkeioskopen usw.,
mit einfacher Vorderhälfte in einem System oon Rodenstock,
mit einfacher Hinterhälfte in der flldis-Einse, die Hinterlinse
allein mit Vorderblende in der Eandschaftslinse oon Cheoalier
(freilich mit alten fehlem neu behaftet). Durch enorme Verdickung
der leigten Einse entstand der flntiplanet oon Steinheil. Die
flplanatkonstruktion zeichnet sich schon durch ziemliche Höhe der
Eichtstärke und Gröfje des Gesichtsfeldes aus; immerhin war sie
noch nicht oollkommen.
man trennte Kron und fünf und machte die inneren Krüm-
mungen nicht oöllig gleich (fig. 12); hierdurch entstand das Vier-
linsenobjektio, und gelang es auch, den lebten Bildfehler
unschädlich zu machen:
 
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